Peperoni ripieni / Gefüllte Paprika

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Wie in Italien gibt es auch bei uns gefüllte Paprika. Aber es gibt Unterschiede, einer ist zB die Befestigung des abgeschnittenen Kapperls: während die „echte italienische Küche“1  das Kapperl ganz einfach drauf legt, empfiehlt das „Kochbuch für ländliche Haushalte“2, es verkehrt herum fest hineinzustöpseln, damit beim Dünsten die Fülle nicht hinausläuft. Aha, gewußt wie! Nunja, wir haben diesen „Hack“ ausprobiert, sind aber nicht ganz davon überzeugt, ob das was hilft: nun schottet die Schote nicht ab, das Kapperl steht wie ein Kranz in die Höh.


P e p e r o n i   r i p i e n i  Für 3 Stk. Von einer Semmel den oberen Teil abschneiden und weggeben, würfeln. 3 gehackte Anchovi, 1 EL Kapern und 3 EL geriebenen Parmesan und 2 EL gehackte Petersilie, 3 EL Olivenöl, salzen, verrühren. In Paprika füllen, Kapperl drauf und im Backrohr 180° ca. 15 Min.

G e f ü l l t e   P a p r i k a Für 3 Stk. 30 g gekochten Reis, 180 g Rindfaschiertes, 1 feingehackte Zwiebel in der Pfanne anrösten, in Olivenöl. Reis daruntermischen und gehackten Majoran und Petersilie dazugeben. In Paprika füllen, Kapperl (verkehrt) drauf und im Backrohr 180° ca. 15 Min. Mit Paradeisersoße servieren.


Gefüllte Paprika ist eine Idee, die sich weit ausgebreitet hat, woher sie kommt, ist unbekannt. Vermutlich ist sie an verschiedenen Orten unabhängig von einander entstanden. Die Fülle ist von Gegend zu Gegend unterschiedlich, die Idee ist immer dieselbe. Ein weiterer Unterschied ist die Paradeisersoße, in der man die gefüllten Paprika serviert. In unserem Fall war die Paradeisersoße von Cipriani, was es aber nicht italienischer macht. Selbstverständlich schmecken mir die italienischen Paprika, aber nur mit denen mit der Paradeisersoße verbinde ich den Hochgenuß meiner Kindheit.

1 Die echte italienische Küche, Reinhard Hess, Sabine Sälzer Nachdruck der überarbeiteten Nachauflage von 2007 (7. Auflage 2021, Ersterscheinungsjahr 1991), S. 228.

2Kochbuch für ländliche Haushalte, Karoline Meinl-Dietrich, Erna Lechner, 60. Auflage 2003 (Ersterscheinungsjahr 1928), S. 98.

Risi e bisi/ Risipisi

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Was kommt zuerst rein? Die Erbsen und dann der Reis? Oder zuerst der Reis und dann die Erbsen? Im italienischen Kochbuch1 werden zuerst die Erbsen gedünstet und dann kommt der Reis dazu. Die Küchenfee meint, daß so die Erbsen zerkocht werden. Die österreichische Variante2 macht es genau umgekehrt. Werden nun die Erbsen tatsächlich letschert, in der italienischen Variante? Da ich mich nicht entscheiden konnte, hat die Küchenfee vorgeschlagen, beide Varianten zu kochen. Bei so einem Angebot kann ich nicht Nein sagen. In der österreichischen Variante kommen auch noch Schwammerl dazu, weil ich mich daran erinnern kann, das so als Kind bekommen zu haben.

Kann es sein, daß wir einen italienischen Klassiker verbessert haben? Das italienische Kochbuch ist über 30 Jahre alt, die Rezepte sind Klassiker, die schon vor langer Zeit ihre endgültige Form gefunden haben. Es ist schwer möglich, da noch etwas zu verbessern. Die österreichische Variante ist einfach ein anderes Gericht, dessen Name vom Italienischen abstammt. Das österreichische Rezept ist grundverschieden,- Reis und Erbsen passen gut zusammen, das ist Food Pairing at its best, auf diese Kombination hat niemand irgendeinen Besitzanspruch. Erbsenreis ist auch eine bekannte Beilage zB zum Wiener Schnitzel.

Welches Gericht schmeckt nun besser? Das Österreichische ist knackiger, trockener, das Italienische ist saftiger und geschmacklich anders durch die Hühnersuppe und das Fett darin intensiver im Geschmack. Die Erbsen waren nicht zerkocht. Man möchte auf keines verzichten.


R i s i  e  bi s i Butter, gewürfelten Speck und gehackte Zwiebel anschwitzen und Petersilie dazugeben, TK-Erbsen dazu, etwas Hühnersuppe dazu, köcheln, Reis dazu und mit Hühnerbrühe aufgießen, köcheln, zum Schluß Butter und Parmesan hineinrühren.


R i s i p i s i In Schmalz die gehackte Zwiebel anschwitzen, Reis dazu geben, mit Wasser aufgießen, Salz und Nelken hineingeben. Kurz bevor der Reis gar ist, die Pilze und Erbsen hineingeben und dämpfen. Als Beilage grüner Salat.


1 Die echte italienische Küche, Reinhard Hess, Sabine Sälzer, Nachdruck der überarbeiteten Nachauflage von 2007 (7. Auflage 2021, Ersterscheinungsjahr 1991), S. 58. Dieses Buch wurde auf dem Blog „Post aus Italien“ als  bestes deutschsprachiges Italien-Kochbuch empfohlen, daraufhin habe ich es in der Buchhandlung „Morawa“ in der Wollzeile gesucht… und gefunden! Dieses gu-Kochbuch war mir bis dato unbekannt, vielen Dank an Stefan!

2Kochbuch für ländliche Haushalte, Karoline Meinl-Dietrich, Erna Lechner, 60. Auflage 2003 (Ersterscheinungsjahr 1928), S. 99. Dieses Buch haben wir geschenkt bekommen. Vielen Dank an Katharina!

Überbackene Topfenhaluschka

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Nudeln und Fleckerln werden heute auch nicht mehr handgemacht, sondern als Fertigware gekauft verwendet. So steht es geschrieben im „Vom Essen auf dem Lande“, dem großen Buch der österreichischen Bauernküche und Hausmannskost. Das Buch erschien im Jahre 1981, in dieser Zeit hat das angefangen mit den Fertigprodukten, hat deren Siegeszug durch die Küchen begonnen, der zur Vernichtung der häuslichen Kochkunst geführt hat, kaum jemand kocht heute noch selber, man kauft nur zu, was man zu Hause zusammenmixen kann, das ist keine Kunst. Wir aber kochen die Nudeln und Fleckerln für die Topfenhaluschka aus Eiern, Mehl und Wasser. Unser Buch ist eine Lizenzausgabe der Buchgemeinschaft Donauland, falls das noch jemand kennt, sowie anderer Buchgemeinschaften in Deutschland und der Schweiz. Früher, also lange bevor es Internet gab, war es so, da gab es nur Bücher, und nur in solchen konnte man lesen, so seltsam das auch klingen mag. Man konnte einer Buchgemeinschaft beitreten, wie das viele Haushalte damals taten, die Bücher waren günstig und so kamen auch die einfachen Leute zu einem Buch. Die Bücher der Buchgemeinschaften hatten eine immense Verbreitung. Ein Buch, das dort erschien, war oft schon davor ein Verkaufsschlager, so wie „Vom Essen auf dem Lande“ ursprünglich erschienen im Verlag Kremayr & Scheriau, 1982 ausgezeichnet mit der Silbermedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands1. Über 1.500 Rezepte hat Franz Maier-Bruck da zusammengetragen, aus alten Kochbüchern, vergilbt und oft mit der Hand geschrieben. Von Strudeln und Nudeln ist da die Rede, von Fleckerln und Zweckerln, von Liwanzen und Brimsen… die Fotos wurden aufgenommen in Sulz im Wienerwald, in der „Postschänke“2, gibt’s heute noch.

Im Kochbuch finden sich zwei Rezepte für Topfenhaluschka, eines aus dem Burgenland (S. 38) und eines aus Niederösterreich (S. 179). Wir haben es nach dem aus NÖ gemacht, uns aber nicht daran gehalten. Bei uns wurden die Haluschka überbacken, wie es in Ungarn der Brauch ist.

In dem Rezept wird auf den Teig in einem anderen Rezept verwiesen: Nudelteig (linke Spalte) steht da ganz lapidar in der aufgeräumten Zutatenliste. In der linken Spalte findet sich ein Rezept für Milchnudeln, also eine Mehlspeise. Daraus nun muß man erst einmal den Rezeptteil für den Teig abgrenzen, der sich da am Anfang des Textes findet und der dann nahtlos in die Herstellung der Milchnudeln übergeht. Mitdenken war damals die Devise und gang und gäbe, damit kämen heutzutage viele nicht mehr zurecht. In der Zutatenliste steht, man benötige trockenen Topfen. Wer nicht weiß, daß sich das im Supermarkt unter dem Begriff „Bröseltopfen“ findet, wird sich beim Kochen schwer tun. In dem Rezept auf S. 179 wird roher Speck in einer Pfanne ausgelassen und die dadurch entstandenen Grammeln abgeschöpft. Wir haben keinen rohen Speck, sondern Selchspeck, auch dabei entstehen Grammeln.

Haluška ist tschechisch und heißt Fleckerln. In Ungarn nennt man sie Túrós Csusza, topfige Fleckerln. In Österreich nennt man die Fleckerln auch Zweckerln. Dies ist ein Nudelgericht und kein Fleischgericht, denn es ist ja kein Fleisch darin, Speck zählt da nicht.


Unser Rezept

250 g Weizenmehl Tipo 00 („Nudelmehl“), 1 Ei, Wasser, Salz, 150 g Speck, 400 g Bröseltopfen, 80 g fleischige Speckwürfel, 200 g Sauerrahm

Teig Mehl, Ei, Salz und Wasser kneten bis es ein geschmeidiger Teig wird. Haluschka Mit dem Nudelholz auswalken und in grobe, längliche Stücke schneiden, die Haluschka bemehlen und auf die Seite stellen. Salzwasser aufsetzen, zum Kochen bringen und die Haluschka hineingeben und ca. 4 Minuten kochen, bis sie aufsteigen. Dann abschöpfen. Abseihen, abtropfen lassen Speck kleinwürfelig schneiden, in einen Topf geben und erhitzen, der Speck zerläuft und Grammeln bleiben übrig. Fertigstellen Nun die Haluschka ins heiße Fett geben und durchrühren, salzen und pfeffern. Dann Bröseltopfen hinein und durchrühren. In eine feuerfeste Form übersiedeln und mit dem Sauerrahm bestreuen, hernach mit den fleischigen Speckwürfeln. Bei 180° 20 Min. überbacken.

Schlußbemerkung

Das erinnert ein bisserl an Spaghetti Carbonara, auch dort gibt es Nudeln und Speck. Es schmeckt aber ganz anders. Den Topfen darin, das muß man mögen. Für mich ungewohnt. Vielleicht hätten wir doch nicht den Sauerrahm draufgeben sollen.


1GAD Gastronomische Akademie Deutschland

https://www.gastronomische-akademie.de/aktivitaeten/literarischer-wettbewerb/buecher-archiv.html

2Postschänke, in Sulz im Wienerwald  https://www.renates-postschaenke.at/

Jiddische Hühnerleberpastete wie im Gasthaus zur Dankbarkeit

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Fächer, Krone, Mütze, Sterne oder Schiff? Ich entschied mich für Fächer, um die neuen Stoffservietten einzuweihen und mit großen Augen sah ich zu, wie die Küchenfee den Fächer knetete. Die Stoffservietten kamen von TransGourmet, es sind also solche, wie sie auch in der Gastronomie verwendet werden. Anlaß für dieses aufsehenerregende Ereignis gab es genug: das Mitbringsel vom Gasthaus der Dankbarkeit, die Jiddische Hühnerleberpastete, wollte in gebührendem Rahmen verspeist werden. Die Brioche wurden selbst gebacken, aber nicht nach irgendeinem Rezept, sondern nach dem von Meinrad Neunkirchner. Dazu kam selbstgemachter Liptauer Aufstrich nach Art des Hauses, also mit echtem Brimsen, und eine Beerenauslese vom Grünen Veltliner (Weingut Peter, NÖ).

Es bereitet mir zu viel Aufwand, das Rezept vom Brioche hier wiederzugeben. Nur soviel: Es wird ein Dampfl ua. mit Germ und Zucker gemacht, das 20 Min. gehen gelassen wird; dann wird es verknetet, an dieser Stelle wurde der Ruf nach einer KitchenAid laut – und gehen gelassen. ca. 30 Min. Dann wird es in mehrere gleiche Teile geteilt und auf einem Backblech ausgelegt, und eine weiter halbe Stunde gehen gelassen, bis es endlich mit Dotter bestrichen gebacken wird,

Quellen:

Gasthaus zur Dankbarkeit         

Neunkirchner/Seiser                   So schmecken Wildpflanzen, 2020 (Brioche unter Grundrezepte)

Einmal Hölle und wieder zurück

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Ziemlich genau am selben Tag wie letztes Jahr hatten wir wieder eine Nahtoderfahrung, dieses Mal auf der Rückreise aus Podersdorf auf der S1, als ein Klein-LKW plötzlich vor uns stand auf der linken Fahrspur in einer Linkskurve, wir konnten gerade noch ausweichen und wurden hernach von diesem Klein-LKW verfolgt. Dieser war uns schon vorher aufgefallen, da er immer wieder Andeutungen nach rechts machte, als ob er einnicken würde, also ließen wir uns zurückfallen, und plötzlich stand er vor uns. Möglicherweise ist er mitten auf der Autobahn eingeschlafen, auch der Beifahrer, und unser Hupen hat ihn wieder aufgeweckt. Andere Verkehrsteilnehmer hatten auch einen höchst eigenartigen Fahrstil (anfahren bis man auf gleicher Höhe ist, dort bleiben und dann bremsen), doch der war das Schlimmste. Auch gab es wieder eine Anpöbelung, weil wir ein Wiener Kennzeichen haben, in der Hölle (Illmitz, Ortsteil Hölle) bei Schrittempo schrie uns eine entgegenkommende Radfahrerin etwas Unflätiges zu. Ehrlich gesagt, hat uns das die Stimmung ziemlich vermiest. Bis dahin hat es uns im Burgenland ganz gut gefallen. Doch so bald wird uns das Burgenland nicht mehr wieder sehen. Es ist wie russisches Roulette, es hat schon ein paar Mal Klick gemacht, doch war glücklicherweise keine Kugel im Lauf. Wir möchten das Glück nun nicht mehr herausfordern.


Unser Ziel war Podersdorf am See, wohin man zum Baden fährt, doch wir hatten einen anderen Grund, einen Feinschmeckergrund. Das Gasthaus zur Dankbarkeit befindet sich dort. Wenn man es nicht kennt, fährt man daran vorbei, es liegt an einer Kurve vor dem Ortsende, die aussieht wie in unzähligen anderen Orten. Doch wenn man einmal im Gastgarten ist, hört man von der Straße nichts mehr, außer wenn eine Kolonne Harleys vorbeidonnert, das ereignete sich aber nur einmal. Wir kamen pünktlich wie es sich gehört um 12:00 Mittags an, die Sirenenprobe heulte gerade los, Wir waren die ersten Gäste und so konnten wir uns den Tisch aussuchen. Wir nahmen unter einem der mächtigen Kastanienbäume Platz, sehr schattig. Hier ließ es sich aushalten, trotz sengender Hitze, man braucht keine Klimaanlage, ein Baum genügt.

Wir hatten vor, einmal die Speisekarte von ganz oben bis ganz unten durchzuprobieren: also begannen wir mit einem Aperitif, einem Vitamin-Cocktail alkoholfrei. Dann gab es einen Gruß aus der Küche, Aufstrich, Butter, Mangalitzawürste mit Brot, ich glaub es war auch ein Sauerteigbrot dabei. Mit Stoffservietten, die Kellner stehen am Rand bei der Kassa und doch in der Mitte und warten, bis sie gerufen werden, der Teller wird sofort abgeräumt, serviert wird ausschließlich von rechts, so stelle ich mir Wirtshauskultur vor.

Dann folgte die Jiddische Hühnerleberpastete mit Brioche, wegen der wir überhaupt gekommen waren. Sie war sehr fein, viel feiner als wir uns das vorgestellt haben, und auch gemacht haben, siehe hier. Dazu gab es eine Trockenbeerenauslese 1998, wir nahmen nur ein Glas für zwei.

Das Gasthaus zur Dankbarkeit haben wir entdeckt, als wir zur Jiddischen Hühnerleberpastete nachgeforscht haben, siehe hier. Als Mitbringsel haben wir zwei Gläser davon mitgenommen.

Dann folgte eine Krautsuppe wie ein Eintopf. Das könnte als vollwertige Mahlzeit durchgehen, mit Fleisch und so gut, Dann einmal die Mangalitza-Bratwürstel und einmal ein kleines Beuschel. Auch das ein Hochgenuß! Danach war mal Pause angesagt. Ich bestellte mir ein Glas Cuvée Wiedehopf, 2021, Pfirsich-Aromen, voll und rund. Dann ging es weiter mit einem geschmorten Steppenrind mit Paprika-Zucchinigemüse, wobei ich sagen muß, das Gemüse war ein Gedicht, das Fleisch natürlich auch, aber beim Gemüse hat es mich umgehauen. Die Küchenfee nahm die Eierschwammerl mit Rahmkohl und Grießlaibchen, auch sehr gut, ich kann es nicht beschreiben.

Die Nachspeisen waren auf einer eigenen Karte, darauf waren Schomlauer Nockerl. Das war es!


Ein Gast neben uns ließ sich die Rechnung kommen, mit den Worten „Herr Ober? … eine gnädige Rechnung bitte.“ Seit der Großen Inflation sind die Preise sehr gestiegen, nicht nur in der Gastronomie, ein 1-Liter-Tonkrug kostet nun 100 Euro, auch der halbe-Liter-Krug, wie man uns sagte. Sie würden von einer Frau gemacht, die sie 7 Tage lang im Ofen brennt. Wir konnten keinen Rabatt aushandeln (“Machen Sie einen anständigen Preis.“)  So blieb das Geld bei uns und der Tonkrug gehörte weiterhin der Dame.

Am Nachbarstisch war eine Damenrunde, sehr ausgelassen, aus deren Richtung vernahm ich das Wort „Fräulein?“. Lange nicht mehr gehört.

Gasthaus zur Dankbarkeit          https://dankbarkeit.at/

Ergänzung vom 4.9.2023 – Grüße aus Güssing

Nun hat uns auch noch eine Anonymverfügung aus dem Burgenland ereilt: 45 Euro wegen Schnellfahrens (86 km/h statt 70 km/h), außerhalb des Ortsgebietes, vor der Einfahrt nach Podersdorf, als wir auf dem Weg zur Dankbarkeit waren. Haben wir vermutlich übersehen, wir fahren so langsam, wie gesagt 86 auf der Bundesstraße, daß uns laufend Kfz überholen, vor allem die mit burgenländischem Kennzeichen, die fahren nämlich wirklich schnell… Aber dafür gibt es keine Nachsicht! Nicht im Burgenland! Dort wird gestraft! Gezählte zwölf Mal kommt in der Anonymverfügung das Wort Strafe alleine stehend oder im zusammengesetzten Hauptwort vor. Im Burgenland wird man ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. An dem einzigen Tag, an dem wir dieses Jahr im Burgenland waren. Aber man muß ja nicht hinfahren.

Erdäpfelgröstl mit Debreziner und Gurkensalat

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Aus einer Laune heraus haben wir Debreziner Würstel gekauft und wie es der Zufall so will, tags darauf ein Rezept dazu gefunden, beim Durchblättern von Alexander Herrmanns Kochbuch „Schnell mal was Gutes“. Dieses Kochbuch wird mir immer sympathischer. Lange Zeit haben wir es liegen gelassen und nun erst für uns entdeckt. Hier drin ist einfache Hausmannskost beschrieben mit ein paar nützlichen Tipps und Tricks, die es dann doch besonders machen. Zum Beispiel schreibt Alexander Herrmann, dass man in das Salzwasser für die Kartoffeln reichlichst Kümmel hineingeben soll, der Kümmel beim Herausheben ruhig darauf kleben bleiben darf, damit der Geschmack auch etwas eindringen kann, innen kann man ja nicht würzen.

Gewaschene Kartoffeln halbieren, in Wasser mit viel Salz und Kümmel bissfest kochen, abgießen. In eine Pfanne wenig Olivenöl geben und die Kartoffeln darin braten, in dünne Scheiben geschnittene Zwiebel dazu geben, ein paar Minuten mitbraten, etwa einen halben Zentimeter schräg geschnittene Debreziner dazu geben und braten lassen. Mit Salz und geschrotetem Kümmel abschmecken, Senf einrühren, mit Petersilie bestreuen.

Gurkensalat Gurken in dünne Scheiben hobeln, salzen, ziehen lassen, ausdrücken. Joghurt, Weißweinessig, Olivenöl, grob gehackte Dille und ein bisschen vom Gurkenwasser pürieren. Auf die Gurken gießen, ziehen lassen.

Martinigansl mit Kraut und Knödl

Martinigansl traditionell zubereitet mit dampfendem Rotkraut und Knödeln gibt es um diese Jahreszeit in jedem Wirtshaus, das etwas auf sich hält. Das ist eine Tradition, die man auch zu Hause pflegen kann. Unsere Gans war von einem Biohof, der die Spitzengastronomie in und rund um Wien beliefert, in Thomasberg, NÖ. Dort verbrachte sie mit rund 300 Artgenossen ihre Tage auf einer saftigen Weide, inklusive Badeteich.