Paul Bocuse soll einmal gesagt haben: das Glück wohnt in der Küche. Er dürfte den Spruch „Das Glück dieser Erde befindet sich auf dem Rücken der Pferde“ im Kopf gehabt haben.
Dieser stammt von Friedrich von Bodenstedt, der im 19. Jahrhundert gelebt hat, noch lange vor dem Automobilzeitalter. Damals mag das ja gegolten haben, aber heutzutage erscheint mir die Bocuse-Variante naheliegender, die Pferdefreunde mögen mir verzeihen.
Der Spruch von Bodenstedt geht aber noch weiter, was nicht so sehr bekannt sein dürfte. Auch war es bei ihm das Paradies, das der Volksmund durch Glück ersetzt hat:
Das Paradies der Erde
liegt auf dem Rücken der Pferde,
in der Gesundheit des Leibes
und am Herzen des Weibes.
Was würde wohl daraus Paul Bocuse machen, wenn er den Spruch kennen würde? Gesundheit des Leibes? Der Nouvelle Cuisine liegt genau die am Herzen mit ihrer Entschlackung verzopfter Rezepte mit Mehlschwitze, wie ungesund! Und dass das Paradies am Herzen des Weibes liegt – gut heute würde man nicht Weib sagen – daran besteht bis heute kein Zweifel. Den Schlussteil des Spruchs kann man also ruhig so stehen lassen, dagegen hätte wohl auch Paul Bocuse nichts.
So könnte eine modernisierte Version des Spruchs lauten:
Das Paradies der Erde
liegt in der Küche, dem Herde,
in der Gesundheit des Leibes
und am Herzen des Weibes.



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🙂 Gefällt mir auch, der neue Spruch!
Danke! Der erste Beitrag für ein kulinarisches Poesiealbum… 😉
Lieber Christian! Was ist auf den Bildern zu sehen? Besonders interessiert mich, was du aus so vielen Sellerieknollen machst und was in den Teigtaschen ist. Frohe Ostern!
Also auf dem ersten Bild sind die Sellerie, die werden bzw. wurden gestern verarbeitet. Auf dem mittleren ist eine Mischung aus Topfen und Sauerkirschen zu sehen. Sie kommt in die Buchteln hinein, die auf dem dritten Bild zu sehen sind. Wie das Endergebnis wurde, ist bald zu sehen!
Frohe Ostern!