Schweinsbraten vom Bauchfleisch mit Kürbis und Nuss-Crunch

In manch Schule gibt’s kein Schweinefleisch mehr, das ist sehr bedauerlich. Wir können mit so viel alttestamentarischer Rückwärtsgewandtheit nicht wirklich was anfangen und lassen uns davon auch nicht beirren. Wir haben sogar einen Schritt vorwärts gemacht und den Schweinsbraten ein bisserl modernisiert. Unser Schweinsbraten war vom Sonnenschwein, einer Kreuzung aus Duroc (Nord-Europa) und Schwäbisch Hällisch (Deutschland/Schwäbisch Hall). Die Schwarte vom Bauchfleisch wird resch angebraten, damit es so richtig kracht beim Einebeißen. Es wird mit einer geschmeidigen Kürbiscreme serviert, dazu kommt ein Walnuß-Apfel-Crunch. Das Schwein selbst kommt aus der Südoststeiermark, an der Grenze zum Südburgenland, ungefähr auf der Höhe von St. Michael, und konnte dort die Erde umgraben. Ein Gemischter Satz aus Wien rundet die Sache ab, der kann auch ziemlich resch sein.


Resch muß es sein, damit die Schwarte kracht. Eine Fast-Food-Kette macht gerade TV-Reklame mit dem Krachenlassen beim Hineinbeißen. Ich kann dazu nur sagen: eßt Schweinebraten! Da kracht‘s richtig!


Bio-Hof Hartl, Burgau, SO-Stmk, Sonnenschweine und Ennstaler Bergschecken (!), alte österreichische Rinderrasse, wie kommen wir dorthin? Auf Mercosur wird gepfiffen.

https://www.nahgenuss.at/bauernhoefe/biohof-hackl/

Ennstaler Bergschecken:

https://bergschecken.at

Wein: Wiener Gemischter Satz, 2023, Ried Langteufel 1ÖTW, Rotes Haus am Nussberg, Wien XIX, Döbling. ÖTW -österreichisches Traditionsweingut, seit 1683. #Vinothek St. Stephan, Wien I.

https://www.rotes-haus.at/de/

A guater Tropfen, so dreimal täglich. Das ist a Hausrezept aus Wien. (Hermann Leopoldi)

https://www.vinothek1.at/

Aus unserer beliebten Reihe Schwein+.

Rezept Schweinsbraten mit krachender Schwarte

Die Hofköchin hat ihn ein bisserl asiatisch gemacht.

1,2 kg Schweinebauch vom Sonnenschwein, 2 Zitronengras, 12 Stück Knoblauchzehen, 1 Stück Ingwer, eine Handvoll grobes Meersalz, Noilly Prat.

Zitronengras in Stücke geschnitten, zerdrücke Knoblauchzehen und in Scheiben geschnittenen Ingwer in einer feuerfesten Form ausbreiten. Darauf kommt dann der Schweinebauch.

Damit der Schweinsbraten schön knusprig wird, hat ihn die Hofköchin mit Zitronensaft beträufelt, dann trocknen lassen, ihn mit grobem Meersalz bestreut und bei 240°C ins vorgeheizte Backrohr geschoben. Nach einer Stunde herausnehmen, das alte Salz obekletzeln und frisches Salz darauf gegeben und wieder ins Backrohr schieben, nach 20 Min. herausnehmen, das Salz heruntergeben, mit Noilly Prat aufgießen, aber nicht auf die Schwarte kommen, zurückdrehen auf 190°C, und eine halbe Stunde braten lassen.

Rezept Kürbiscreme

1 kg Butternußkürbis, etwas Olivenöl, 1 EL Butter, 2 EL Misopaste, 1 EL Mirin

Kürbis schälen, Kerne entfernen, mit Salz und wenig Olivenöl vermischen. Zum Fleisch schieben bei 190°, bis es weich ist, etwa 25 min. Dann herausnehmen, das Gemüse in einen Topf geben,  Butter hineingeben, sowie Misopaste, Mirin.

Rezept Nuß-Crunch

1 Granny-Smith-Apfel, 120 g geschälte Walnüsse, 2 EL Zitronensaft, 3 EL Olivenöl, 1 EL Mirin, Salz, Estragonblätter.

Granny-Smith-Apfel mit der Schale kleinwürfeln, Walnüsse in der Pfanne ohne Öl anrösten, auskühlen lassen, grob hacken. Zum Apfel geben und alles mit Zitronensaft, Olivenöl, Mirin und Salz vermischen. Ziehen lassen. Kurz vorm Servieren frisch gehackten Estragon dazugeben.


Danach war ein Stamperl Unicum fällig.


*obekletzeln: herunterkratzen.

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Warum gekochtes Rindfleisch einer Sonatenkomposition gleichkommt

Hauptthema und Nebenthemen

Gekochtes Rindfleisch ist wie eine Sonate, es besteht aus mehreren Gängen wie die Sätze einer Sonate, die miteinander verwandt sind. Denn nur beim Rindfleischkochen entstehen die anderen Gänge gleich mit. Zuerst kommt die Suppe, die beim Kochen des Rindfleischs entsteht, dann die Hauptspeise, das gekochte Rindfleisch mit seinen Beilagen, am Ende wird aus dem Übriggebliebenen ein Rindfleischsalat gemacht oder was anderes, ein Altwiener Suppentopf, mit einer Fleischeinlage aus dem gekochten Rindfleisch. Es ist auch vergleichbar mit der Sonatenform wie sie Heinrich Birnbach 1827 zum ersten Mal beschrieb:

Exposition – Durchführung – Reprise – Coda

In unserem Fall wäre das dann so:

  1. Exposition: Rindsuppe vom Mageren Meisl
    • Das Hauptthema, das Meisl, stellt sich vor, in verdichteter Form – flüssig – und anderer Tonart – als Suppe.
  2. Durchführung: Mageres Meisl mit Spinat, geröstete Erdäpfeln, Semmelkren und Zuckerhutsalat
    • Das Hauptthema „Mageres Meisl“ kommt mit voller Wucht, dazu gesellen sich ein paar Seitenthemen, die Beilagen.
  3. Reprise: Altwiener Suppentopf (nächster Tag)
    • Noch einmal das Hauptthema, das magere Meisl, in der Suppe. Neue Seitenthemen werden eingeführt: gelbe und rote Karotten, Stangensellerie, Kohlrabi, Petersilwurzel und Nudeln. Damit kommen wir unserem Ziel, 30 verschiedene Gemüsesorten pro Woche zu essen, einen gewaltigen Schritt näher.

Für die Coda habe ich keine Entsprechung gefunden. Außer jemand meint, das Ausschlecken des Tellers mit dem Finger zählt als Coda, weil es gar so köstlich war.


Der Semmelkren schmeckte uns, dieses Seitenthema aßen wir gerne, mehrmals griffen wir zu. Am Ende behielt er das letzte Wort, eine Ausnahme wie beim fünften und letzten Thema in Liszts h-Moll-Sonate, trotz mächtigem Auflehnens des Hauptgedankens, des mageren Meisls. Normalerweise behält das Hauptthema die Oberhand.

Essen, richtig zubereitet, ist Musik für den Gaumen.

Die Sonatensatzform wurde erst beschrieben, nachdem Beethoven, Haydn, Mozart und Schubert sie ausgiebig verwendet hatten. So ist das oft: Die Gesetze, die jene intuitiv aufstellen, müssen andere erst nachspüren, ohne sich darum zu sorgen, daß sie nicht entsprechen.

Die Rindfleischküche ist die Sonatenform der Kochkunst.

„Es ist bezeichnend, daß die Komponisten der Vergangenheit viel eher über „Expression und Gusto“ (Mozart), über Charakter, Atmosphäre, poetische Idee und ähnliches sprachen als über den normalen, musikalisch-handwerklichen Aspekt.“ 

Alfred Brendel, Nachdenken über Musik, 1976 (dt. 1982), S. 53 der deutschsprachigen Taschenbuchausgabe „Serie Piper Schott“

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Kalbsvögerl-Rollbraten

Kalbsvögerl - einfach köstlich!

Früher war das Beinfleisch das einzig wahre Rindfleisch. Schaut man auf die Speisekarte von Meissl & Schadn von vor gut 100 Jahren (1923) so stellt man fest, daß tatsächlich Beinfleisch teurer war als Tafelspitz.

Echte Beinfleischfreunde schneiden das Kernfleisch ab und legen es beiseite, bis sie mit dem Knochen fertig sind.

Nach Ingrid Haslinger, Tafelspitz & Fledermaus, 2015, S. 74, diese wiederum zitierte den ungarischen Schriftsteller Gyula Krúdy, um 1930. Für ihn war das „Baafleisch“ das einzig Wahre.

Damit können wir nicht dienen, bei unseren Kalbsvögerln wurde das Fleisch bereits der Knochen entledigt. Kalbsvögerl, so nennt man das von einer Kalbsstelze ausgelöste Fleisch.

REZEPT KALBSVÖGERL-ROULADEN MIT WURZELGEMÜSE

Die Kalbsvögerl schmetterlingsförmig aufschneiden. Die innere Hälfte salzen. Mit der Hand gerebelten Majoran und Senf darauf verstreichen. Zusammenrollen. Mit Küchengarn binden. In wenig Olivenöl in der Bratpanne rundum anbraten. In den Bräter legen. In die Bratpfanne das grob geschnittene Gemüse geben: Karotten, Sellerie und Zwiebel. Anbraten. Tomatenmark dazugeben und mitbraten. Mit Noilly Prat ablöschen. Zum Schluß etwas Gemüsebrühe dazu gießen. Alles in den Bräter gießen. Die Kräuter – Salbei, Thymian, Lorbeerblatt und angedrückte Knoblauchzehen dazugeben und 3 Stunden bei 130 Grad zugedeckt im Ofen schmoren lassen. In der Zwischenzeit gelbe und rote Karotten bzw den Knollensellerie stifteln. Knoblauchzehen in Scheiben schneiden, alles mit Olivenöl, Salz und gehackten Thymian vermischen. Zum Fleisch geben, ein paar Erdäpfeln dazugeben. Das Gemüse etwas früher herausnehmen. Und dann mit einem Dressing aus Apfelessig, Haselnußöl und Salz marinieren. Bis zum Servieren ziehen lassen. Zu diesem Wurzelgemüse den Schafgarbentopfen zubereiten: Topfen mit feingehackter Schafgarbe, Salz und einem Schuß Zitrone vermischen und bis zum Servieren ziehen lassen. Nach den 3 Stunden Bratzeit, die Kalbsvögerln aus dem Bräter nehmen, den Küchengarn abschneiden und entfernen, warm stellen, derweil die Soße gemacht wird.  Die Soße abgießen. Einköcheln lassen, etwa eine Viertelstunde, und zum Schluß mit Stärke binden. Die Erdäpfel schälen und etwas zerdrücken. Anrichten.


Noch zu Meissl & Schadn, aber dem Hotel, zu dem das Restaurant gehörte:

Die Zimmermädchen sahen aus wie Äbtissinnen und kannten die Eigenheiten jedes Gastes. Wenn ein Mann nach zehnjähriger Abwesenheit wieder zu Meissl & Schadn kam, fand er in seinem Bett ein kleines hartes Kopfkissen vor, weil die zuständige Äbtissin nicht vergessen hatte, daß er gern hart schlief.

Joseph Wechsberg „Forelle blau und schwarze Trüffeln“, Hugendubel, (1994, die amerikanische Originalausgabe erschien 1953), S. 70. Es spricht einigermaßen für das Meissl & Schadn, wenn die Zimmermädchen dem Hotel so lange so treu ergeben sind, daß ein solcher, keinesfalls für selbstverständlich zu haltender Dienst am Gast überhaupt in den Bereich des Möglichen rückt. Das muß das gewisse Etwas sein, das ein Hotel von einem anderen Hotel unterscheidet. Es gibt Hotels. Und dann gibt es Hotels!


Am Donnerstagnachmittag habe ich mir als vermutlich Erster die wieder aufgelegte Alfred-Brendel-Box angeeignet. Eine Nachricht ereilte mich und flugs war ich bei Gramola. Nun kann ich aus dem Vollen schöpfen. Alfred Brendel spielt mit einer solchen Eleganz, nichts daran ist schroff, man wird sensibilisiert für die feinsten Töne. Das tritt zutage etwa bei einem Klavierkonzert von Mozart, mit dem Londoner Barock- und Wiener Klassik-Orchester „Academy of St Martin in the Fields“ unter Sir Neville Marriner, dem Es-dur-Konzert für 2 Klaviere und Orchester, KV 365, mit Dame Imogen Cooper, einer seiner Schülerinnen. In der Brendel-Box ist das Konzert auf CD 13 von 114. Unter diesen Umständen fällt es schwer, ins Büro zurückzukehren, des unerträglichen Bürolärms wegen.

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com        

Unser andalusischer Abend – Paella

Paella andaluz

Andalusien war ja das Armenhaus Spaniens, das heißt das Hinterland der Costa del Sol, um Valencia ; – – und von der kommt ja die Paella Andaluz her, die Paella für Arme; – also nicht mit Garnelen und Co. Stattdessen Hasen- und Hühnerfleisch. Was halt so kreucht und fleucht auf einem Bauernhof. Hasenstall hab ich noch als Kind erlebt, am Hof herumlaufende Hühner auch. Bei uns ist es mindestens so heiß wie in Andalusien und deshalb gibt es bei uns genau das, nach einem Rezept im „Grand Livre de Cuisine“ nur ohne Safran; – kann ich mir nicht vorstellen, daß das teuerste Gewürz dem andalusischen Kleinbauern zur Verfügung stand. Das heißt, Moment, doch! Safran wird in Andalusien seit langem angebaut.

Unser Hase von gurkerl kommt sogar aus Spanien!

(wenn auch nicht aus Andalusien, sondern aus Kastilien-León)

Das Rezept im Grand Livre de Cuisine sieht keinen Knoblauch und keinen Zwiebel vor.

Na das ist ja ziemlich naturbelassen!

Im Grand Livre wird der Safran abgezählt: 16 Fäden gibt’s. Mehr nicht!

REZEPT

Einen Hasen filetieren. In der Paella-Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen. Eine Hühnerbrust, einen Flügel, die 2 Stränge Hasenrücken und die ausgelösten Hasenschenkel salzen. In der Paella-Panne rundum scharf anbraten. In eine feuerfeste Form legen und bei 140°C im Backrohr fertiggaren. Achtung, daß das Fleisch nicht austrocknet. In die Paella-Panne mit dem Bratensatz 1 EL Olivenöl geben. 200 g Paella-Reis dazugeben. Kurz anrösten. Mit ½ L Hühnerbrühe aufgießen. Dabei löst sich der Bratensatz. 16 Safranfäden,  6 mittelgroße, enthäutete, entkernte und geviertelte Tomaten dazugeben, auf starker Hitze köcheln, nach 10 Min. 250 g Fisolen hineingeben. Etwas Flüssigkeit dazugeben. Fertiggaren. Zurückdrehen. Mit Salz abschmecken und ziehen lassen.


Nach Alain Ducasse, « Grand Livre de Cuisine – Die mediterrane Küche», Seite 604, dem 19-fachen Michelin-Sterne-Träger.

Andalusien – – von der Landesgröße her und einwohnermäßig mit Österreich vergleichbar, auch von den sommerlichen Temperaturen her mindestens ebenbürtig – –  ist bekannt für seine tolle Musik: Flamenco! Und seine berühmten Weine –  Sherry! Mal abgesehen von der Paella. Sherry haben wir nicht, da nehmen wir einen Roten aus dem Burgenland, aber als musikalische Untermalung wurde Paco de Lucia aufgelegt, der andalusische Flamencomeister auf der Gitarre!

Musik: Al di Meola, John McLaughlin, Paco de Lucia “Live – Friday Night in San Francisco”, Philips, 1981. Zu Beginn der CD-Ära gab es einmal eine Zeit, da war akustische Gitarrenmusik populär –  2 Millionen verkaufte Einheiten, das erfolgreichste akustische Gitarrenalbum aller Zeiten – diesen Erfolg würde man heutzutage nicht mehr für möglich halten. Mittendrunter in „Short Tales of the Black Forest“ (Chick Corea) verfallen McLaughlin und Di Meola in das „The Pink Panther Theme“ (Henry Mancini), aus einem Blues herausentwickelt, um etwas später, nur ganz kurz „An der schönen blauen Donau“ (Johann Strauß Sohn) anzuschlagen, als Schuhplattler! – andere musikalische Zitate folgen. Das Trio gab ein Konzert im September 1981 in Wien, Halle D, das habe ich damals versäumt. Dieses Album war stilbildend für eine Generation. Es wirkte immunisierend, danach fühlte sich das meiste andere flach, unaufrichtig oder beides an. Von Friday Night ging‘s dann weiter zu Egberto Gismonti.

Wein: Umathum, Rotwein-Cuvée, Haideboden 2021, Frauenkirchen i. Bgld

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Pizzapoesie „Valentinstag“

Pizzapoesie "Valentinstag"

Am Valentinstag gab es Blumen, unterwegs zwischendurch am Weg zur Arbeit mitgenommen und im Büro in die Vase gestellt, am Abend mit nach Hause genommen. Am Freitag – da Arbeitstag – haben wir kaum Zeit für irgendwas, so konnten wir erst am Samstag den Valentinstag gebührend begehen, denn das lassen wir uns nicht nehmen.

Es gibt noch so altmodische Leute, wie wir es sind, die den Valentinstag feiern. Im Blumengeschäft war einiges los, schon am Morgen.

Nach einem kleinen Frühstück zu Hause ging es ins Café Dommayer. Es war gesteckt voll, doch wir bekamen Platz, es war reserviert. Nach einem Cappuccino und einem Brioche-Knopf pikant, sowie frisch gepreßtem Orangensaft kam eine Esterházy-Schnitte zum Zug. Wir aßen im Duett, beide das Gleiche. (Aber nicht das Selbe.)

Hernach spazierten wir gegenüber zum Xocolat und von dort nahmen wir ein Sackerl mit Pralinen mit, die die Hofköchin aus der Vitrine selbst ausgesucht hat, ein Dutzend davon. Dann ging es mit dem Bus wieder nach Hause. Da wir uns offen gelassen hatten, was es zum Mittagessen und Abendessen geben sollte, entschieden wir uns für Pizza, selbst gemacht versteht sich; – also ging es erst Mal in den Supermarkt. Ich war ja schon lange nicht mehr einkaufen, so habe ich einen Schock erlitten, ich kam kaum mit dem Schrecken davon. Alles war in Plastik eingepackt, keine Wurst mehr aufgeschnitten, kein Fleisch, alles nur noch im Plastik, in Selbstbedienung, keine Wurstverkäuferin, nichts mehr Frisches. Abgesehen davon wie furchtbar das ist, hat die EU die Verordnung zum schrittweisen Verbot, Lebensmittel in Plastik abzupacken, beschlossen, welche in Kraft getreten ist am 11.Feb.2025. Somit ist absehbar, was als nächstes kommt, was es bald nicht mehr geben wird: Fleisch und Wurst im Handel, das steht zu befürchten. In Bedienung ist es nicht mehr machbar und in Plastik bald verboten. Dafür kommen nun – eine entsprechende Verordnung ist in Kraft getreten am 10. Feb. 2025 – die Insekten, die in Lebensmitteln wie Brot und Käse bis zu 10 % druntergemischt sein dürfen, solange das an der Verpackung vermerkt ist. Ach gar! Bei Mehlwurm steht dann „Tenebrio molitor“ in der Zutatenliste. Wenn man also etwas nicht versteht… könnte das auch ein Insekt sein…. bloß Finger weg!

Trotz dieser trüben Aussichten ließen wir uns die Freude am nachträglichen Valentinstag nicht nehmen. Später gab es die Pizzapoesie „Valentinstag“ mit Rucola und Prosciutto Crudo. Danach feine Schnitten vom Dommayer, die wir in weiser Voraussicht von dort mitgenommen hatten.


Links: https://www.meinbezirk.at/c-wirtschaft/was-sich-fuer-kunden-durch-die-eu-verpackungsverordnung-aendert_a7143231

https://www.fr.de/verbraucher/eu-weit-ab-dem-10-februar-in-diesen-lebensmitteln-sind-wohl-ab-sofort-mehlwuermer-93562733.html

Dieser Blogbeitrag wurde KI-technikfrei hergestellt.

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Dünne Wagyu Short Ribs mit Pak Choi, Shiitake- und Austernpilzen

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Dazu Srirache Sauce (thailändische Chilisauce). Rote Zwiebel in dickere Scheiben schneiden, in Sesamöl anbraten, gleichzeitig die Shiitake- und die Austernpilze ebenso in Sesamöl anbraten, zu den Zwiebeln geben, mit Sojasauce ablöschen, dann den geviertelten Pak Choi ebenso in Sesamöl anbraten. Die Wagyu Short Ribs in der vorgeheizten Pfanne ca. 1 Min. scharf anbraten, beidseitig,  10 Min. ruhen lassen.

Glocken läuteten, es schlug zur vollen Stund! Also verabschiedete ich mich von der Küchenfee und eilte zum Friseur, doch es war zu spät. Als ich bei der Tür hereinkam, befehligte der Friseur gerade einen Kunden zum Stuhl. Auf dessen Einwand meinte der nur: „Dann wird er halt warten müssen!“ Merke: wer zu spät kommt, den bestraft der Friseur, um 8:01 morgens, auch samstags übrigens. Ich nahm es mit Gleichmut hin und wartete. Denn ich wußte, ich hatte meine Wette mit der Küchenfee gewonnen. Im Vorbeilaufen hatte ich erspäht, daß die Buchhandlung erst um 9:00 öffnete. Und nicht schon um 8:00, wie die Küchenfee glaubte. Die Küchenfee wollte dort ein bißchen stöbern, bis ich mit dem Friseur fertig war. Wir wetteten um ein Frühstück. Schon bald erklangen beim Friseur U-Boot-Geräusche. Die Küchenfee benachrichtigte mich, daß sie im Paremi auf mich wartete, einem Kaffeehaus auf die französische Art. Neben dem vorzüglichen Petit-déjeuner salé war auch typisch: man saß eng geschlichtet wie in Paris.

Die Haut von den getrockneten Tomaten ist nicht abgezogen. Das gibt einen Punkt Abzug.
Aber das findest du sonst auch nirgendswo, daß die Haut abgezogen wurde.
Ohja.
Wo denn?
Zu Hause!

Eine kleine Schinkenbar

Beim Besuch einer Schinkenbar am Samstagvormittag entspann sich folgendes Gespräch: Haben Sie Tee? Häh? Dann nehmen wir eine Melange. Melange? Was ist das?  Ein Cappuccino, war die Erklärung der Kollegin. Damit waren wir zwar nicht ganz einverstanden, aber was hilft‘s. Von Einkäufen sahen wir ab, kein Schinken. Diese Beziehung wollten wir dann doch nicht weiter vertiefen.


Dieser Blogbeitrag wurde KI-technikfrei hergestellt.

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Roastbeef Brote

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Die Hofköchin hat einen Wochenplan gemacht, da kann ich jeden Tag nachschauen, was es denn heute Feines gibt.

Das ist nur so ein Plan, der wird jeden Tag geändert.

Achso.

Heute gab es zum Frühstück: Belegte Brote. Mit Roastbeef!

Statt Tomaten sollten Ribisel sein, diese hätte es gegeben, haben wir aber verweigert, kamen aus Holland, sehr teuer. Statt Blattsalatherzen aus Spanien, nahmen wir Wildkräuter aus dem Glashaus. Ziegenbutter statt „normaler“ Butter, englischer Senf, Cottage Cheese, Roastbeef, Avocado waren ziemlich hart, Tomaten, Kresse, rote Senfsprossen, Wildkräutersalat mit Pimpinelle, Schafgarbe und Sauerampfer.

Eigentlich wollten wir das nicht veröffentlichen, aber nun ist es halt da.

Dieser Blogbeitrag wurde KI-technikfrei hergestellt.

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Gefüllte Zucchini mit Angus-Faschiertem

Tomaten, schlicht Tomaten

Tomaten, schlicht Tomaten, so nennen sich diese Tomaten aus dem Glashaus. Warum ist das so etwas Besonderes? Weil in Ostösterreich einzig der Ausdruck Paradeiser üblich ist, so der Firmenchef des Tomatenherstellers in Enzersdorf an der Fischa. Das stimmt zwar nicht so ganz, auch in Ostösterreich ist Tomaten eine durchaus gängige Bezeichnung für ja man glaubt es kaum, Tomaten. Aber das ist mal eine originelle Erklärung. Wir sind natürlich froh, daß es die gibt, im Winter, die schmecken ja, jedenfalls um Häuser besser als andere, also wir möchten da jetzt keine Namen nennen. Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Tomaten werfen.

„Einzig in Ostösterreich ist der Ausdruck Paradeiser üblich“: https://www.meinbezirk.at/bruck-an-der-leitha/c-wirtschaft/enzersdorf-an-der-fischa-oesterreichs-modernstes-tomaten-glashaus-eroeffnet_a1665960


Die Tomatensauce kommt extra dazu und nicht rein in die Fülle, das ist so erfrischend. Harissa ergibt eine feine Schärfe. Ziegenkäse statt Mozzarella wegen überzüchteter Kuh, Stichwort A1-Milch.

Wir hatten Faschiertes vom Angus-Rind. Und wenn man so gutes Fleisch hat, ist das schon eine gmahte Wiesn. Nur etwas Tomatenmark (von den Tomatenflocken) hinzu und getrockneten Zwiebel, Harissa, Knoblauch, frischen Thymian, frischen Rosmarin und frisch gemachte getrocknete Tomaten. Die Tomatensauce war noch einfacher; angeröstete Zwiebeln, Knoblauch, gestückelte Tomaten, Thymian, Rosmarin und Tomatenflocken.

Dieser Blogbeitrag wurde KI-technikfrei hergestellt.

Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com

Zum Aufmuntern: Beef Tatar

Beef Tatar auf getoastetem Brot

Magst Du den Dotter zu deinem Beef Tatar roh oder gebraten?

Roh, das Fleisch ist roh, da müssen es die Eier auch sein.

Wir haben ein neues Produkt ausprobiert: Tomatenflocken

Tomatenflocken, etwas mit Wasser verrührt, werden zu Tomatenmark und es riecht auch nach Tomaten. Warum Tomatenflocken, es gibt ja schon Tomatenmark. Antwort: Tomatenmark schimmelt nach einiger Zeit, wenn die Tube einmal offen ist. Von den getrockneten Tomatenflocken versprechen wir uns, daß es länger haltet. Und wir wollten es einfach mal ausprobieren. Die Tomatenflocken schmecken und riechen nach Tomaten, sind 100 % aus Tomaten.

„Bitte keine Perfektion. Damit man es nicht mit KI verwechselt.“

Der Fotograf mit der Olympus PEN-F Kamera

Als die Hofköchin beim Anrichten den Dotter auf das Tatar gleiten ließ, platzte es und rann daneben. Dieses kleine Malheur tut der Sache keinen Abbruch. Im Gegenteil, somit ist erkennbar, daß die Fotos nicht in der Retorte entstanden sind. Die auf unseren Fotos abgebildeten Speisen wurden tatsächlich von uns (der Hofköchin!) gekocht und anschließend verspeist. #thisisthereallife

Die beigepackte Sauce haben wir weggeworfen. Die Hofköchin hat die Sauce selber gemacht. Somit werden wir das Hackfleisch nicht mehr bestellen. Außerdem waren noch zwei Papierstreifen beigelegt, mit denen man das Hackfleisch in Form bringen kann. Auch diese brauchen wir nicht, dafür haben wir Kochringe.

Rezept Beef Tatar

Eine kleine rote Zwiebel in Ringe schneiden, ein paar schöne Scheiben auf die Seite legen und den Rest feinhacken und zum Hackfleisch geben. 200g Beef Steak Hackfleisch mit 2 TL Dijonsenf, 1 TL Sojasauce, 2 TL gehackte Kapern, 3 fein gehackte Cornichons, Salz, Pfeffer und einen TL Tomatenmark mit den Händen durchkneten. Paprika entkernen, schälen und in Streifen schneiden. Ein Sauerteigbrot in dicke Scheiben schneiden und im Toaster rösten. Mit Butter bestreichen. Mit dem Beef Tatar bestreichen und mit der Gabel leicht andrücken. Einen größeren Zwiebelring auf das Tatar legen und vorsichtig einen rohen Dotter darauf platzieren. Mit Paprikasteifen, Cornichons und Zwiebelringe und Kapuzinerkesse dekorieren. Den Dotter mit Pfeffer bestreuen.

Dieser Blogbeitrag wurde KI-technikfrei hergestellt.


Fotos und Text © 2024 https://kuechenereignisse.com

Dorfenten aus dem Waldviertel

Mit Balsamico-Essig glasierte Entenkeule mit Karotten und Kräuterseitlingen

Die Dorfenten aus dem Waldviertel zwitschern zwar nicht so anmutig wie die Dorfschwalben aus Österreich1, wie man das manchmal vernehmen kann beim Neujahrskonzert. Dafür quaken sie umso fröhlicher auf ihren Wanderungen durchs heimische Dorf, sie watscheln von einem Haus zum anderen.

REZEPT Lauwarmer Linsensalat mit Entenbrust

Für 2 Teller

Gelbe, rote und Tellerlinsen, jeweils 40g separat hintereinander bißfest kochen, die roten und gelben Linsen brauchen kaum Kochzeit. 1 große Karotte, 2 kleinere Scheiben Sellerie, 1 Stange Stangensellerie, 1 Zwiebel würfeln. In Butterschmalz langsam anbraten. Die gut abgetropften Linsen dazugeben, ganz kurz, ca. 1 Min. anschwitzen und dabei vorsichtig umrühren. Vom Herd nehmen. Mit einer Marinade aus frisch gepreßtem Orangensaft, Rotweinessig, Balsamicoessig und Walnußöl und Salz. Dieses Dressing auf die warmen Linsen geben. Vorsichtig umrühren. Mindestens 1 Stunde ziehen lassen. Die Entenbrust braten.  

REZEPT Mit Balsamico-Essig glasierte Entenkeule mit Karotten und Kräuterseitlingen

Für 2 Teller

4 Karotten in längliche Scheiben schneiden. Mit gehacktem Thymian, Rosmarin, Salz und Olivenöl vermischen. In eine ofenfesten Form geben. Mit Alufolie abdecken. Bei 160°C 20 Min. im Ofen garen. Die Entenkeule mit der Hautseite in eine kalte Pfanne geben. den Herd aufdrehen und die Keule rundum anbraten. 1 Spritzer Honig, 1 TL Balsamicoessig und eine Prise Salz verrühren. Die Keule aus der Pfanne nehmen, die Keulen mit der Marinade bestreichen und im Ofen bei 120°C ca. 15 Min, im Ofen durchgaren. Die halbierten Kräuterseitlinge in der Pfanne anbraten. Die Soße von gestern einköcheln. 2 EL davon zu den Kräuterseitlingen geben. Mit gehacktem Thymian bestreuen und servieren. Karotte, Pilze und die Keule mit der Soße von gestern beträufeln.


1 Walzer von Josef Strauss: Dorfschwalben aus Österreich, op. 164, 1864


Fotos und Text © 2024 https://kuechenereignisse.com