Ein Online-Besuch auf der Homepage vom Gerstner

Fotos und Text © 2024 https://kuechenereignisse.com

Näscherei mit Umlaut A? Habe ich noch nie gehört, ich kenne nur Naschereien. Der Gebrauch sei veraltend, weiß der Online-Duden, na gut… wir sind gespannt, ob‘s in der Tonart weitergeht.

Seltsam anmutend ist die Selbstbezeichnung „K.u.K. Hofzuckerbäcker“. Müßte es nicht, wenn schon überhaupt, ehemals heißen? Die Monarchie ist seit über 100 Jahren tot, wie kann es da noch einen k.u.k. was auch immer geben? Auf der Speisekarte steht eine „Sisi-Torte“, „Des Kaisers Wiener Frühstück“ und ein „Maria Theresias Großes Frühstück“. Man tut also so, als lebe man noch in der Vergangenheit, in der guten alten k.u.k. Zeit; – deshalb auch Näschereien statt Naschereien. Alles eine Hommage an die gute alte Kaiserzeit. Wen verwundert’s, schließlich liegt das Lokal im Schloß Schönbrunn. Und es gibt einen „Gerstners Imperialer Haussalat von Julius Cäsar inspiriert“. Da hat man sich ein bißchen verstiegen, soweit in die Vergangenheit zurück, zu Julius Cäsars Zeiten, reichte die k.u.k. Monarchie nun auch wieder nicht. Und vor allem hat der Salat, den sie da meinen, nichts mit dem alten Julius zu tun. Der Caesar’s Salad wurde vor bald genau 100 Jahren, am 4. Juli 2024, dem amerikanischen Nationalfeiertag sind‘s 100 Jahre, im Restaurant „Caesar’s Palace“ in Tijuana, Mexiko, erfunden, von einem Italo-Amerikaner, namens Cesare Cardini, daher der Name. K.u.k. gab’s damals nicht mehr. Und er wurde mitnichten inspiriert von einem römischen Kaiser. Wie der US-Klassiker ins k.u.k. Nostalgiebild paßt, muß man mir erst mal erklären.

Ein bißchen zuviel Lavendel, für meinen Geschmack, da verzichten wir lieber gleich ganz auf einen Besuch.

Wir werden schon ein Lokal finden, allerdings, viel Zeit ist nicht mehr.

Wir hatten heute einen „Imperialen Salmon Salad, von König Salomon inspiriert“. Zum Frühstück gab es „Des Kaisers Frühstück“. Einfach so. Mit Rucola-Cashew-Creme und Erbsensprossen.  Einfach köstlich!

Original Caesar’s Salad

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Rezept Croûtons 4 Scheiben Toastbrot in große Stücke würfeln. Olivenöl mit geriebenen Knoblauchzehen und Salz vermischen. Die Brotwürfel dazu geben und durchmischen, damit die Brotwürfel alles schön aufsaugen. Bei 200° knusprig im Backrohr auf mittlerer Schiene anrösten. Dressing 2 Dotter mit 2 EL Zitronensaft (Amalfi), 2 TL Dijonsenf, 2 Prisen Salz, 1 TL Akazienhonig, 5 zerdrückte Anchovis, 1 kleine geriebene Knoblauchzehe und 2 TL Worcestersauce in ein hohes Gefäß geben. 140 ml Olivenöl dazu geben und den Pürierstab von unten hochziehen wie bei Quick-Mayonnaise. Im Kühlschrank kaltstellen. Huhn 2 Hühnerbrüste in längliche Streifen schneiden. Salzen. Und in der Pfanne in Olivenöl anbraten. Romanasalat (Kochsalat) In der Zwischenzeit 2 Romanasalat waschen, in mundgerechte Stücke schneiden. Vor dem Servieren in das Dressing 30 g fein geriebenen Parmesan einrühren. Romanasalat mit dem Dressing vorsichtig verrühren. Croutons und Hühnerstücke darauf platzieren. Mit grob geriebenem Parmesan und mit Kapern bestreuen. Und mit Croûtons servieren.

Mengen für 2 Teller.


Der Caesar`s Salad ist ein American Icon. Er wurde vor knapp 100 Jahren im Restaurant „Caesar’s Palace“ in Tijuana von einem Italo-Amerikaner erfunden. Wir haben versucht, den Caesar’s Salad so originalgetreu wie möglich zu machen. Deshalb haben wir im Internet gesucht und haben da Anleihen genommen: http://reisehappen.de/caesar-salad/

Mehr zum Salat der Cäsaren und zur Frage, was das alles mit dem alten Julius zu tun hat: hier!

Dem Caesar‘s Salad ähnlicher Hähnchensalat

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Caesar‘s Salad ist nicht, wie sich leicht vermuten läßt, deshalb so berühmt, weil es der Salat der Römischen Cäsaren war. Nein, er wurde nur von einem Italiener mit Vornamen Cesare erfunden. Und er ist nicht deshalb so wohlschmeckend, weil er so tolle Zutaten enthält. Römersalat, das ist ganz gewöhnlicher Kochsalat, das Knoblauch-Dressing und die gebratene Hähnchenbrust, alles keine Wellenbrecher. Die Kombination macht es aus. Nach dem durchschlagenden Erfolg in seinem Restaurant „Caesar’s Palace“ verlegte sich Cesare Cardini, der Erfinder des Caesar’s Salad, auf die Kreation von außergewöhnlichen Salatdressings. Salatdressings von Cardini’s® werden geschätzt in ganz Amerika. Wenn ich mir vorstelle, wir hätten den Caesar‘s Salad erfunden, wird mir ganz blümerant zumute. Deshalb gibt es nun den Küchenereignisse-Hähnchensalat. (Nein, nein nur Spaß. Der Salat heute stammt aus der Paleoküche von Pete Evans, auf S. 120.)

Rezept eines dem Caesar‘s Salad ähnlichen Hähnchensalats mit Anleihen vom Waldorfsalat

Avocado, Olivenöl, Apfelessig, Dille, Petersilie, Kokosjoghurt, Salz, Wasser, Senf im Standmixer glatt pürieren. Im Kühlschrank bis zur weiteren Verwendung aufbewahren. Die Hühnerbrust salzen, im Backrohr bei 160° braten. Herausnehmen, abkühlen lassen. In Streifen schneiden. Stangensellerie in Stücke schneiden. Friséesalat zerhacken, Chicorée in Scheiben schneiden, Estragonblätter abzupfen und einen grünen Apfel entkernen und in feine Scheiben schneiden. Walnußkerne ohne Fett anrösten. Dressing aus dem Kühlschrank nehmen. Alles zusammenrühren. Rosinen dazu geben.

Das Dressing schmeckt so gut, wie beim Caesar’s Salad: nur auf grün gepolt.

P.S.

Bei der Erfindung des Caesar‘s Salad handelt es sich um eine Resteverwertung aus der Not heraus. Zum Nationalfeiertag der Amerikaner, am 4. Juli 1924, trudelten im „Caesar’s Palace“ immer mehr Gäste ein, sodaß sich die Küche bald außerstande sah, alle zu bewirten. Man sah sich gezwungen, etwas Neues anzubieten. Reichlich vorhanden war Römersalat. Der Caesar‘s Salad war geboren. Ein solcher Geniestreich gelingt natürlich nicht jedes Mal bei der Resteverwertung.

Quellen:

Cardini’s® Salad Dressings & Croutons

https://www.tmarzetticompany.com/our-brands/cardinis

Über Cesare Cardini

https://de.wikipedia.org/wiki/Cesare_Cardini