Eins vorweg: so gut haben wir den ganzen Urlaub nicht gegessen. Doch wie soll man ein Gericht mit einer so ausgesuchten Zutat wie Rotlachs (engl. Bezeichnung ist Sockeye) gestalten, diesem Lachs aus Alaska, der nur einmal im Jahr seinen Weg zu uns findet, wenn überhaupt. Bei „Eishken Estate“ gibt es den Wildgefangten seit einigen Wochen, so hört man, doch für nächste Woche schon steht er nicht mehr auf dem Programm.
Unser erster Versuch war es, im Buch über das Food Pairing zu stöbern. Dieses Buch hilft leider überhaupt nicht weiter, dort ist man der Meinung mit Eigenschaftsschablonen (sog. Kombinationsrastern) die Zutat und ihre zugeordneten Zutaten zu erfassen, und überläßt es dann dem Leser daraus Speisen abzuleiten. Auch ist es in einem gräßlichen Denglisch geschrieben, das zu Irrtümern verleitet, so auf S. 34: „Erweitern Sie Ihre Suche, indem Sie sich das Kombinationsraster für eine der vorgeschlagenen Zutaten ansehen (verwenden Sie dafür das Register auf S. 372)“. Damit möge man nun „beginnen […], aromatische Brücken zwischen den Ingredienzen zu bauen“. Auf S. 372 findet sich das Stichwortverzeichnis aller im Buch verwendeten Zutaten. Die Brücken zwischen den Zutaten muß man selber schlagen?
Peter Coucquyt, Bernard Lahousse, Johan Langenbick: „Die Kunst des Food Pairing“, 2020, ZS Verlag.
In der Folge nun eine Speise für Rotlachs, auf die wir selbst gekommen sind. Unser Ziel war es, den Lachs in den Vordergrund zu stellen und zwar so wie er ist also roh, ohne viel Schnickschnack. Safran-Risotto ist mild, also zum rohen Lachs passend, Safran Rotlachs… leuchtend gelb und leuchtend rot… das müßte doch ein echter Hingucker sein! Irgendetwas fehlte uns noch als Kontrast: Queller, frisch und knackig, für den wir heute noch einmal zu „Eishken Estate“ gefahren sind. Für Safran mußten wir zu TransGourmet, dort hat man sich gefreut, uns wiederzusehen! Nach all den Corona-Jahren.
Rezept:
Ein Safran-Risotto kochen zB so wie hier, ohne Parmesan und statt Hühnerbrühe verdünnter Fischfond. Rotlachs in dünne Schnitten schneiden, ohne Haut. Und darüberstreuen, ebenso blanchierten Queller.
Für den Risottoreis haben wir den von Acquerello verwendet, auch bei „Eishken Estate“ erstanden. Dieser ein Jahr lang gelagerte Reis ist besonders mild und deshalb bestens geeignet für den Rotlachs. Für die Butter nur die Feinste: aus der Normandie. Schließlich sind wir auf Urlaub.
Quellen:
https://www.transgourmet.at/ (viele Spezialitäten wie Safran gibt es seit der Großen Inflation bei gurkerl.at nicht mehr. Deshalb werden wir in Zukunft öfters bei TransGourmet auftauchen. Wir haben eine Kundenkarte bei TransGourmet.)
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Das Risotto sieht sehr gut aus.
Das habt Ihr gut gemacht.
Danke! Es hat uns sehr geschmeckt.
Da bin ich aber froh bei eine „selbszusammengestelltes“ Rezept zu sehen. Diesmal nicht vom Doctor R. Sieht sehr gut aus, hört sich sehr gut an und schmeckt sicherlich auch sehr gut. Alles Gut! Grüße aus Bonn am Rhein Hartmut
Danke! Manchmal geht es nicht anders und man muß selber nachdenken.
Na gegen den Doktor ist ja nichts einzuwenden, (die Küchenfee mag den Dr. sehr). Aber gegen das Buch der drei Buben…. man solle „Brücken bauen“… na die haben vielleicht einen Schmäh, bei mir können sich die in Zukunft herunterlassen, die und ihre Verlage. Bei dem einen steht: „Die Kombinationen wurden von 14 der weltbesten Köche validiert.“ Validiert? Was soll man sich darunter bloß vorstellen? So ein Unsinn! Manche können vielleicht kochen, aber keine Bücher schreiben.
liebe Grüße aus Wien, Christian
https://www.zsverlag.de/autor/peter-coucquyt/
So viel Safran, der kostet doch ein Vermögen!!!
2 g Safran sind nicht viel. auf 300 g Reis, aber er färbt schon ordentlich wie man sieht.