
Schönlaterngasse, Radierung von Robert Kasimir 
Schönlaterngasse, 13.7.2024. Kommt es mir nur so vor oder hat der Künstler die Schönlaterngasse breiter gemacht als sie ist? Dieses mittelalterliche Gäßchen wird doch nicht früher breiter gewesen sein? 
Wien, Triest, Marienbad. Daran erkennt man das Erbe der k.u.k. Vergangenheit: Die Gebrüder Panigl aus Friaul zogen einst aus, die italienische Kost in der k.u.k. Monarchie bekanntzumachen. Sie scheinen ziemlich erfolgreich dabei gewesen zu sein. 
Auf dem ältesten Haus in der Schönlaterngasse, dem Basiliskenhaus, prangt ein Fresko, das die Geschichte von einem Buben erzählt, der einem Basilisken den Spiegel vorhielt, worin der seine Häßlichkeit erblickte und vor Schreck daran starb. Heutzutage geht das nicht mehr. Häßlich ist schön. Und schön ist häßlich. Außerdem habe ich schon weitaus Häßlicheres gesehen als diesen Basilisken. 
In der Schönlaterngasse gibt es das Schaufenster eines Uhrmachers, bei dem die Zeit stehen geblieben ist. In der zweiten Reihe von oben sieht man Uhren mit futuristischem Aussehen, wie man sich das in den Sechzigerjahren des 20. Jhdts. vorgestellt hat. Das Raumschiff Enterprise fliegt. 
Das Wirtshaus „Zum Basilisk“. Wir waren aber nicht drinnen, da wir viel zu zeitig unterwegs waren. 
Die schöne Laterne, die der Gasse ihren Namen gegeben hat. Hierbei handelt es sich um eine Nachbildung. Das Original befindet sich im Museum. 
Wenn man durch den Torbogen im Knie der Schönlaterngasse geht, kommt man in den Heiligenkreuzerhof. Auf den Dächern hat es Dachterrassenwohnungen, die nicht störend wirken. 
Im sonnenbeschienenen Heiligenkreuzerhof. 
Der Geigenbaumeister Christoph Schachner hat seine Werkstatt im Heiligenkreuzerhof. 
Der Heiligenkreuzerhof mit Blick zum Tor zur Grashofgasse. 
Die Universitätsgalerie der Angewandten. Eine Idylle mitten in der Stadt. 
Die Zwiebeltürme der Bernardikapelle im Heiligenkreuzerhof. 
In einer Ecke vom Heiligenkreuzerhof hat Cai v. Stietencron, der Geigenbaumeister, sein Geschäft. Gleich zwei Geigenbauer gibt es hier! Mißtöne scheinen mir auf dem Heiligenkreuzerhof so gut wie ausgeschlossen. Hier möchte man verweilen. 
Blick Richtung Lugeck durch die Köllnerhofgasse. 
Gasthof „Zum Lindwurm“ am Rande des Lainzer Tiergartens, an den Hängen des Wienerwalds mit Aussicht über die Stadt. Wer glaubt, es wird nicht mehr schöner, kehrt hier ein. Und sieht ein: das erst wird’s wohl gewesen sein. 
Wir nahmen Geselchtes mit Kraut und Knödel. Bekannt seit eh und je ist der Millirahmstrudel vom Lindwurm. 
Manchmal halten Widmungsplaketten länger als das von ihnen Gewidmete. 
Der Lindenbaum, in dem ein Lindwurm hauste, stand hier. Franz Schubert hat sein Lied „Der Lindenbaum“ eher nicht diesem Lindenbaum gewidmet.

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