Das Baguette wird durch den Tomatensalat benetzt und erhält diesen typischen Geschmack der Provence von „benetztem Brote“, bei dem altes Brot wiederverwendet wird. Oder wie in der Toskana, wo man den Panzanella erfunden hat, was nichts anderes war als eingeweichtes, altes Brot. Hier nehmen wir Anleihen an einem der berühmtesten Salate. Dazu gibt es eine außergewöhnliche Kombination zweier Fleischsorten, die nicht unterschiedlicher sein könnten; – wir begeben uns auf Surf&Turf Terrain. Die feine Hühnerbrust und die derbe Mangalitzawurst ergeben einen wilden Kontrast, der nur noch durch den deftig sauren Rucola-Tomatensalat absolutiert werden kann – ein doppelter Kontrapunkt der Genüsse. Das Baguette darf natürlich keine zarte Figur abgeben sondern muß ein kräftiger Kerl sein, mit einer kernigen Bräunung. Dieses wird gegrillt und mit Knoblauch abgerieben.
Und so haben wir es gemacht
Hühnerbrust zwischen Backpapier mit dem Fleischklopfer flachklopfen. In der Bratpfanne in Olivenöl beidseitig anbraten. Mangalitzawürstel in ½ cm dicke Scheiben schneiden. In die Pfanne geben und mitbraten. Warm stellen. Das Baguette in schräge Scheiben schneiden und auf ein Backblech legen ohne Backpapier und draufgrillen. Tomaten in Scheiben schneiden. Und eine Vinaigrette zubereiten: Olivenöl, Balsamicoessig, Salz, geriebener Knoblauch und gehackter frischer Oregano. Dann die Tomatenscheiben dazu geben und auch den Rucola und unterheben. Das gegrillte Baguette schräg aufschneiden und auf den Schnittflächen mit einer Knoblauchzehe fest einreiben. Und den Rucola-Tomaten-Salat darauf geben. Die Hühnerbrust in Scheiben schneiden und auf den Teller geben. Und die Mangalitzawurst-Scheiben auf die Hühnerbrust legen. Zum Schluß mit Fleur de Sel würzen.
Wein: Zu diesem Baguettesalat paßt nur ein Rotwein mit Charakter, der dem Kontra gibt: Umathum, Blaufränkisch, Kirschgarten, 2018. Rechtzeitig die Flasche öffnen, damit Dionysos sich rühren und erwachen kann. Noch besser wäre es, die Flasche zu dekantieren.
Wie sagt der Wiener zu einem Achterl Bier? Pfff.
Echtwienerisch-Lexikon










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