Debrecen

Debreziner Würstel mit Sofrito-Bohnen-Eintopf

Die einen ziehts nach Westen, die anderen nach Osten. Debrecen ist eine sichere, ruhige Stadt im Osten Ungarns, geprägt von den grandiosen Tagen der Donaumonarchie: viel imperiale Architektur, viel Jugendstil, der auf den weiten, offenen Plätzen gut sichtbar zur Geltung kommt. Dazu kommt eine Universität mit 40.000 Studenten und über 80 Studiengängen in englischer Sprache. BMW läßt dort seit Oktober 2025 Elektroautos vom Band laufen, den iX3; die Verlegung aus Deutschland nach Ungarn erfolgte aus den bekannten Gründen, vor allem wegen der Betriebskosten und der Energie. Debrecen wird damit westlicher als der Westen, oder so wie der Westen einmal war. Uns bleibt nur übrig, Debrecen eine kleine Hommage zu widmen, mit:

Debreziner Würstel mit Sofrito-Bohnen-Eintopf

Debrecen ist geronnene Erinnerung an alte, unnennbare Tage.

Der Einfluß alter Tage wirkt bis heute nach: Debreziner Würstel. Diese stehen noch heute hoch im Kurs; sie werden in Wien gerne gegessen.


Worüber wir nun sinnieren: kann man in Debrecen bei einem Würstelstandl Debreziner mit Senf bekommen?

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Damhirschrücken mit Pilzsoße und Wuzlnudln in Bröseln

Adventzeit ist Wildzeit!

Ein Hirschrücken ist so ziemlich das Edelste, was es gibt! Das Rotwild, ein Damhirsch, wurde frisch erlegt im Waldviertel. Für die Soße haben wir Hirschknochen bekommen, in prächtiger Größe und stattlicher Anzahl. So stand dem nichts im Wege, eines der besten Waldgerichte herzustellen; – hiernieden auf Erden, an diesem 2. Adventsonntag: Damhirschrücken mit Pilzsoße und Wuzlnudln. Der Rücken, so zart wie ein Filet, wie es nur vom Wild sein kann; dazu Pilze in einer Soße aus den Wildknochen, und die Wuzinudeln in Bröseln, zum Auftunken, das ergibt eine herrliche Kombination, da zeigt sich der Wald von seiner schönsten Seite! Ein herzliches Dankeschön und Grüßgott ins Waldviertel.

Rezept Damhirschrücken mit Pilzsoße und Wuzlnudln

S o ß e Die Wildknochen auf ein mit Backpapier belegtes Blech ausbreiten und bei zirka 200°C anrösten. Achtung! Vorsichtig kontrollieren, ob es verbrennt gegebenenfalls zurückdrehen. 4 gehackte Zwiebel, 2 grob gehackte Peterwurzeln, 1 Karotte, 1 gehackten halben Knollensellerie in einer Oliven-Butter-Mischung im großen Topf anrösten. In der Zwischenzeit den Hirschrücken und die das Gulaschfleisch parieren, die Abschnitte gleich zum Gemüse geben und mitanbraten. Die angebratenen Knochen aus dem Ofen nehmen, in den Topf geben, mit Noilly Prat ablöschen und mit Hühnerbrühe auffüllen, sodaß die Knochen bedeckt sind. 3 Lorbeerblatt, Korianderkörner, Wacholder, Pfeffer und Salz dazu geben. 4 Stunden köcheln lassen. Wenn fertig, abgießen, das Fett mit der Trennkanne abtrennen, die Hälfte der Soße in den Kühlschrank für das Wildragout morgen geben. Die getrockneten gemischten Pilze und die Eierschwammerl (Pfifferlinge) in heißes Wasser einlegen, die gemischten Pilze abgießen, die Flüssigkeit auffangen, zur Wildsoße geben. Die Pilze feinhacken und zur Soße geben. 1 Viertelstunde einköcheln. In der Zwischenzeit halbierte Kräuterseitlinge und Champignons ohne Fett in der Pfanne beidseitig anbraten. Die Wildsoße durch ein Sieb zu den angebratenen Kräuterseitlingen und Champignons dazugeben. Ebenfalls die eingelegte Eierschwammerl inklusive Flüssigkeit dazugeben. Und nochmal einköcheln. Vor dem Servieren binden.

W u z i n u d e l n 350 g gekochte und die durch die Erdäpfelpresse gedrückten Erdäpfel mit einem Ei, einem Dotter, 100g Mehl und 2 EL Kartoffelstärke, Muskatnuß und Salz verkneten. Dann auf einem bemehlten Arbeitsplatz mit der Hand kleine Nudeln wuzeln.

Die Wuzinudeln in kochendem Salzwasser, nicht sprudelnd, fertiggaren. Daneben Butter in einer Pfanne auslassen, Semmelbrösel dazugeben und ein bissi anrösten. Wenn die Nudeln fertig sind, mit einem Schöpflöffel herausheben und gleich in die Butterbröselmischung legen und bemänteln.

Hirschrücken rundum anbraten, bei 80 °C im Backrohr durchziehen lassen.

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Sauerkraut und Wurst mit Burgunderblut

Wurst und Sauerkraut und Burgunderblut

Wenn […] alles schnarchet, Roß und Mann,

Vor meiner Trommel säß‘ ich dann:

Die Trommel müßt‘ eine Schüssel sein,

ein warmes Sauerkraut darein,

Die Schlegel Messer und Gabel,

Ein lange Wurst mein Sabel,

Mein Tschako wär‘ ein Humpen gut,

Den füll‘ ich mit Burgunderblut.

Aus „Der Tambour“ von Eduard Mörike in „Sämtliche Gedichte in einem Band“, S. 270, Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 2001.

Doch fällt dem Tambour seine Liebste ein und der Spaß hat sein End. Wenn nur meine Mutter hexen könnt‘… sind seine letzten Worte.


Na so theatralisch ging ‘s bei uns nicht zu. Ich wollt‘ nur wissen, ob des deutschen Söldners mitternächtliche Schwelgereien einen handfesten Hintergrund haben. Sauerkraut mit Wurst konvenierte mit einem Pinot Noir, dem Burgunderblut? Das möcht‘ ich probieren, flugs war ein Pinot Noir organisiert beim örtlichen Spirituosenkontor. Und ich muß sagen, er hat es sich nicht zusammengereimt, es schmeckt tatsächlich, es reimt sich nicht nur.


Eduard Mörike, Hauptvertreter des Schwäbischen Biedermeiers, schrieb dieses Gedicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vertont hat es Hugo Wolf 1888, durch den seine Lieder weit über alle Grenzen hinweg berühmt wurden. (S. 480 Sämtliche). Mir vorliegend in einer Aufnahme von Dietrich Fischer-Dieskau und Daniel Barenboim, 1974

Das ganze Gedicht hier zum Nachlesen:

https://www.mumag.de/gedichte/moe_e20.html

Sauerkraut und Erdäpfel: Gemüsestandl, Wochenmarkt Bad Vöslau

Bratwürstel: Fam. Bscheider, Wochenmarkt Bad Vöslau

Wein: Bourgogne Pinot Noir, Domaine Fourrey, 2023

Der Vöslauer Wochenmarkt

Diesen Samstag haben wir es geschafft, auf den Wochenmarkt in Bad Vöslau hinauszufahren, mit dem Zug, aber der Jäger war nicht da, der weilte ausnahmsweise in Markt Piesting. Wir haben uns trotzdem wohl gefühlt, ein schöner Wochenmarkt – und haben groß eingekauft: Rohmilch, Bratwürstel, Bauern-Jausenpaket mit Geselchtem, Preßwurst, Aufstrich und Jausenwurst (Fam. Bscheider), einen mittelalterlichen Glühwein, Zierfandler Essig, einen Himbeerpunsch, Roggenbrot, Powidltatschkerl, Weingebäck mit Traubenkernmehl, Selleriesalz, Basilikumsalz, Bad Vöslauer Oxymel, das ist ein Sauerhonig zum Aufspritzen (Wilson’s Garden), Waldviertler Hascheeknödel, Kürbiserdäpfelknödel, Erdäpfelknödel mit Schweinsbraten u. Kümmelbraten gefüllt, alles aus dem Waldviertel, dazu natürlich Waldviertler Mohnzelten, steirischen Ingwer und gerissenen Kren, echt scharf! Honigseife, Vorarlberger Bergkäse, Schafkäse uvam. Alles feinste Feinkost. Als wir wieder zurück in Wien waren, in Liesing umstiegen, hat uns gleich ein Dönergeruch umgehauen. Da wußten wir, wir sind wieder in Wien. Uns zieht‘s zurück nach – Bad Vöslau.

Eduard Mörikes Tambourgericht

Das Sauerkraut und das Bratwürstel haben zum Burgunder geschmeckt. Doch noch besser waren die Debreziner dazu! Die Debreziner waren trocken, vermutlich weil sie beim Braten Fett abgegeben haben, wie der Spritzer auf der Hauswand hinter dem Herd bezeugt. Diese Trockenheit verleitet dazu, einen Schluck vom Burgunderblut zu nehmen; – ein Schluck Bier hätt’s auch getan, aber ein Schluck vom Rotwein, zumal vom Burgunder – ist schon ein edles Tröpferl – läßt einen viel mehr dahinschmelzen: der löscht nicht profan den Durst, sondern verzögert das Verlangen, das Verlangen läßt nur langsam nach.  Wie auch Weingebäck eine staubige Angelegenheit ist, die den Wein aufsaugt.

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Das große Schweinsbratenfest 2025

Schweinsbraten mit etlichen Beilagen

Schweinefleisch:

Vom Bauch und vom Schlögel; — damit wir genug Schwarte haben, vom Bauch — und genug Fleisch, daher auch vom Schlögel. Es war aber auch am Schlögel genug Schwarte. Unser Sonnenschwein ist eine Kreuzung aus Duroc und Schwäbisch Hällisch, vom Biohof Hackl, in Burgau in der Steiermark zur Burgenländischen Grenze.

  • Spitzkohlmaronenpfanne mit Pilzen und Apfel
  • Wintergemüse (Süßkartoffel rote Bete, Pastinaken, mit Haferflocken-Nuß-Crumble)
  • Süßkartoffel-Mangosalat mit Angostura-Vinaigrette
  • Fenchel-Gratin mit Miso-Curry-Hafersahne überbacken
  • Kohlrabi-Birnen-Salat mit Limettenvinaigrette
  • Dinkel-Wurzelgemüse-Braten
  • Erdäpfel-Roulade mit Kürbis gefüllt
  • Gemüse-Bratreis mit Khimchi

Zum Schweinsbraten gibt es Bier, und da noch etwas vom Oktoberfest übrig war: Oktoberfestbier vom Augustinerbräu, auf dem Etikett der Augustinerturm von 1926, ui, da gibt es was zu feiern nächstes Jahr!

Mein Kompliment an die Hofköchin! Es war mir eine große Freude!

Wenn man wollte, hat man sich auch ohne Schweinsbraten rein vegetarisch ernähren können. (Niemand wollte, obwohl die Beilagen sehr gut waren.)

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Auf der Wildspur

Rehrücken mit Kartoffel-Pastinaken-Stampf mit gerösteten Lauch und Wildsoße mit Pilzen

Auf ServusTV haben wir einen Beitrag über einen Jäger gesehen, der sein erjagtes Wild am Wochenmarkt vorm Schloß in Bad Vöslau feilbietet. Zum Wochenmarkt haben wir es bisher nicht geschafft, der wird nur samstags abgehalten — — mittlerweile haben wir uns anderweitig eingedeckt.

In der Brunft wird er unvorsichtig, — — weil er plötzlich etwas in seinem Windfang hat. Und sagt: Hoppala! Da gibt’s was Neues — — da muß ich hin.

Andreas Grabner, Jäger

In unseren Breiten dort und da das Steinwild — — also… Steinbock. Glaubt man gar nicht, daß im Osten von Österreich Steinböcke gibt.

Da gibt’s so ein Sprichwort: wenn der Wind jagert, sollen die Jager daham bleiben.

Die Geiß, die hat entweder schon das Kitz oder die Kitze gesetzt — — zur Welt gebracht. Oder sie hat’s noch – inne, sagt man, also im Bauch — die sind natürlich strengst geschont. Weil des tun mia net — — daß wir eine werdende Mama, zu uns nach Hause holen. Das ist ein: No-go!

Und irgendwann einmal ist er ein bisserl unvorsichtig geworden, und ist eine Viertelstunde früher gekommen. Das reicht aber dann schon – und es hat gereicht…

Andreas Grabner


Wein: Einzigartig Rot, 2020, Michael Sanoll, Baden, NÖ, Cuvée aus drei portugiesischen Rotweinsorten, nach der alten Tradition von Hand gelesen und gepreßt. — — Auch der neu erschienene Asterix-Band „Asterix in Lusitanien“ ist ganz nach der alten Tradition von Goscinny/Uderzo geschrieben und gezeichnet. Dieser Band beruht auf historischen Tatsachen; — es geht um Garum aus Portugal, das in der antiken römischen Welt Spitzenpreise erzielt hat. Mit dieser Fischsoße aus fermentiertem Kabeljau haben die alten Römer gekocht — — sie enthielt viel Umami. Die Mariazeller Fischsauce von Declava sollte meines Erachtens genauso gut sein, auch diese besteht aus fermentiertem Fisch und Salz. Wieder etwas gelernt, ja Lesen bildet, und sei es ein Asterixband.


Der Beitrag auf servusTV: Ab Hof Folge „Freiheit“, in der Mediathek seit 31. Okt 2025. Käserin Astrid Fuchs-Zerbst, St. Georgen im Gailtal in Kärnten, Jäger Andreas Grabner, Markt Piesting/Niederösterreich (Schneebergland), Alfred Grand „Herr der Würmer“, Absdorf, Niederösterreich. Alle Beiträge waren interessant, durchwegs von vorn bis hinten: Vom Schafkäse nach französischer Art bis zu den Regenwürmern.

Der Regenwurm ist ja quasi der… Ingenieur des Bodens, würde man in Deutschland sagen. Der Polier. Der Mochatschek.

Alfred Grand

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Sturmzeit

Sturmzeit

Die Sturmzeit ist angebrochen. Der Most beginnt zu gären, und der entwickelt CO2, deshalb nicht verschließen — — und deshalb „Stehend lagern“ wie es oben auf dem Verschluß steht.

Der frühe Vogel trinkt an Sturm.

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Die Ballsaison 2025/26 ist eröffnet!

Krapfen, Sekt und Elefant

Mit Vanille die Gestreiften,
Mit Marmelade die nicht Gestreiften.

Sekt von Umathum, nach der traditionellen Methode, Frauenkirchen, Burgenland.

Und morgen geht’s ins Dorotheum zur Buchpräsentation vom Werkverzeichnis „Gottfried Kumpf und seinen Skulpturen“. Guni Kumpf ladet ein. Gottfried Kumpf hatte eine starke Beziehung zum Burgenland.

Zweimal Burgenland, das muß gefeiert werden.

En burgenländischer Sektabend.

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Martini-Gansl № 2 (2025)

Waldviertler Martinsgans mit Hirse und Pilzen

Wie schon freitags gibt’s ein Gansl! Es ist so, daß wir Gansl essen könnten, in einer Tour, auf hochdeutsch ohne Unterlaß, oder auf javanisch:

for (int i = 0; i < eternal; i++) {

Gansl[i] = new Gansl();

Gansl[i].essen;

}

Martins-Gansl, Gansl, Gansl.
Aus dem Waldviertler Landl, Landl, Landl.
Schmeckst mir so gut und fein,
Wie könnt es anders sein.

Nach der Mariandl-Melodie, aus dem Film „Der Hofrat Geiger“.

Frau Hofköchin, das Gansl war wieder pipifein!

Eines muß ich jetzt schon sagen, so etwas bekommt man in keinem Lokal. Dort gibt es nur den Klassiker mit Rotkraut und Knödel.

Die Hirse wird mit Gänsesuppe gemacht, die Soße auch. Die Ganslsuppe wird mit Safran vermischt, für die schöne gelbe Farbe.

REZEPT

Ganslsuppe kochen wie vorgestern. Aber Safran dazugeben. Dann für die Hirse: eine mittelgroße Zwiebel fein hacken, in wenig Gänseschmalz anschwitzen. 200 g Hirse dazu geben. Ein bisserl mitschwitzen und mit 400 ml Gänsebrühe aufgießen. Hirse weich köcheln, bis die Flüssigkeit weg ist. Vom Herd ziehen, und zugedeckt bis zum Servieren ziehen lassen.

Gansl: Die Flügel und das Halserl abschneiden und zur Ganslsuppe geben. Karotte, Sellerie, Petersilwurzel, Zwiebel und die Stiele von den Pilzen in Gänseschmalz im Bräter anbraten. Wenn das Gemüse schön angebraten ist, mit Noilly Prat ablöschen. Mit Ganslbrühe, die vom Freitag übrig blieb, aufgießen. Das Gansl salzen, auf einem Gestell in den Bräter legen. Und 4 Stunden bei 160°C im Ofen braten. (Man rechnet pro Kilo Gans eine Stunde Bratenzeit.) Eine halbe Stunde bevor es fertig ist, den Bräter herausnehmen, die Gans mit Gestell auf ein Backblech stellen. Und in den Ofen zurückschieben. Gemüse und Saft aus dem Bräter abgießen. Das Gemüse im Sieb ausdrücken. Die aufgefangene Flüssigkeit mit einer Fetttrennkanne vom Fett abtrennen. Das Fett auf die Seite legen, für ein andermal. Den aufgefangenen Saft aufkochen. Mit Stärke binden und am Schluß mit Sahne binden. Es bleibt ungesalzen.

Die Pilze, die Shiitake, Kräuterseitlinge, Austernpilze (alle aus Wien) und braunen Champignons (Tiroler) in einer Pfanne mit wenig Öl anbraten. Bis zum Servieren auf die Seite stellen.

Anrichten Die Hirse mit gehackter Petersilie vermischen. Alles auf Teller platzieren.


Wein: Unfiltriert, Grüner Veltliner, 2021, Kurt Angerer, Lengenfeld, Kamptal. Vinothek St. Stephan. Im Barrique ausgebaut. Das ist schon ein bißl ein kräftiger, der es mit jeder Gans aufnehmen kann.

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Von Eiern und einem Plan

Bild 15: Brokkoli-Kimchi-Eintopf

Alles ist neu, wir haben alles umgemodelt, uns steht soviel Stoff zur Verfügung, wir könnten jeden Tag drei Mal veröffentlichen. Jeden Tag hat die Küchenchefin drei Mahlzeiten gekocht, für morgens, mittags und abends. Nachdem sie von der Arbeit nach Hause kam, hat sie sich in die Küche gestellt und das Abendessen zubereitet. Danach hat sie für den nächsten Tag das Frühstück zubereitet und das Mittagessen zum Mitnehmen. Da ist es oft spät geworden, aber die Hofköchin hat das durchgezogen. Alles wurde gekocht nach dem Buch „Mein Mikrobiom – Masterplan“ von Prof. Dr. Andreas Michalsen. Das enthält einen Diätplan für 2 Wochen, zwecks Aufbau eines gesunden Mikrobioms. Die Rezepte sind nicht von ihm, die sind von Martina Kittler. Das findet nur heraus, wer das Impressum liest. Die Rezepte sind gelungen, uns hat es vorzüglich geschmeckt!

Zum Beispiel:  

Feta: Gefüllte Auberginen mit Feta-Dip, Bild 2 bis Bild 6

Linsennudeln mit Spinat und Champignon-Soße, mit hackten Haselnüssen und Hefeflocken, Bild 7 bis Bild 9

Geröstete Erdäpfeln mit Chicorée und einer Paprikakrem, Bild 10

Frühstück, Kichererbsen-Hummus und Radieschen, Hafer-Sauermilch-Stangerl, Bild 11

Frühstück: Eierspeise mit Kürbiskernöl und Hafer-Sauermilch-Stangerln, Bild 13 (die Stangerl sind aus dem Buch)

Brokkoli-Kimchi-Eintopf, Bild 14 bis Bild 16


Schon nach ein paar Tagen haben wir uns erbaulicher gefühlt. Und wir machen weiter! Also…. Ich bin dafür. Nächste Woche hat die Küchenfee eine Prüfung, für die sie lernen muß…

Sonntags beließen wir es bei der traditionellen Eierspeise zum Frühstück. Dazu muß ich sagen, daß auch das uns vortrefflich geschmecket hat – besser als üblicherweise. Woran das liegt, kann ich nicht sagen. An den Zutaten? Die Eier bekamen wir aus dem Waldviertel. Haben sich unsere Geschmacksnerven umgestellt, durch die Diät? Oder weil kein Salz drin war? Oder weil es Eier von unterschiedlichen Hühnerrassen waren? Möglicherweise bekamen wir Eier von Hühnerrassen, die man üblicherweise nicht für die Eier-Erzeugung verwendet?


Daß es sich eventuell um Eier von unterschiedlichen Hühnerrassen handelt, sieht man an den unterschiedlichen Eierfarben: rötlich, grünlich schimmernd, weiß. (Bild 12) Bei gurkerl gibt es eine Sechser-Eierschachtel von den Hopibauern – „die bunte Partie“ – mit Eiern so bunt wie Ostereier; – es sind Eier von unterschiedlichen Hühnerrassen. Da gibt es zum Beispiel eine Hühnerrasse, die nennt sich Olivleger! Ob es an den Hühnerrassen liegt, daß die Eierspeise so gut war? Das müssen wir ausprobieren! Wir haben bei gurkerl Eier von den Hopibauern in Gumpoldskirchen bestellt, wir machen die Probe aufs Exempel!


Auch das Brot zur Eierspeise war köstlich! Es schmeckt einfach besser, wenn Brot und Gebäck frisch gemacht sind; aus Vollkorngetreiden, mit Hafer- und Sauermilch nach einem Rezept aus dem Mikrobiom-Buch.


Früher war es einfach nicht vorstellbar, daß man Musik auf ein Medium bannen kann, um es später zu gebrauchen; – ebensowenig daß man Essen so herstellt, daß man es erst später – viel später – konsumieren kann. Was bei Musik halbwegs leidlich gelingt, unter Einsatz von viel Technik, ist bei der Nahrung nicht möglich. Es sei denn, man bringt den Menschen dazu, Gefallen daran zu finden. Man verändert den Geschmack von Millionen und läßt sie den Genuß von frisch zubereiteten und echten bäuerlichen Erzeugnissen vergessen. Und das ist ja gelungen! Dank Werbung und TV.

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Schweinsbraten vom Bauchfleisch mit Kürbis und Nuss-Crunch

In manch Schule gibt’s kein Schweinefleisch mehr, das ist sehr bedauerlich. Wir können mit so viel alttestamentarischer Rückwärtsgewandtheit nicht wirklich was anfangen und lassen uns davon auch nicht beirren. Wir haben sogar einen Schritt vorwärts gemacht und den Schweinsbraten ein bisserl modernisiert. Unser Schweinsbraten war vom Sonnenschwein, einer Kreuzung aus Duroc (Nord-Europa) und Schwäbisch Hällisch (Deutschland/Schwäbisch Hall). Die Schwarte vom Bauchfleisch wird resch angebraten, damit es so richtig kracht beim Einebeißen. Es wird mit einer geschmeidigen Kürbiscreme serviert, dazu kommt ein Walnuß-Apfel-Crunch. Das Schwein selbst kommt aus der Südoststeiermark, an der Grenze zum Südburgenland, ungefähr auf der Höhe von St. Michael, und konnte dort die Erde umgraben. Ein Gemischter Satz aus Wien rundet die Sache ab, der kann auch ziemlich resch sein.


Resch muß es sein, damit die Schwarte kracht. Eine Fast-Food-Kette macht gerade TV-Reklame mit dem Krachenlassen beim Hineinbeißen. Ich kann dazu nur sagen: eßt Schweinebraten! Da kracht‘s richtig!


Bio-Hof Hartl, Burgau, SO-Stmk, Sonnenschweine und Ennstaler Bergschecken (!), alte österreichische Rinderrasse, wie kommen wir dorthin? Auf Mercosur wird gepfiffen.

https://www.nahgenuss.at/bauernhoefe/biohof-hackl/

Ennstaler Bergschecken:

https://bergschecken.at

Wein: Wiener Gemischter Satz, 2023, Ried Langteufel 1ÖTW, Rotes Haus am Nussberg, Wien XIX, Döbling. ÖTW -österreichisches Traditionsweingut, seit 1683. #Vinothek St. Stephan, Wien I.

https://www.rotes-haus.at/de/

A guater Tropfen, so dreimal täglich. Das ist a Hausrezept aus Wien. (Hermann Leopoldi)

https://www.vinothek1.at/

Aus unserer beliebten Reihe Schwein+.

Rezept Schweinsbraten mit krachender Schwarte

Die Hofköchin hat ihn ein bisserl asiatisch gemacht.

1,2 kg Schweinebauch vom Sonnenschwein, 2 Zitronengras, 12 Stück Knoblauchzehen, 1 Stück Ingwer, eine Handvoll grobes Meersalz, Noilly Prat.

Zitronengras in Stücke geschnitten, zerdrücke Knoblauchzehen und in Scheiben geschnittenen Ingwer in einer feuerfesten Form ausbreiten. Darauf kommt dann der Schweinebauch.

Damit der Schweinsbraten schön knusprig wird, hat ihn die Hofköchin mit Zitronensaft beträufelt, dann trocknen lassen, ihn mit grobem Meersalz bestreut und bei 240°C ins vorgeheizte Backrohr geschoben. Nach einer Stunde herausnehmen, das alte Salz obekletzeln und frisches Salz darauf gegeben und wieder ins Backrohr schieben, nach 20 Min. herausnehmen, das Salz heruntergeben, mit Noilly Prat aufgießen, aber nicht auf die Schwarte kommen, zurückdrehen auf 190°C, und eine halbe Stunde braten lassen.

Rezept Kürbiscreme

1 kg Butternußkürbis, etwas Olivenöl, 1 EL Butter, 2 EL Misopaste, 1 EL Mirin

Kürbis schälen, Kerne entfernen, mit Salz und wenig Olivenöl vermischen. Zum Fleisch schieben bei 190°, bis es weich ist, etwa 25 min. Dann herausnehmen, das Gemüse in einen Topf geben,  Butter hineingeben, sowie Misopaste, Mirin.

Rezept Nuß-Crunch

1 Granny-Smith-Apfel, 120 g geschälte Walnüsse, 2 EL Zitronensaft, 3 EL Olivenöl, 1 EL Mirin, Salz, Estragonblätter.

Granny-Smith-Apfel mit der Schale kleinwürfeln, Walnüsse in der Pfanne ohne Öl anrösten, auskühlen lassen, grob hacken. Zum Apfel geben und alles mit Zitronensaft, Olivenöl, Mirin und Salz vermischen. Ziehen lassen. Kurz vorm Servieren frisch gehackten Estragon dazugeben.


Danach war ein Stamperl Unicum fällig.


*obekletzeln: herunterkratzen.

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