Am Sonntag gibt es ausnahmsweise Fleisch, genauer gesagt: Wurst, noch genauer: Chorizo. Bis Mai haben wir dem Fleisch abgeschworen. Aber dann geht’s wieder weiter. Dann werden wir unserer Lieblingsfleischerei Ringl wieder einen Besuch abstatten. Fisch & Hühnchen sind weiterhin erlaubt.
Draußen ist es kalt… und drinnen heimelig warm. Der Salat erinnert an eine Grillparty wie im Sommer. Mit einer Knoblauchmeistersauce, die scharf wie Chili ist, nur halt ohne Chili. Mit österreichischem Knoblauch und keinem Weitgereisten, vielleicht deshalb schmeckt es so scharf. Gegrillter Paprika, Räucherpaprika, geröstete Mandeln… warmer Kartoffelsalat; das Grillrot am Teller steht in herrlichem Kontrast zum Grau, Naß, Kalt von Draußen. Dadurch ergibt sich erst recht ein wohliges Gefühl im Drinnen: so wohlig, wie es sich nicht einmal im Sommer anfühlt.
Brokkoli—Petersilwurzel-Suppe und gegrillten Petersilwurzelschälern
Gegrillter Thunfisch mit Salsa und fleischigem Tomaten-Kapern-Salat mit Rotweinessig und Olivenöl
Für das Salsa Petersilie, Basilikum, Estragon, Kapernbeeren feinhacken mit Olivenöl in der Zauberette vermischen. Anschließend fein gehackte Schalotten und Senf und Zitronensaft einrühren. Mit Salz abschmecken.
Wie gesund ist das, fürs Herz im besonderen?
Rot wie das Herz stärken Tomaten das Herz, denn sie enthalten den sekundären Pflanzenstoff Lycopin. Dieser Bestandteil soll laut mehreren Studien vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen, da er das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut senkt. Aber ein Zuviel ist auch nicht gut und kann die Darmwand zerstören, zu Arteriosklerose, Schmerzen und Arthritis führen, wie hier nachzulesen ist:
Beim Thunfisch geht die Frage unzweifelhaft aus: Frischer Thunfisch ist gesund, wegen seiner Omega-3-Fettsäuren, die vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, weiteres hier:
A propos frischer Thunfisch: Der Thunfisch wurde am Morgen des selben Tages bei Eishken Estate abgeschnitten.
Brokkoli ist als Vitamin-K-Quelle fürs Herz besonders wertvoll: Herzerkrankungen (Arteriosklerose) werden mit einem zu niedrigen Gehalt von Vitamin-K in Verbindung gebracht. Vitamin K kümmert sich u. a. um die richtige Calciumverteilung im Körper, so dass Calcium in die Knochen gelangen kann, statt sich an den Blutgefäßwänden anzulagern, weiter hier:
Olivenöl hält das Blut dünnflüssig (Olivenöl als natürlicher Blutverdünner), was schon allein zu einer deutlichen Reduzierung von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen kann:
Dieses Ratatouille ist so gut, und es schmeckt sogar Kindern, die brauchen dann gar kein Ketchup mehr zum Steak.
Und zwar geht das so:
Man nehme eine Grillplatte und platziere darauf in Scheiben geschnittene Zucchini, Melanzani und geschälte Paprika und läßt diese auf beiden Seiten rösten. In einer für alles Gemüse geräumigen Sauteuse Zwiebel anschwitzen, sobald die Gemüsescheiben fertig gegrillt sind, dazugeben. Dazu Ochsenherztomaten blanchieren, würfeln und in den Topf geben. Bei uns kam noch etwas übrig gebliebene Tomatensauce dazu. Gehackten Rosmarin, Thymian und Basilikum, sowie gepressten Knoblauch und Salz dazu geben. Köcheln lassen und gelegentlich umrühren.
Möglicherweise war es deshalb so gut, weil in der Grillpfanne alles Gemüse Platz gefunden hat. Dadurch konnte alles Gemüse perfekt gegrillt und im richtigen Moment in den Topf gegeben werden. Oder weil das Gemüse aus dem Hanság (dt. Waasen), einem Niedermoorgebiet südöstlich des Neusiedler Sees, war. Tomaten, so reif und fruchtig. Zucchini so knackig. Aber warum war dann das Steak so gut? Das Steak wird aus dem Kühlschrank herausgenommen, lange bevor man zum Kochen beginnt, eine halbe Stunde vorher genügt nicht, eine gute Stunde vorher muß es sein. Und natürlich von hoher Qualität, Cult Beef.
Nachtrag 4. Aug. 2021: Das Geheimnis ist noch nicht gelüftet. Es ist uns nachher nicht mehr so gut gelungen trotz gleicher Zutaten (bis auf die Tomatensauce). Wir vermuten nun, daß das Ratatouille deshalb so gut war, weil es eine Zeit lang – eine Stunde? wir wissen es nicht mehr so genau – warm gehalten wurde. Dadurch konnten sich die Aromen vermählen und es kam zu diesem einzigarten Gericht.
Mit rosarotem Pfeffer, im Mörser zerquetscht. Mit Courgette, gelben Zucchini, Mini-Zucchini, grünen, Melanzani, Paprika, Knoblauch, Zwiebel und wildem Brokkoli. Pak Choi! Und Schalotten.
Und Kalbs-Beiried von Cult Beef. Alles gebraten (oder heißt es gegrillt?) in der Woll-Grillpfanne. Darüber haben wir am Teller auch noch etwas mit Eiche geräuchertes Olivenöl verteilt, das wir uns aus Spanien extra haben einfliegen lassen, siehe hier. Alles in allem war es ausgezeichnet!
Das Beiried von Cult Beef gibt’s bei Transgourmet. Ich wüßte nicht, wo es das sonst gibt, aber Transgourmet ist halt ein Gastronomielieferant, der hat sowas. Der Transgourmet-Standort in unserer Nähe ist in Niederösterreich. Man braucht ein Auto, das stimmt schon. Aber keine Maske.
Einweihungen wohin man schaut. Nicht nur, daß wir zum ersten Mal das in Purbach am Neusiedler See erstandene Gemüse zu Burgenländischem Letscho verarbeiteten. Nein, auch konnten wir von einem Gai-Fahrer Schweinefleisch und Schmalz kaufen. Und nicht zuletzt konnten wir endlich die vor kurzem erstandene Grillplatte aus einer Titanlegierung einweihen. Damit kann man auch eine größere Menge an Gästen bewirten.
Purbach ist ein am Neusiedler See gelegenes Städtchen, das über eine der schönsten Kellergassen des Burgenlands verfügt und über einen Weg, der durch den Schilfgürtel des Neusiedler Sees führt. Weitere Folklore und touristische Attraktionen hat der Ort zu bieten, mehr dazu auf der Homepage, doch leider keinen Fleischhauer. Google Maps spuckt zwar eine Metzgerei aus, doch an der angegebenen Stelle war nur ein Wohnhaus zu finden, von Fleisch keine Spur. Mutlos fuhren wir im Ort herum. Beim Vorbeifahren konnten wir eine Frau beobachten, die gerade Anstalten machte, in einem dieser wunderschönen großen alten Tore zu verschwinden. Auf Anhieb fielen ihr nur Spar & Penny ein. Ja Supermärkte haben wir in Wien eh auch genug. Doch dann verfinsterte sich ihre Miene, ob des schieren Geistesblitzes, der sie gerade getroffen hatte und sodann meinte sie hellauf, daß grad heut am Samstag, zufällig wenn wir also da sind, hier ein fahrender Fleischerhacker mit seinem rollenden Geschäft Station machte. Gleich da vorn am Kellerplatz ein Gai-Fahrer, wir hatten Glück! Es gab Dorfspeck, Verhackertes, Grammeln und Bratlfettn, Schopfbraten und andere Schmankerln, die aus einem umgebauten Wohnwagen heraus verkauft wurden, schmucklos ohne jegliche Aufschrift, da war einfach nur ein Fenster aufgerissen, das die Sicht auf die Fleisch- und Wurstwaren freigab. Würde man „Food Truck“ draufschreiben und mit ein bißl Farbe aufbrezeln, würde es nur so wimmeln vor lauter aufgeregten Gästen. Oder auch nicht, so was geht nur im urbanen Milieu. So standen nur zwei Einheimische vor uns, mit ihren Kindern an der Hand, die sich in aller Ruhe ihre Kabanossi aussuchten. Nun hatten wir also das Fleisch aus der hiesigen Gegend. Und wie schaut es mit dem Gemüse aus? Da gab uns der fahrende Fleischhacker einen Tipp: wir müßten nur ein Stückerl weiter schauen, da kommen wir zu einem „Hansagfood“. Wir hatten keine Ahnung was das ist, aber als wir das sahen, wurde es uns sogleich klar: ein Hofladen in einer Art Container, darin sind nur zwei Personen zugelassen (Stichwort Corona), aber viel mehr gehen da eh nicht hinein. Nun das war natürlich ein Wonnemoment, all die vielen Lebensmittel aus der Gegend um den Neusiedler See, alle versammelt auf einem Platz. Eine Reihe mit Steigerln war nur mit Paradeisern bestückt, eine andere nur mit Paprika in verschiedenen Größen und Farben, verschiedene Sorten. Es gab keine Ladnerin, die einem die Ware verkauft. Man muß selbst abwiegen und bezahlen. Und das funktioniert. Denn es gibt nicht nur in Purbach einen solchen Hofladen. Wir haben uns eingedeckt und das Rezept für das Burgenländische Letscho abfotografiert. Das schmeckt etwas wässriger als das Letscho, das wir sonst immer machen, wohl weil es mit Gurke ist. Und wenn man genau hineinschmeckt, merkt man die auch, wir haben die Essiggurkerl-Variante genommen. Ein bisserl scharf ist es, nicht allzu viel, genau das Richtige für die sommerlichen Temperaturen, die wir haben.
Und was passiert nun mit dem Dorfspeck? Der kommt in die Spaghetti carbonara hinein, heute am Abend.
Eigentlich hatten wir geplant, nur schnell ein Steak abzubraten. Ein herrliches Steak natürlich, aus Oberösterreich, von einer herrlichen Rinderrasse, dem Angus. Aber bevor man eine industriell gefertigte BBQ-Sauce kauft und damit dieses ausgesuchte Angussteak beleidigt, macht man sie lieber selber, aus den besten Zutaten, deren man habhaft wird. Und wenn gerade strahlend gelbe Eierschwammerl (Pfifferlinge) Saison haben, dann kommen die auch noch mit. Irgendein Plätzchen auf dem Teller wird sich schon finden lassen, zwischen Steak und Kartofferln etwa, nun da wurden sie gleich mit den Butterkartoffeln vermischt, in Rosmarin und Thymian gebadet und anschließend gebraten. Und dann müssen natürlich noch gegrillte Paprika sein. Ein Mangosalsa wäre auch nicht schlecht. So kommt eines zum anderen und man steht wieder eine Weile in der Küche. Aber – es hat sich ausgezahlt. Das war ein Traum, ein Gaumengenuß.
Gegrillter Paprika: Paprika entkernen, im Ofen angrillen, die verkohlte Haut abziehen, in Streifen schneiden und dann mit Zitronensaft und Olivenöl, Salz und ausgedrückten Knoblauch ein Dressing zubereiten, die Paprikastreifen darin marinieren. Mangosalsa Mangos schälen und klein würfeln. Mit Salz und Zitronensaft und geräuchertem Chili abschmecken. Bratkartoffeln mit Pfifferlingen die kleinen Erdäpfeln längs halbieren. Die Eierschwammerl putzen, mit Salz und gehacktem Rosmarin und Thymian die Erdäpfeln und Eierschwammerl damit vermischen. Nur die Erdäpfeln in den Ofen schieben und wenn sie zu zirka Dreiviertel fertig sind, die Eierschwammerl dazu geben und fertig braten. Eine BBQ-Sauce zubereiten wie hier, nur ohne Augenchili und ohne flüssigen Rauch.
Wir begrüßen die Heimkehrer aus den Urlaubsdestinationen mit einem sommerlichen Gericht, damit die Landung in der Heimat nicht so hart ist. Seid willkommen zu Hause!
Zitronensaft, Balsamicoessig, Olivenöl, Salz, fein gehackten Thymian, Jamaika-Thymian, Basilikumblätter verrühren. Halloumikäse in Scheiben schneiden und grillen. Mit einer Salatmischung aus Lollo Rosso, Lollo Bianco, Rucola, etc. servieren.
Frühstücksspeck würfeln, Rüben, Sellerie, Karotten, Petersilwurzen, Kartoffel parieren und vierteln, Fasern der Mangoldrippen entfernen, Petersilie entstielen. Speckstücke in einer Pfanne mit Olivenöl braten, Kartoffeln und Karotten hinzugeben und schmoren lassen, etwas später das restliche Gemüse dazu geben. Bei schwacher Hitze schmoren lassen, mit Rinderbrühe aufgießen und zugedeckt bei ganz leichter Hitze schmoren lassen, das Gemüse muss auf der Zunge zergehen.
T-Bone-Steak lange vor dem Kochen aus dem Kühlschrank herausnehmen und kurz vor dem Grillen salzen.
Inspiriert von Alain Ducasse, Grand Livre de Cuisine : « Hohe Rippe vom Chalosse-Rind », S. 429
Ein T-Bone-Steak à 1 kg reicht für etwa 2 bis 3 Personen. Zum ersten Mal Fleisch aus dem Internet bestellt und es hat geklappt, auch die Abrechnung war grammgenau, das Zuviel wird sofort zurücküberwiesen. Gut abgehangen schmeckt das T-Bone-Steak herrlich. So kann man sagen, es wurde in Österreich groß gezogen, geschlachtet, zerlegt und: zernagt. Ohne Pfeffer, irgendwelchen Marinaden oder BBQ-Saucen, das braucht man nicht. Diese erweisen sich als überflüssig, nämlich dann wenn die Grundzutat, das Fleisch, von hoher Qualität ist. Wir haben das Steak in Tranchen serviert.
Zubereitung Das T-Bone-Steak eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen, um es auf Zimmertemperatur zu bringen. Dann salzen, mit wenig Olivenöl beträufeln und damit einreiben. Die gußeiserne Grillpfanne bei höchster Temperatur vorheizen. Wenn sie zu rauchen beginnt, das Fleisch einlegen, 6 Minuten lang, wenden und nochmals 6 Minuten lang grillen. Dann die Seitenkanten grillen und anschließend 10 Minuten ruhen lassen, im Backrohr aber auch draußen bei Zimmertemperatur, damit die Wärme durchziehen kann. Und die Fasern sich entspannen.
Dazu einen Romanescosalat mit Tomatenraritäten, wie hier. Und einen gekochten Maiskolben mit Kräuterbutter und in der Pfanne gebratene Eierschwammerl.
Unverfälscht, pur, urwüchsig und bodenständig. Mit Ananas-Paprika-Salsa, Louisiana-Coleslaw, Grillmais-Salsa, Röstpaprika-Salat und Chimichurri. Aus gutem Anlass, dem Geburtstag eines Freundes, gibt es dieses Freudenfest der Sinne. Dazu kommen edle Getränke: Bier aus Belgien, Trappistes Rochefort Nr. 8 und Nr. 10. Und ein Flascherl Rotwein vom Feinsten: die „Rotwein Cuvée Haideboden“, Umathum, 2016. Davor gab es eine Tomaten-Curry-Suppe mit Ziegenfrischkäse und rosa Pfeffer.
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