Wenn man den Zander, ungarisch Fogosch, nur mit etwas Öl in der Pfanne bratet, ohne Kräuter, kommt er am besten zur Geltung, Zander hat einen eigenen, unverwechselbaren, außergewöhnlich guten Geschmack, den man durch nichts überdecken will. Paprika und Tomaten werden so lange mit einander verköchelt, bis sie sich zu einer Melange verbinden, dem Letscho, so heiß wie die Sonne Ungarns, besonders wenn man einen scharfen Paprika erwischt wie wir. Und dabei ist es unverfälscht und pur, so schmeckts am besten.
Wir beginnen mit der kontemplativen Phase: Drei große rote Paprika, zwei große gelbe Paprika, zwei große grüne Paprika und 5 kleine grüne ungarische Spitzpaprika. Drei rosa Zwiebel aus der Bretagne hacken und in einem Topf mit einem Kringel Olivenöl anschwitzen. Paprika schälen, das Gehäuse herausnehmen und in Späne schneiden. Acht mittelgroße Tomaten blanchieren, enthäuten und entkernen. Wenn die Zwiebel goldbraun angebraten ist, den Herd zurückdrehen und die Paprikaspäne, die Tomatenstücke dazu geben. Der Topf war zu klein, wir mussten in den nächst größeren Topf umschütten. Dabei mit etwas Wasser die im Topf angeklebten Zwiebelstücke, etc. ablösen und hinüberschütten. Mit etwas Gemüsebrühe aufgießen. Zwei EL rotes Paprikapulver und sechs ausgepresste Knoblauchzehen einrühren. Salzen und pfeffern. Zirka zwanzig Minuten köcheln lassen, ab und zu umrühren. Bei der Hälfte etwas Paprikapulver dazu geben. Abschmecken, eventuell noch einmal paprizieren, salzen und pfeffern.
Einmal kam kurz die Idee auf, das Letscho mit einem Ei zu legieren. Doch das passte uns nicht so richtig zum Fisch. Aber man kann das übrig gebliebene Letscho erwärmen und ein Ei hineinschlagen. So passt das sehr gut zu Brot.
Aus den Fogoschfilets den „Block“ herausscheiden und in der Pfanne mit wenig Olivenöl auf der Hautseite geduldig braten. Man muss die Geduld haben, zu warten, bis sich die am Pfannenboden angebrannte Haut abheben lässt. Durch das wenige Öl wird die Haut schön knusprig.
Dazu Petersilkartoffeln servieren.
Ich bin ja sonst kein großer Freund von Fisch – bei Euch könnte ich es aber werden!
Bei nicht selbst gekauftem und zubereitetem Fisch bin ich mittlerweile auch seeehr skeptisch.
Diese Regenbogenfarben machen einen wirklich kontemplativ–und regen den Appetit an. 🙂
Mit der Farbenprächtigkeit des Letschogemüses ist es allerdings bald vorbei, durch das Verkochen, auch das karmesinrote Paprikapulver kann da nicht helfen. Dafür gibt es Geschmack, der durch das Kochen erst entsteht, wenn das eine ins andere übergreift.
Aber die bunten Farben beim Vorbereiten haben auch ihren Effekt auf die Psyche. 🙂
Das macht nichts, wenn es etwas an Farbe verliert. Auch die Pastellfarben, die durch das Kochen entstehen, haben ihren Reiz, vielleicht sogar sind sie sogar dadurch noch bezaubernder, möcht ich meinen.