Bei Wolfrum, einem Kunstverlag in Wien, haben wir einen unerwarteten Fund gemacht. Wir haben uns umgeschaut, was es so alles von Gottfried Kumpf gibt und sind dabei aufmerksam gemacht worden, auf das Burgenländische Kochbuch. In diesem Kochbuch finden sich Rezepte aus der „kulinarischen Landschaft des alten Pannonien, wo sich alle Vorzüge der böhmischen, ungarischen, serbischen und der Wiener Küche vereinen“, zusammengetragen von Marietheres Waldbott. Darüber hinaus enthält es Federzeichnungen von Gottfried Kumpf, die das Buch liebevoll begleiten, also jenem Maler, den man mit dem Burgenland wie keinen anderen verbindet, dessen burgenländische Landschaften eine so unheimliche Faszination ausüben, dass man sie nicht für real hält und die einem doch so vertraut erscheinen. Dieses Buch steckt voller kulinarischer Leckerbissen, so manches Rezept weckt Erinnerungen an unsere Kindheit. Gepaart mit Gottfried Kumpfs Zeichnungen konnten wir als Gourmets des alten Pannoniens diesen Rezepten natürlich nicht widerstehen. Als Auftakt gibt es Krautfleckerl, gewiss werden wir noch Anderes aus diesem Kochbuch machen.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt und auch der Kunstgenuss kommt mit diesem Buch nicht zu kurz.
Rezept Krautfleckerl pannonische Art
Zwiebel fein hacken, in reichlich Mangalitzaschmalz anschwitzen, gerade wenn der Zwiebel goldig wird, mit Staubzucker bestreuen und einige Minuten karamellisieren lassen. Mit Birnenessig ablöschen, einköcheln lassen, das feinnudelig geschnittene Kraut dazugeben, gut durchrühren, salzen, bei mittlerer Hitze zugedeckt bissfest dünsten. Deckel abnehmen, Herd aufdrehen, Kraut schön anrösten lassen, bis es teilweise gebräunt ist. Mit Salz, Pfeffer, Kümmel abschmecken.
Während dem Krautdünsten in reichlich kochenden Salzwasser die Fleckerl bissfest kochen. Abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken.
Die Fleckerl zum Kraut in die Pfanne geben, gut durchmischen und nochmals kurz erwärmen.
Dazu Romanasalat in Streifen schneiden und mit Nussöl und Birnenessig abschmecken.
Servieren
Die Krautfleckerl wie einen altpannonischen Heuhaufen, einen szalmakazal, aufrichten. Salat und Fleckerl mit Schnittlauch bestreuen. Dazu ein Glas Blaufränkisch aus dem Land der „Schilfschneider“.
Orientiert an Marietheres Waldbott, Gottfried Kumpf „Burgenländisches Kochbuch“, Verlag Der Apfel, 2017, Faksimile eines ursprünglich 1976 erschienenen Buches der Edition Roetzer.
mmhh. schon lange nicht mehr gehabt!!
Genau das habe ich mir auch gedacht, als wir das gemacht haben!
Was ist denn Mangalitzaschmalz, lieber Christian? Und wenn das tierischer Herkunft ist, könntest Du bitte eine Alternative vorschlagen?
Das Mangalitzaschwein ist die ursprüngliche Schweinerasse Pannoniens. Ein Ersatz dafür ist mir nicht bekannt.
Danke für die schnelle Antwort. Butter würde wahrscheinlich auch funktionieren, jedenfalls für Nichtveganer. Ich mag Kraut sehr, und das Rezept hört sich gut an.
SUPER,mag ich gerne.
Ein sehr einfaches, aber köstliches Mahl, was ich auch sehr gerne mag.
Ich sende dir liebe Sonntagsgrüße, Roswitha
So ist es! Liebe Sonntagsgrüße zurück, Christian
Ich liebe Krautfleckerl, seit ich sie im Burgenland kennengelernt habe.
Im Burgenland warst Du auch schon?! Krautfleckerl sind jedenfalls einsame Klasse!
Von 1998 bis 2010 war Neusiedl am See mein Zuhause, da lernt man schon vieles lieben und vermissen (bloss den „Duft“ des Sees bei Wetterwechseln, den nicht. ^^)