Salat mit Pasta trafilata al bronzo, Erbsen und Kasseler

Fotos und Text © 2024 https://kuechenereignisse.com

Und roten Paprikastücken. Mit einem Mayonnaise-Dressing. Dieser Nudelsalat wird kalt gegessen. Deutschland (Kasseler) trifft Italien (Pasta).

Pasta trafilata al bronzo (Italien)

Die Fusilli sind aus Khorasan-Weizen (bekannt auch als Kamut®), jenem Urweizen, der sich aufgrund seines elastischen Verhaltens besonders gut für Teige eignet. Hergestellt wurden sie nach der „Trafilata al bronzo“-Methode, bei der der Pastateig langsam durch Zieheisen aus Bronze gedrückt wird; im Vergleich zu industriellen Fließbandnudeln erwärmt sich dadurch der Teig weniger. Das langsame schonende Verfahren erhält die Nährstoffe, hitzeempfindliche Spurenelemente bleiben erhalten und die Pasta hat eine edle Farbe: helles Gelb weißlich schimmernd. In die Pasta kommen keine Eier, sie besteht nur aus Mehl und Wasser. Durch die Düsen aus Bronze, durch die sie gezogen werden, rauhen die Fusilli auf; – die Soße bleibt daran hängen und verbindet sich mit der Pasta aufs gar Köstlichste – und flutscht nicht daran vorüber wie bei den Teflon-Nudeln. Fließbandnudeln sind zugegebenermaßen billiger. Aber Pasta ist eben nicht gleich Pasta, da gibt es bedeutende Unterschiede im Verfahren, in der Sorte, aber vor allem im Geschmack und im Biß. Al dente ist auch nicht gleich al dente.

Kasseler (Deutschland)

oder Geselchtes (Österreich) ist gepökeltes Schweinefleisch. Aber das weiß eh jeder. Ich finde, das Geselchte paßt besser als Schinken.

Rezept

Rote Paprika halbieren, säubern und auf ein Backblech legen, im Backrohr grillen, bis sie schwarz sind. Danach schälen und würfeln. Und im Tiefkühlschrank auskühlen lassen. Während dem Paprikagrillen Salzwasser aufsetzen. Die  Fusilli 10 Min. kochen und abschrecken. Im Kühlschrank auskühlen lassen. Parallel dazu in einem weiteren Topf Wasser aufsetzen mit TK-Erbsen, einmal kurz aufkochen lassen und eiskalt abschrecken. Im Kühlschrank auskühlen lassen. Kasseler in Würfel schneiden. Petersilie fein hacken. Dressing: In einer Schüssel Crème fraîche, körnigen Dijon-Senf, Mayonnaise, Tomatenmark, Apfelessig, Worcestersauce miteinander verrühren. Mit Salz und Cayenne-Pfeffer abschmecken. Anrichten Zur Schüssel mit dem Dressing die Paprika, Fusilli, Erbsen, Kasseler und den Petersilie geben und verrühren.

Zum Dressing

Das sieht aus wie ein Thousand-Island-Dressing, durch das Tomatenmark bekommt es diese typische Färbung.

SZS


Monograno Felicetti KAMUT® khorosan, die Fusilli, die wir hatten.

https://www.felicetti.it/en/pastificio/monograno-felicetti/

Felicetti exportiert auch nach Australien.

Über die Herstellungsmethode „Trafilata al bronzo“:

https://bellevue.nzz.ch/kochen-geniessen/pasta-herstellen-nach-alter-tradition-ein-besuch-in-pompeji-ld.1726646

Linsen-Fusilli mit Paprika-Cashew-Grillsauce

Tradition ist das Vertrauen in die Erfahrungen anderer vor mir. (Mosebach, NZZ, 20. Juli 2023, S.31) Auf die Küchenereignisse übertragen bedeutet dies, daß wir aus Kochbüchern kochen nach Rezepten von Köchen, die schon vor uns Dinge ausprobiert und ihre Erfahrungen gemacht haben, und die Gelungenes in Rezepte gegossen haben, nicht ohne ihrerseits die Erfahrungen anderer vor ihnen einfließen zu lassen. So zB werden in dem Rezept „Linsenpasta mit Paprika-Cashew-Sauce“  aus dem Kochbuch von Dr. Matthias Riedl „Meine 100 besten Rezepte“ Paprika im Ofen gegart und mit gemahlenen Cashew-Nüssen ua. zu einer Sauce vermischt. Nur ein Kretin würde glauben, daß er gescheiter ist als zB Dr. Matthias Riedl und die in den Rezepten konkretisierten Ratschläge in den Wind schlagen; und auf gut Glück drauflos kochen. Aber man kann das Rezept nach eigener Façon weiterentwickeln, etwa so:

Paprika und Knoblauchzehen auf ein Backblech legen und im Ofen mit der Grillfunktion ca. eine Viertelstunde grillen, bis die Haut schwarz ist, den Knoblauch wenn er Farbe zieht, schon vorher herausnehmen und auskühlen lassen. In der Zwischenzeit die Cashew-Kerne in der Pfanne ohne Fett anrösten. Von den Paprikaschoten die Haut abziehen. Paprika, Cashewkerne, Knoblauch, getrockneten Oregano, geräuchertes Paprikapulver, Weißweinessig und Olivenöl in ein hohes Gefäß füllen und mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz und Weißweinessig abschmecken. Linsen-Fusilli lt. Packung in Salzwasser bißfest garen. Die Fusilli mit der Paprika-Sauce verrühren und mit Parmesan und Petersilienblätter bestreuen.


Fazit

Da haben wir noch ein Schäuferl nachgelegt: der Paprika wurde gegrillt und nicht nur im Ofen gegart; und die Cashewnüsse wurden nicht gekocht sondern angeröstet. Somit wurden mehr Röstaromen herausgekitzelt.