Am Sonntag gibt es ausnahmsweise Fleisch, genauer gesagt: Wurst, noch genauer: Chorizo. Bis Mai haben wir dem Fleisch abgeschworen. Aber dann geht’s wieder weiter. Dann werden wir unserer Lieblingsfleischerei Ringl wieder einen Besuch abstatten. Fisch & Hühnchen sind weiterhin erlaubt.
Draußen ist es kalt… und drinnen heimelig warm. Der Salat erinnert an eine Grillparty wie im Sommer. Mit einer Knoblauchmeistersauce, die scharf wie Chili ist, nur halt ohne Chili. Mit österreichischem Knoblauch und keinem Weitgereisten, vielleicht deshalb schmeckt es so scharf. Gegrillter Paprika, Räucherpaprika, geröstete Mandeln… warmer Kartoffelsalat; das Grillrot am Teller steht in herrlichem Kontrast zum Grau, Naß, Kalt von Draußen. Dadurch ergibt sich erst recht ein wohliges Gefühl im Drinnen: so wohlig, wie es sich nicht einmal im Sommer anfühlt.
ChatGPT ist momentan die angesagte Software schlechthin, auch außerhalb der IT-Crowd. Da haben wir es auch ausprobiert und uns von der künstlichen Intelligenz ein Rezept gewünscht: Hasselback-Kartoffeln mit geräucherter Makrele; aber so wie das Jamie Oliver machen würde bitte sehr.
Und siehe, es antwortete:
Hasselback-Kartoffeln mit geräucherter Makrele und Kräutern im Stil von Jamie Oliver
Zutaten:
4 große festkochende Kartoffeln
4 EL extra natives Olivenöl
2 EL Butter
1 TL grobes Meersalz
1/2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 EL frischer Thymian, fein gehackt
2 EL frische Rosmarinnadeln, fein gehackt
4 Scheiben geräucherte Makrele
2 EL frischer Schnittlauch, fein gehackt
1 Zitrone, in Spalten geschnitten
Zubereitung:
Ofen auf 220°C vorheizen. Kartoffeln gründlich waschen und trocken tupfen. Jede Kartoffel in dünne, gleichmäßige Scheiben schneiden, ohne sie ganz durchzuschneiden.
In einer großen Pfanne 4 EL Olivenöl und 2 EL Butter erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist. Die Kartoffeln in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze für 10 Minuten braten, bis sie leicht gebräunt sind.
Die Kartoffeln aus der Pfanne nehmen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit Meersalz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin bestreuen.
Im vorgeheizten Ofen für 20-25 Minuten backen, bis sie knusprig und goldbraun sind.
Geräucherte Makrele in kleine Stücke schneiden und auf den Kartoffeln verteilen. Alles noch einmal für 5 Minuten im Ofen überbacken, bis die Makrele warm ist.
Die Kartoffeln auf eine große Platte geben und mit frischem Schnittlauch und Zitronenspalten servieren.
Tipp: Du kannst auch andere Kräuter wie Basilikum oder Petersilie hinzufügen, um den Geschmack nach Belieben zu variieren.
Autor: ChatGPT
Für ein künstlich hergestelltes Rezept nicht schlecht, Hut ab. Nun stellt sich die Frage, ob man in Zukunft noch teure Kochbücher kaufen soll? Dann fragten wir noch, was schwedische Kartoffeln sind. Auch hierfür hatte ChatGPT die Antwort parat:
Schwedische Kartoffeln
Schwedische Kartoffeln, auch bekannt als Hasselback-Kartoffeln, sind eine beliebte Art, Kartoffeln zu kochen und zu servieren. Die Kartoffeln werden in dünne Scheiben geschnitten, aber nicht ganz durchgeschnitten, so dass sie wie ein Fächer auseinandergeklappt sind. Die Scheiben werden dann mit Öl oder Butter bestrichen und im Ofen gebacken, bis sie knusprig und goldbraun sind. Hasselback-Kartoffeln eignen sich perfekt als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten oder als Snack oder Vorspeise.
Autor: ChatGPT
Das Hotel-Restaurant Hasselbackenin Stockholm
ChatGPT mag ja allwissend sein. Genialität hingegen besaß der Erfinder der Hasselbacks: Leif Elisson. Dieser begnadete Koch hat schon in jungen Jahren als Kochschüler im Restaurant Hasselbacken die Hasselbackspotatisen erfunden. 1953 war‘s, 70 Jahre ist’s schon her: Happy Birthday, Hasselback-Kartoffeln!
Da ist ABBA nicht weit
Das Hotel-Restaurant Hasselbacken in Stockholm gibt es heute noch; mittlerweile steht es im Eigentum von Pophouse Entertainment, einer Firma, die sich eigentlich dem Musikgeschäft widmet. Aber da das ABBA-Museum ganz in der Nähe ist, dessen Eigentümer man ist, hat man wohl eine Ausnahme gemacht. Und so kann man den ABBA-Fans ein weiteres Schmankerl bieten: die Original-Hasselbacks! Kein Geringerer als Björn Ulvaeus von ABBA ist einer der beiden Gründer von Pophouse. Wie der Zufall so spielt… kaum geht’s irgendwie um Schweden, ist ABBA nicht weit.
Tafelmusik:
ABBA: SuperTrouper, 1980 (Die komplette Platte, nicht nur das Lied.)
Die ersten Sonnenstrahlen dieses Jahr… Man merkt, die Tage werden wieder länger.
Zutatenbild
Man lege die Kartoffel zwischen zwei Kochlöffel und schneide sie ein. So kann man die Kartoffeln nicht ganz durchschneiden. Darüber schweigt die künstliche Intelligenz. Die Tricks gibt’s halt nur bei uns…
Hasselback-Kartoffeln in der Pfanne
Hasselback-Kartoffeln bevor sie ins Backrohr kommen.
Wir haben uns einen Mix mit violetten, dunklen, fast schwarzen, dann wieder gelben, wie wir es gewohnt sind, Kartoffeln gekauft. Bestimmt eignet sich jede Kartoffel für eine spezielle Art der Zubereitung. Bei uns kamen sie alle gleichermaßen dran, hinein ins kochende Wasser und dazu Augsburger, vom Feinsten.
Kartoffeln in der Schale im Salzwasser kochen, herausheben und schälen. Dann in der Pfanne in Butterschmalz von beiden Seiten anbraten. Kümmel, Majoran und Salz miteinander verrühren und die Kartoffel in der Pfanne damit bestreuen. Die Erbsen: Schalotten fein hacken, in Butter anschwitzen, die TK-Erbsen dazu geben. Salz und gehacktes Bohnenkraut einrühren. Die Knackwurst halbieren, längs natürlich, und auf der buckligen Seite kreuzweise tief einschneiden. In der Pfanne beidseitig braten.
Dazu frisch geriebenen Kren (Meerrettich) auf Senf servieren.
Aus einer Laune heraus haben wir Debreziner Würstel gekauft und wie es der Zufall so will, tags darauf ein Rezept dazu gefunden, beim Durchblättern von Alexander Herrmanns Kochbuch „Schnell mal was Gutes“*. Dieses Kochbuch wird mir immer sympathischer. Lange Zeit haben wir es liegen gelassen und nun erst für uns entdeckt. Hier drin ist einfache Hausmannskost beschrieben mit ein paar nützlichen Tipps und Tricks, die es dann doch besonders machen. Zum Beispiel schreibt Alexander Herrmann, dass man in das Salzwasser für die Kartoffeln reichlichst Kümmel hineingeben soll, der Kümmel beim Herausheben ruhig darauf kleben bleiben darf, damit der Geschmack auch etwas eindringen kann, innen kann man ja nicht würzen.
Gewaschene Kartoffeln halbieren, in Wasser mit viel Salz und Kümmel bissfest kochen, abgießen. In eine Pfanne wenig Olivenöl geben und die Kartoffeln darin braten, in dünne Scheiben geschnittene Zwiebel dazu geben, ein paar Minuten mitbraten, etwa einen halben Zentimeter schräg geschnittene Debreziner dazu geben und braten lassen. Mit Salz und geschrotetem Kümmel abschmecken, Senf einrühren, mit Petersilie bestreuen.
Gurkensalat Gurken in dünne Scheiben hobeln, salzen, ziehen lassen, ausdrücken. Joghurt, Weißweinessig, Olivenöl, grob gehackte Dille und ein bisschen vom Gurkenwasser pürieren. Auf die Gurken gießen, ziehen lassen.
Keine Wiesn, aber das Kartoffel-Gulasch bleibt, wie es ist. Mit kolbász.
Eine Scheibe geräucherten Speck, zirka 60 g, in Würfel schneiden. In einen Sautoir geben, kurz auslassen, zwei gehackte Zwiebel dazu geben und ein paar Minuten mitschwitzen. 900 g gewürfelte, geschälte Kartoffel dazugeben, Salz und Pfeffer, Majoran, Kümmel und rotes Paprikapulver dazu geben, durchrühren und mit Rinderbrühe aufgießen, sodass die Kartoffeln bedeckt sind. Köcheln bis die Kartoffeln weich sind. 200 g in dicke Scheiben geschnittene Kolbász dazu geben, ein paar Minuten mitköcheln, abschmecken.Mit Pusztasalat servieren.
Der ungarische Kartoffelauflauf, rakott krumpli, hat uns inspiriert. Auf die kolbasz, der ungarischen Wurst, haben wir verzichtet, aber dann wäre es zu fad im Geschmack geworden und so haben wir etwas hineingenommen, das uns schmeckt: Kapernbeeren und getrocknete Tomaten.
Kartoffeln sind so vielseitig, sie harmonieren auch mit Kapernbeeren, mit Tomaten sowieso, sie sind ein sagenhaftes Gemüse. Momentan stehen wir auf Kartoffelgerichte, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass die heurige Kartoffelernte eben eingefahren wurde. Den Auftakt unseres Kartoffelreigens bildete „Cremespinat mit Spiegelei und Röstkartoffel“, hier entlang.
Rezept Kartoffelauflauf mit getrockneten Tomaten und Kapernbeeren
Für 4 Portionen, á zirka 700 Kalorien, wobei 200 Kalorien der Sauerrahm zu verantworten hat.
800 g Kartoffel in der Schale in Salzwasser kochen, ausdämpfen, schälen, und in Scheiben schneiden. 8 Eier hart kochen, schälen, in Scheiben schneiden. Ein Glas hausgemachte getrocknete Tomaten in Sieb gießen, dabei das mit Thymian und Knoblauch aromatisierte Olivenöl in einem Glas auffangen, in einem Topf geben und darin die zwei fein gehackte Zwiebeln goldbraun anschwitzen. 6 Knoblauchzehen hineinpressen, 4 EL Kapernbeeren dazu geben, vom Herd ziehen, vermischen. Nun kommt das Aufschichten in einer feuerfesten Form: eine Schicht Kartoffel, dann eine Kapern-Zwiebel-Mischung beträufeln, mit getrockneten Tomaten belegen, mit Eierscheiben belegen, alle Schichten wiederholen und als Abschluss mit einer Schicht Kartoffelscheiben belegen, 500 ml Sauerrahm salzen und dann darüber gießen. Bei 180 Grad im Backrohr zirka eine halbe Stunde backen.
Die Kartoffel scheint eine Renaissance zu erleben: in Lea Linsters jüngstem Kochbuch „Mein Leben, meine Rezepte“ wird die Kartoffel prominent herausgestellt, darin wird ein „einfaches“ Kartoffelpüree nach Robuchon, einem der besten Köche aller Zeiten, gemacht, einfach, aber gewusst wie! In Moritz‘ und Martinas neuem, ihre besten Kartoffelrezepte versammelnden Kochbuch „Ein Tag ohne Kartoffelsalat ist, kulinarisch betrachtet, ein verlorener Tag“ wird das Hohelied der Kartoffel gesungen. Selbst Ottolenghis neues Kochbuch „Flavour“ geht am Püree nicht spurlos vorbei, darin findet sich ein Gericht namens „Portobello-Steaks mit Püree aus Riesenbohnen“, hoppla, das Püree ist tatsächlich ausschließlich aus Riesenbohnen, nein Ottolenghi und Kartoffel geht gar nicht. Aber bei uns geht es nicht ohne Kartoffel: wiiiir präsentiiiieren…
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