Am Ostermontag gab es als Vorspeise ein pochiertes Ei mit getoastetem Bauernbrot, einer Basilikum-Bärlauch-Marinade und Löwenzahn. Das kann ich mir auch sehr gut als Frühstück am Sonntag vorstellen, wenn nicht der Löwenzahn so schwer zu bekommen wäre. Im Rezept: Wie man spielend ein pochiertes Ei macht.
Als Hauptspeise gab es gebratene Lammfilets mit gebackenen Morchelpolenta-Würfeln und Rhabarber-Schalotten-Chutney. Wenn man nicht schon vorher Morchel mochte, spätestens jetzt ist es so weit, dass man ohne Morcheln nicht mehr leben kann, nachdem man das gegessen hat. Die Würfel sehen so ähnlich aus wie gebackener Käse, geschmacklich lassen sie sich nicht damit vergleichen.
Für 6 Personen
Vorspeise Pochiertes Ei
Krosses Brot
Das Bauernbrot in 1-2 mm dünne Schieben schneiden. Einen EL Butter und 2 Prisen Curry-Pulver zusammenmischen und das Bauernbrot damit bestreichen. Die Brotscheiben im auf 160 Grad vorgeheizten Backrohr hellbraun rösten.
Altes Weißbrot und Toastbrot würfeln. Braune Butter in der Pfanne erhitzen. Und die Brotwürfel und die Toastwürfel darin anrösten. In Küchenkrepp abtropfen lassen, salzen.
Marinade
50 g Bärlauch von den Stielen befreien. Von 4 Zweigen Basilikum nur die Blätter nehmen, 200 ml Olivenöl, Salz, Zitronenschale, Zitronensaft nach Geschmack in den Mixer geben und pürieren.
Pochiertes Ei
Pochieren ist ja nicht ganz einfach. Wenn man es geschafft hat, das Ei ins sprudelnd kochende Essigwasser gleiten zu lassen, muss man das Eiweiß mit einem Spatel rund um den Dotter ankleistern. Und heraus bugsieren muss man es ja anschließend auch wieder. Ganz einfach geht es, wenn man eine Frischhaltefolie verwendet, so wie in diesem Rezept beschrieben.
Ein Glas mit Frischhaltefolie auskleiden, mit neutralem Öl bepinseln, die 6 Eier in die Folie gleiten lassen und die Folienenden über jedem Ei zusammenschlagen und mit Küchengarn verschnüren.
Wasser aufkochen und die Eipäckchen in das kochende Wasser gleiten lassen und 2 ½ Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die Eier 5 Minuten ziehen lassen.
Vor dem Servieren aus den Päckchen schneiden und anrichten.
Hauptspeise Lamm
Rhabarber-Schalotten-Chutney
12 Schalotten in 5 mm große Würfel schneiden. Das ist wichtig, in 1 EL Butter glasig anschwitzen lasen. Die passierte Himbeermarmelade hinzufügen und karamellisieren. Mit 100 ml trockenen Weißwein aufgießen und ein bisschen einköcheln lassen, Herd zurückdrehen und einen Schluck Gemüsebrühe dazu geben. Zudecken und 10 Minuten fertig schmoren.
Rhabarber in 1 cm große Stücke schneiden und zu den Schalotten geben. Aufkochen und vom Herd nehmen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn es zu flüssig ist, mit Speisestärke binden.
Beim Anrichten einen Faden Aceto Balsamico darüber geben.
Gebackene Morchel-Polenta
4 Schalotten in feine Würfel schneiden, in einen TL Butterschmalz glasig schwitzen. Mit 840 ml Gemüsebrühe aufgießen und aufkochen. 200 g Instant-Polenta-grieß in die Brühe geben unter ständigem Rühren und zirka 1 min köcheln lassen. Vom Herd nehmen, zudecken und die Polenta quellen lassen.
30 g getrocknete Morcheln in 120 ml lauwarmer Sahne einweichen. Nach etwa 5 Minuten die Morcheln herausnehmen und die größeren Stücke schneiden. Die Polenta wieder auf den Herd stellen und die Sahne unterrühren mit Salz und Pfeffer abschmecken, vom Herd nehmen. Mit Zitronenschale und mit 40 g kalten Butterwürfeln zusammenrühren. Die Morchel vorsichtig unterrühren. In eine mit Klarsichtfolie ausgelegte Form auffüllen, mindestens 4 Stunden, am besten über Nacht auskühlen lassen.
Die erkaltete Morchelpolenta aus der Form heben und in 4 cm große Würfel schneiden. Polentawürfel mit Mehl, Ei, Semmelbrösel panieren und in Bratolivenöl ausbacken. Im Ofen warm halten bei 100 Grad.
Lammfilets
Lamm salzen und pfeffern. Butterschmalz erhitzen, auf allen Seiten hellbraun anbraten. Die Filets im Ofen und bei 180 Grad auf Backgitter legen und ca. 20 Minuten garen.
Anschließend 10 Minuten ruhen lassen. Vor dem Servieren in eine heißen Pfanne nochmal kurz anbraten. In Scheiben schneiden und mit Rosmarin garnieren.
Nach Alexander Herrmann AHIQ 3 „Anlass“, Collection Rolf Heyne 2012, S. 60 (Pochiertes Ei), S. 66 (Lammrücken), S. 68 (Morchelpolenta)
Hallo, wieso ist Löwenzahn schwer zu bekommen , wächst doch auf jeder Wiese , selbst in Waldstücken die kaum Schadstoffe abbekommen
Gruß Schnippelboy
Ich komm so selten in den Wald…
Liebe Grüße Christian
Lach, na das ist doch mal ein Grund um in die Natur zu gehen. Aber natürlich sind wir da im Vorteil. Fünf Minuten mit dem Auto und wir sind im Wald
Sehr schön erläutert und fotografiert. Löwenzahn, biologisch und bis zum Saisonende, gerne kommen und aus meinem Garten stechen 🙂
Danke schön! Danke auch für das Angebot!
Sieht super, aus und den Tipp mit dem pochiertem Ei, geling sicher, das kann ich sehr gut gebrauchen! Danke Euch!
Freut mich zu hören. Diesen Tipp fand ich auch ganz großartig. Besonders nachdem ich in der Bocuse-Kochschule gelesen habe, wie man ein pochiertes Ei ohne Hilfsmittel macht!
Wow, unglaublich lecker sieht das aus! 🙂
Toll, jetzt hab ich Hunger bekommen😋 😀
Liebe Grüße,
Fabian
Auch wenn man kein Karnickel ist, kann man Löwenzahn essen. 🙂 Es muss nicht immer Basilikum sein.
Liebe Grüße
Christian
Da hast du recht Christian 😀
Liebe Grüße,
Fabian
Mir fällt nur ein Wort dazu ein: F A N T A S T I S C H!
Danke Dir, Sigrid. Es hat alles geklappt, war ziemlich viel, was wir uns vorgenommen habe, aber es hat alles funktioniert, obwohl wir einige Sachen zum ersten Mal gemacht haben!
Das glaube ich dir gerne. Sieht alles sehr aufwändig aus! Da habt ihr euch viel Mühe gemacht und ich denke mal, sie hat sich gelohnt und die „Mitesser“ waren sicher hellauf begeistert! 😀
Ja bis auf den Löwenzahn, da war mal Skepsis angesagt. Aber mir hat er gleich zugesagt. Der ist halt nicht so zart wie Baby-Spinat.
Ja, ich hab ihn auch noch nicht gegessen, obwohl ich schon so oft gelesen habe, dass er gut schmecken soll. Hier bei uns wächst der in Massen auf Freiflächen. Ich will einen „Lösenzahnhonig“ daraus machen. Einfach mal probieren! Löwenzahn ist ja sehr förderlich für Galle und Leber – also gut für eine Frühjahrskur!