Kann man im Sommer Linsen essen? Diese Frage stellten wir uns und so probierten wir es aus. Fazit: Man kann; man muß aber nicht. Linsen ergeben ein wohligwarmes Gefühl im Bauch, das man im Sommer, wenn es heiß ist, nicht braucht. Es gibt eine arabische Legende, nach der drei Schwestern einen Prinzen zum Tee in der Sahara einladen, sie trinken also Tee in der Sahara und er verspricht, wieder zu kommen, er reitet weg und kommt nicht wieder zurück und sie warten und warten und warten, bis es zu spät ist**.
Also, warum sollten wir dann nicht im Sommer Linsen essen? So wurde daraus ein indischer Abend, ausgedacht von Jamie Oliver, den wir im Sommer zu Mittag hatten.
Nach Jamie Oliver, Together*, Kap. „Curry-Abend“: wir wählten aus:
- Rauchiges Auberginen-Dal mit Linsen und schwarzen Bohnen, Kardamom und Zimt, schwarzen Senfkörnern, Kreuzkümmel, Thymian (S. 50)
- Würfelsalat mit Radieschen, Romanasalat (Kochsalat), Salatgurke, Kräuter sind Minze und dazu Orangensaft (S. 58)
- Karotten-Raita mit Schwarzkümmel und Zitronensaft (S. 59)
- Naan mit Fenchel (S. 56)
Wir haben Naan mit Fenchel, das indische Fladenbrot, selbst gemacht, man muß es nicht backen, es wird in der Pfanne gebraten.
Ein feierlicher Moment war, als der Zimt angezündet wurde und die Küche im Zimtrauch stand. Allerdings zündete der Zimt nicht wirklich, er glühte nur vor sich hin, wenn man die Flamme daran hielt. Aber es roch sehr gut! Das kann ich mir an einem kalten Winterabend gut vorstellen.
** The Police „Tea in the Sahara” aus dem Jahre 1983 wurde von dieser Geschichte in Peter Bowles Roman „The Sheltering Sky“ aus dem Jahre 1949 inspiriert.
Ich kann diese aromatischen olfaktorischen Signale (fast) riechen. 😊
Kochen ist an sich schon eine olfaktorische Erfahrung. Aber dieses Mal war es besonders intensiv!