Von Hamstereinkäufen und Ingwerhähnchen

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Der Coronavirus hat uns fest im Griff. Auch wir sind zu Hamstereinkäufen aufgebrochen, vorgestern schon. Doch mittlerweile ist ein Teil des Einkaufs schon wieder aufgebraucht. Von der Dreiviertelkilotasse mit in Dill und Petersilie eingelegten Matjesfilets ist nicht mehr viel übrig, sie wurde gleich nach der Rückkehr geöffnet.

Und so kam es, dass wir darüber nachdachten, die Hamstervorräte neu aufzustocken. Andererseits haben wir noch ein halbes Kilogramm gebratene, süß-sauer eingelegte Heringe und die Hähnchenbrust ist auch noch da. Und außerdem: wir machen sowieso jede Woche einen „Hamstereinkauf“. Na dann bis nächste Woche, wenn es wieder heißt: Auf, auf zum Beutezug durch die besten Läden Wiens!


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Ingwerhähnchen

Eine Hendlbrust in mundgerechte Stücke schneiden, salzen, pfeffern, in der Pfanne anbraten. Aus der Pfanne heben und auf die Seite stellen. In dieser Pfanne zwei kleine, fein gehackte Zwiebeln auf mittlerer Hitze anschwitzen. 8 in Scheiben geschnittene Knoblauchzehen, einen daumengroßen geriebenen Ingwer, eine klein gewürfelte rote Chilischote und 3 in dünne Scheiben geschnittene Jungzwiebeln dazu geben. Ein paar Minuten mitschwitzen. Das Hendlfleisch dazu geben, mit einem Esslöffel Palmzucker karamellisieren. Ein Esslöffel Sojasauce, ein Esslöffel Ketjup Manis, 2 Esslöffel vegetarische Meeresalgensauce („No Fish Sauce“) mit Wasser verrühren. Eine Viertelstunde einköcheln, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Abschmecken. Anrichten Hendlfleisch auf den Teller legen, mit Chilischoten- und Jungzwiebelröllchen bestreuen. Roten Reis, Radieschen- und Erbsensprossen dazu reichen.


Inspiriert von Eleanor Ford, Fire Island, Rezepte aus Indonesien*, S.109.

Kulinarische Mengenlehre

Nach den Zutatenangaben darf man sich nicht richten. Die angegebenen Mengen dienten uns weder als Vorgabe noch als Richtschnur: wir behandelten sie als unverbindliche Empfehlung für den Beginn einer kulinarischen Reise. Man muss es so machen wie sonst auch: abschmecken, abschmecken und nochmals abschmecken. Diese Erkenntnis hatten wir nach den ersten Versuchen mit diesem Kochbuch. Denn man muss wissen: in Indonesien kocht man ja nicht nach Vorgabe oder gar vielleicht nach einem Kochbuch. Und wir kochen sonst ja auch frisch von der Leber weg, zwar mit Kochbuch, aber das uns nur als Anhaltspunkt dient. Da wir die Indonesische Küche nicht kennen, hatten wir uns im ersten Anlauf akribisch an das Kochbuch gehalten. In diesem Beitrag haben wir wieder zu unserem Stil gefunden und die von uns dieses Mal verwendeten Mengen für unsere eigene Orientierung aufgeschrieben. Das Chili könnte man vielleicht etwas reduzieren, muss man aber nicht.

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Von Küchenereignisse

In einer kleinen Kuchl in Wien wirken und werken wir... dabei fallen Küchenereignisse an. Küchenereignis, das; -ses, -se: Ereignis mit hartgesottenem oder weichgekochtem Ausgang, das in der Küche stattfindet.

5 Kommentare

  1. Die Hamsterkäufe erinnern mich irgendwie an die 60er Jahre (Kalter Krieg) und die schweizerisch-nationale Kampagne «Kluger Rat: Notvorrat!». In Blechkisten verpackt lagen unsere Vorräte damals auf dem Speicher, Zucker, Mehl, Teigwaren und Öl. Ausserdem natürlich eingeweckte Früchte und Gemüse, was sowieso gemacht wurde. Bohnen aufgefädelt und getrocknet.
    Dazu waren damals allerdings keine Hamsterkäufe notwendig…
    Hier merken wir lediglich, dass es mal keine chinesischen Touristen gibt (toll, aber etwas bissig bemerkt!), die Atemmasken ausverkauft sind und dass auch von einigen COVID 19-Fällen in Thailand berichtet wird.
    Atemmasken brauchen wir hier eigentlich vor allem, weil die Küstenstrasse 4-spurig und autobahnmässig ausgebaut wird. Ist mit viel Staub verbunden, den niemand in der Lunge haben mag. Deshalb: Maske aufsetzen.
    Mit besten Grüssen aus Fernost,
    FEL!X

    1. Die Regierung hält uns nicht an einen Notvorrat anzulegen, im Gegenteil sie versichert uns, dass genug Ware da ist, und dass die Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Banken, Tankstellen, … offen halten werden, die Geschäfte sind ansonsten geschlossen. Trotzdem bildeten sich Schlangen vor den großen Supermärkten. Nudeln, Konserven und Klopapier waren besonders gefragt. Da haben halt einige viel vor.

      Grüße aus Wien, Christian

  2. Ja der Virus und die Einschränkungen spürt man als Normaleinkaufer extrem. Man steht vor leeren Regalen und denkt sich, was machen die mit dem ganzen Klopapier und Nudeln.
    Dein Hühnchen sieht ja mega lecker aus und Indonesien hatte ich auch bei meinem Foodday. Koche da immer nach Ländern. Haben eine interessante und lecker Küche.
    Liebe Grüße

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