Feta-Paprika-Dip und Feta-Dip mit Honig und Thymian

In Schüsseln die Dips

Von unserem letzten Spaziergang durch die Innere Stadt haben wir ein neues Kochbuch mitgebracht. Seit Sommer freuen wir uns auf das neue Buch von Bettina Matthaei: „Abnehmen mit Kohlenhydraten“, kurz vor Weihnachten 2024 ist es erschienen. Wie so oft schreibt sie die Rezepte zu einer Ernährungsphilosophie, hier von Daniela Kielkowski. Kernsatz: Fette verbrennen nur im Feuer der Kohlenhydrate. Wir kaufen uns ja das Kochbuch wegen der Rezepte, kommen aber nicht umhin, uns auch den theoretischen Teil zu Gemüte zu führen. So bringt es unser Wissen um Ernährungsfragen automatisch ein Stückerl weiter.

Bettina Matthaei https://www.bettina-matthaei.com/

Gleich ausprobiert zum Frühstück

Aus der Abteilung „Dips und Aufstriche“ haben wir den Feta-Paprika-Dip und den Feta-Dip mit Honig und Thymian ausprobiert. (S. 146)

Eine geringfügige Modifikation mußten wir vornehmen. Wir haben die gegrillten Paprika nicht aus dem Glas genommen, sondern frische Paprika selbst im Backrohr gegrillt. Dadurch ersparten wir uns das sehr gründliche Herauspressen der Flüssigkeit von den Paprikastreifen, wie Bettina Matthaei schreibt. Dafür mußte die Hofköchin die schwarze Grillhaut abziehen. Eine andere Modifikation hat die Hofköchin dann doch nicht angebracht: man hätte es doch nicht mit dem Handrührgerät pürieren sollen, sondern mit der Gabel zerdrücken, sodaß es mehr bröckelig bleibt. Das ist zwar Handarbeit, dafür fließt der Dip dann nicht vom Brot, wie das bei uns geschah. Außerdem schmeckt das Bröckelige besser. Vieles, so scheint es, ist dem Zeitgeist der Bequemlichkeit geschuldet, dem man entgegenkommen will.

Mit dabei waren viele Kräuter: geistesanregender Thymian und frischer Petersilie, erfrischende Erbsensprossen, sowie Radieschensprossen, geschälte und entkernte Salatgurken und Kresse.

Gut für die kleinen grauen Zellen!

Hercule Poriot

Frohe Weihnachten!


Fotos und Text © 2024 https://kuechenereignisse.com

Grauvieh Steik Bar

Fotos und Text © 2023 https://kuechenereignisse.com

Wie letztes Jahr haben wir aus Innsbruck, wo wir Weihnachten feierten, ein Steik1 vom Grauvieh mitgebracht. T-Bone Steak vom Grauvieh mit Chimichurri, gegrilltem Paprika, Bratkartoffeln und gemischten Salat mit Gurken und Tomaten. Man nehme, was immer man möchte, vom Filet oder Beiried2; die Grauvieh Steik Bar ist eröffnet.

Die Weidegründe des Grauviehs

Einst lagen die Weidegründe des Grauviehs verteilt in den Kronländern der k.u.k. Monarchie und in Süddeutschland. Im Vergleich dazu gibt es heute nur mehr wenig Bestände, das Grauvieh lebt nun zurückgezogen, hauptsächlich in den Bergen Tirols und Vorarlbergs. Und wenn es die Metzgerei Hörtnagl3 nicht gäbe, die den Bestand fördert, wer weiß, was mit dem Grauvieh sonst geschehen wäre. Wenn man mich vor die Wahl stellte, ob argentinisches Rind oder Grauvieh, würde ich ohne zu zögern zum Alpenrind greifen. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah ist.

Wenn man das Gute sucht, wird man automatisch konservativ. Denn das Gute ist nie lange das Neue.

Aphorismus 28.12.2023

Das Tiroler Grauvieh ist die älteste Rinderrasse Tirols.

Grauvieh Steik Bar

G r a u v i e h   T – B o n e   S t e a k   5 Stunden vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen und auspacken. Eine gußeiserne Grillpfanne einfetten und erhitzen. Wenn es raucht, leicht zurückdrehen, das Steik einlegen und 3 Min. grillen, wenden, dann auf den Seitenkanten und dann noch mal schräg versetzt, sodaß sich ein Grillmuster ergibt, jeweils 3 Min. dann im vorgeheizten Backrohr 15 Min ziehen lassen. C h i m i c h u r r i   100 ml Olivenöl in einer Pfanne etwas erwärmen. Abdrehen. Drei Stengel Petersilie, einen Stengel Rosmarin, drei Stengel Thymian und drei Stengel Oregano fein hacken. Kräuter in die Pfanne geben. Einen Eßlöffel Rotweinessig, einen Teelöffel geräuchertes Paprikapulver Pimenton dulce, drei geriebene frische Knoblauchzehen, zwei Chalapeno Chili und einen kleinen roten Paprika klein schneiden,  in die Pfanne geben und ziehen lassen. G e g r i l l t e   P a p r i k a Zwei rote Paprika, eine gelbe und eine grüne, entkernen in Scheiben schneiden. Bei 200 Grad grillen bis die Haut schwarz wird. Die schwarze Schale abziehen, in Streifen schneiden. Für die Marinade den Abrieb und die Schale einer Zitrone mit zirka drei Eßlöffel Olivenöl, Salz, drei geriebene Knoblauchzehen verrühren und auf die gegrillte Paprikastreifen träufeln, durchrühren, grob gehackte Petersilie einrühren, ziehen lassen. S a l a t Cherry-Tomaten, Minigurken, Lollo Rosso, Lollo Verde, Jungzwiebeln, eine kleine rote Zwiebel. B r a t k a r t o f f e l n Laura-Kartoffeln mit der Schale halbieren und auf einem Backblech mit Olivenöl im Backrohr bei 180°.

W e i n: Dazu paßt ein kräftiger Roter und ich dachte an einen Brunello, Primitivo oder Bordeaux. Geworden ist es die Wiener Trilogie, Wieninger, 2018, Bisamberg, Stammerdorf, Wiener Weinanbaugebiet. Sehr fruchtig in der Nase, ausgewogen, ist gerade trinkreif. Man darf nicht vergessen, dieser Wein kommt aus Wien, also dem Weinanbaugebiet Wien, so viel Platz gibt es hier nicht, daß man größere Mengen anbauen könnte. Jedoch gibt es hier einen Berg, den Bisamberg, dessen südliche Ausläufer nach Wien ragen, Bezirk Floridsdorf, und der in der Nähe der Donau liegt, wodurch ein mildes für Wein ganz gutes Klima vorliegt. Von Alters her ist der Bisamberg eine wichtige Weingegend; Stammersdorf ist der nahegelegene Weinort, wenn auch nicht so über die Grenzen Wiens hinweg bekannt wie Grinzing. Auf dem Etikett steht, es sei ein Versuch, einen Rotwein aus Wien mit überragender Qualität – wörtlich „internationalen Formats“ – zu erzeugen. Für mich, der diesen Wein zwar bisher namentlich kannte, aber bis jetzt noch nicht gekostet hat, ist er eine Neuerung, die durchaus Bestand haben dürfte.


1Das Wort Steak kommt vom altnorwegischen steik, was so viel wie Rösten bedeutet. Es gibt Hinweise darauf, daß es vom Germanischen „stechen“ stammt.

2 https://www.wikimeat.at/kueche-rezepte/rezepte-infos/rindfleischkueche/artikel-infos/der-grosse-steak-guide/

3 Hörtnagl und das Projekt „Tiroler Grauvieh Almochs“: https://www.hoertnagl.at/unternehmen/tiroler-grauvieh-almochs

Linsen-Fusilli mit Paprika-Cashew-Grillsauce

Tradition ist das Vertrauen in die Erfahrungen anderer vor mir. (Mosebach, NZZ, 20. Juli 2023, S.31) Auf die Küchenereignisse übertragen bedeutet dies, daß wir aus Kochbüchern kochen nach Rezepten von Köchen, die schon vor uns Dinge ausprobiert und ihre Erfahrungen gemacht haben, und die Gelungenes in Rezepte gegossen haben, nicht ohne ihrerseits die Erfahrungen anderer vor ihnen einfließen zu lassen. So zB werden in dem Rezept „Linsenpasta mit Paprika-Cashew-Sauce“  aus dem Kochbuch von Dr. Matthias Riedl „Meine 100 besten Rezepte“ Paprika im Ofen gegart und mit gemahlenen Cashew-Nüssen ua. zu einer Sauce vermischt. Nur ein Kretin würde glauben, daß er gescheiter ist als zB Dr. Matthias Riedl und die in den Rezepten konkretisierten Ratschläge in den Wind schlagen; und auf gut Glück drauflos kochen. Aber man kann das Rezept nach eigener Façon weiterentwickeln, etwa so:

Paprika und Knoblauchzehen auf ein Backblech legen und im Ofen mit der Grillfunktion ca. eine Viertelstunde grillen, bis die Haut schwarz ist, den Knoblauch wenn er Farbe zieht, schon vorher herausnehmen und auskühlen lassen. In der Zwischenzeit die Cashew-Kerne in der Pfanne ohne Fett anrösten. Von den Paprikaschoten die Haut abziehen. Paprika, Cashewkerne, Knoblauch, getrockneten Oregano, geräuchertes Paprikapulver, Weißweinessig und Olivenöl in ein hohes Gefäß füllen und mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz und Weißweinessig abschmecken. Linsen-Fusilli lt. Packung in Salzwasser bißfest garen. Die Fusilli mit der Paprika-Sauce verrühren und mit Parmesan und Petersilienblätter bestreuen.


Fazit

Da haben wir noch ein Schäuferl nachgelegt: der Paprika wurde gegrillt und nicht nur im Ofen gegart; und die Cashewnüsse wurden nicht gekocht sondern angeröstet. Somit wurden mehr Röstaromen herausgekitzelt.

Braten und Co

Die Sonne wärmt, ein laues Frühlingslüftchen weht, der erste freundliche Tag seit langem. Da sind die Grillabende nicht mehr weit. Dergestalt in Stimmung versetzt wurde umdisponiert und es kam zu einem spontanen Mangalitzaschopfbraten in der Pfanne gebraten, mit gebratenen Erdäpfeln und gegrillten Paprikastreifen mit Limettensaft, Olivenöl, geriebenem Knoblauch und Salz vermischt. Aus dem Gefrierschrank holten wir die Café de Paris-Butter hervor und dazu gesellte sich ein Saint-Emilion Grand Cru: Haut Roc Blanquant, 2016. Ausgezeichnet, deliziös, etwas das den Genuß in unverhoffte Höhen schraubt abseits kalorienarmer Salate, die der Figur und der Gesundheit zupaß wären. Aber man kann halt nicht alles haben, und wie ein italienisches Sprichwort sagt, „Non è possible di avere le botte piena e la moglie ubriaca.“ – „Man kann nicht gleichzeitig das Faß voll und die Ehefrau betrunken haben wollen.“

Grillpartysalat

Am Sonntag gibt es ausnahmsweise Fleisch, genauer gesagt: Wurst, noch genauer: Chorizo. Bis Mai haben wir dem Fleisch abgeschworen. Aber dann geht’s wieder weiter. Dann werden wir unserer Lieblingsfleischerei Ringl wieder einen Besuch abstatten. Fisch & Hühnchen sind weiterhin erlaubt.

Draußen ist es kalt… und drinnen heimelig warm. Der Salat erinnert an eine Grillparty wie im Sommer. Mit einer Knoblauchmeistersauce, die scharf wie Chili ist, nur halt ohne Chili. Mit österreichischem Knoblauch und keinem Weitgereisten, vielleicht deshalb schmeckt es so scharf. Gegrillter Paprika, Räucherpaprika, geröstete Mandeln… warmer Kartoffelsalat; das Grillrot am Teller steht in herrlichem Kontrast zum Grau, Naß, Kalt von Draußen. Dadurch ergibt sich erst recht ein wohliges Gefühl im Drinnen: so wohlig, wie es sich nicht  einmal im Sommer anfühlt.

Nach Anne Fleck, Salate der Superlative, S. 180

Herzmenü II

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Brokkoli—Petersilwurzel-Suppe und gegrillten Petersilwurzelschälern

Gegrillter Thunfisch mit Salsa und fleischigem Tomaten-Kapern-Salat mit Rotweinessig und Olivenöl

Für das Salsa Petersilie, Basilikum, Estragon, Kapernbeeren feinhacken mit Olivenöl in der Zauberette vermischen. Anschließend fein gehackte Schalotten und Senf und Zitronensaft einrühren. Mit Salz abschmecken.

Wie gesund ist das, fürs Herz im besonderen?

Rot wie das Herz stärken Tomaten das Herz, denn sie enthalten den sekundären Pflanzenstoff Lycopin. Dieser Bestandteil soll laut mehreren Studien vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen, da er das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut senkt. Aber ein Zuviel ist auch nicht gut und kann die Darmwand zerstören, zu Arteriosklerose, Schmerzen und Arthritis führen, wie hier nachzulesen ist:

https://praxistipps.focus.de/wie-gesund-sind-tomaten-in-diesen-faellen-eher-schaedlich_98801

Beim Thunfisch geht die Frage unzweifelhaft aus: Frischer Thunfisch ist gesund, wegen seiner Omega-3-Fettsäuren, die vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, weiteres hier:

https://praxistipps.focus.de/ist-thunfisch-gesund-das-muessen-sie-wissen_97467

A propos frischer Thunfisch: Der Thunfisch wurde am Morgen des selben Tages bei Eishken Estate abgeschnitten.

Brokkoli ist als Vitamin-K-Quelle fürs Herz besonders wertvoll: Herzerkrankungen (Arteriosklerose) werden mit einem zu niedrigen Gehalt von Vitamin-K in Verbindung gebracht. Vitamin K kümmert sich u. a. um die richtige Calciumverteilung im Körper, so dass Calcium in die Knochen gelangen kann, statt sich an den Blutgefäßwänden anzulagern, weiter hier:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/kohlgemuese-uebersicht/brokkoli

Olivenöl hält das Blut dünnflüssig (Olivenöl als natürlicher Blutverdünner), was schon allein zu einer deutlichen Reduzierung von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen kann:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/allgemein-gesundheit/olivenoel-gesund-mit-diesen-faktoren

Sagenhaft gutes Ratatouille und Steak

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Dieses Ratatouille ist so gut, und es schmeckt sogar Kindern, die brauchen dann gar kein Ketchup mehr zum Steak.

Und zwar geht das so:

Man nehme eine Grillplatte und platziere darauf in Scheiben geschnittene Zucchini, Melanzani und  geschälte Paprika und läßt diese auf beiden Seiten rösten. In einer für alles Gemüse geräumigen Sauteuse Zwiebel anschwitzen, sobald die Gemüsescheiben fertig gegrillt sind, dazugeben. Dazu Ochsenherztomaten blanchieren, würfeln und in den Topf geben. Bei uns kam noch etwas übrig gebliebene Tomatensauce dazu. Gehackten Rosmarin, Thymian und Basilikum, sowie gepressten Knoblauch und Salz dazu geben. Köcheln lassen und gelegentlich umrühren.


Möglicherweise war es deshalb so gut, weil in der Grillpfanne alles Gemüse Platz gefunden hat. Dadurch konnte alles Gemüse perfekt gegrillt und im richtigen Moment in den Topf gegeben werden. Oder weil das Gemüse aus dem Hanság (dt. Waasen), einem Niedermoorgebiet südöstlich des Neusiedler Sees, war. Tomaten, so reif und fruchtig. Zucchini so knackig. Aber warum war dann das Steak so gut? Das Steak wird aus dem Kühlschrank herausgenommen, lange bevor man zum Kochen beginnt, eine halbe Stunde vorher genügt nicht, eine gute Stunde vorher muß es sein. Und natürlich von hoher Qualität, Cult Beef.

Weitere Informationen zum Hanság: http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/tl_files/images/downloads/Naturschutzbund_PK/hansag.pdf


Nachtrag 4. Aug. 2021: Das Geheimnis ist noch nicht gelüftet. Es ist uns nachher nicht mehr so gut gelungen trotz gleicher Zutaten (bis auf die Tomatensauce). Wir vermuten nun, daß das Ratatouille deshalb so gut war, weil es eine Zeit lang – eine Stunde? wir wissen es nicht mehr so genau – warm gehalten wurde. Dadurch konnten sich die Aromen vermählen und es kam zu diesem einzigarten Gericht.


Beiriedschnitte mit gegrilltem Gemüse

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Mit rosarotem Pfeffer, im Mörser zerquetscht. Mit Courgette, gelben Zucchini, Mini-Zucchini, grünen, Melanzani, Paprika, Knoblauch, Zwiebel und wildem Brokkoli. Pak Choi! Und Schalotten.

Und Kalbs-Beiried von Cult Beef. Alles gebraten (oder heißt es gegrillt?) in der Woll-Grillpfanne. Darüber haben wir am Teller auch noch etwas mit Eiche geräuchertes Olivenöl verteilt, das wir uns aus Spanien extra haben einfliegen lassen, siehe hier. Alles in allem war es ausgezeichnet!

Das Beiried von Cult Beef gibt’s bei Transgourmet. Ich wüßte nicht, wo es das sonst gibt, aber Transgourmet ist halt ein Gastronomielieferant, der hat sowas. Der Transgourmet-Standort in unserer Nähe ist in Niederösterreich. Man braucht ein Auto, das stimmt schon. Aber keine Maske.


https://www.cultbeef.at/

http://transgourmet.at


Aus Purbach retour: Burgenländisches Letscho und Schopfbraten

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Einweihungen wohin man schaut. Nicht nur, daß wir zum ersten Mal das in Purbach am Neusiedler See erstandene Gemüse zu Burgenländischem Letscho verarbeiteten. Nein, auch konnten wir von einem Gai-Fahrer Schweinefleisch und Schmalz kaufen. Und nicht zuletzt konnten wir endlich die vor kurzem erstandene Grillplatte aus einer Titanlegierung einweihen. Damit kann man auch eine größere Menge an Gästen bewirten.

Purbach ist ein am Neusiedler See gelegenes Städtchen, das über eine der schönsten Kellergassen des Burgenlands verfügt und über einen Weg, der durch den Schilfgürtel des Neusiedler Sees führt. Weitere Folklore und touristische Attraktionen hat der Ort zu bieten, mehr dazu auf der Homepage, doch leider keinen Fleischhauer. Google Maps spuckt zwar eine Metzgerei aus, doch an der angegebenen Stelle war nur ein Wohnhaus zu finden, von Fleisch keine Spur. Mutlos fuhren wir im Ort herum. Beim Vorbeifahren konnten wir eine Frau beobachten, die gerade Anstalten machte, in einem dieser wunderschönen großen alten Tore zu verschwinden. Auf Anhieb fielen ihr nur Spar & Penny ein. Ja Supermärkte haben wir in Wien eh auch genug. Doch dann verfinsterte sich ihre Miene, ob des schieren Geistesblitzes, der sie gerade getroffen hatte und sodann meinte sie hellauf, daß grad heut am Samstag, zufällig wenn wir also da sind, hier ein fahrender Fleischerhacker mit seinem rollenden Geschäft Station machte. Gleich da vorn am Kellerplatz ein Gai-Fahrer, wir hatten Glück! Es gab Dorfspeck, Verhackertes, Grammeln und Bratlfettn, Schopfbraten und andere Schmankerln, die aus einem umgebauten Wohnwagen heraus verkauft wurden, schmucklos ohne jegliche Aufschrift, da war einfach nur ein Fenster aufgerissen, das die Sicht auf die Fleisch- und Wurstwaren freigab. Würde man „Food Truck“ draufschreiben und mit ein bißl Farbe aufbrezeln, würde es nur so wimmeln vor lauter aufgeregten Gästen. Oder auch nicht, so was geht nur im urbanen Milieu. So standen nur zwei Einheimische vor uns, mit ihren Kindern an der Hand, die sich in aller Ruhe ihre Kabanossi aussuchten. Nun hatten wir also das Fleisch aus der hiesigen Gegend. Und wie schaut es mit dem Gemüse aus? Da gab uns der fahrende Fleischhacker einen Tipp: wir müßten nur ein Stückerl weiter schauen, da kommen wir zu einem „Hansagfood“. Wir hatten keine Ahnung was das ist, aber als wir das sahen, wurde es uns sogleich klar: ein Hofladen in einer Art Container, darin sind nur zwei Personen zugelassen (Stichwort Corona), aber viel mehr gehen da eh nicht hinein. Nun das war natürlich ein Wonnemoment, all die vielen Lebensmittel aus der Gegend um den Neusiedler See, alle versammelt auf einem Platz. Eine Reihe mit Steigerln war nur mit Paradeisern bestückt, eine andere nur mit Paprika in verschiedenen Größen und Farben, verschiedene Sorten. Es gab keine Ladnerin, die einem die Ware verkauft. Man muß selbst abwiegen und bezahlen. Und das funktioniert. Denn es gibt nicht nur in Purbach einen solchen Hofladen. Wir haben uns eingedeckt und das Rezept für das Burgenländische Letscho abfotografiert. Das schmeckt etwas wässriger als das Letscho, das wir sonst immer machen, wohl weil es mit Gurke ist. Und wenn man genau hineinschmeckt, merkt man die auch, wir haben die Essiggurkerl-Variante genommen. Ein bisserl scharf ist es, nicht allzu viel, genau das Richtige für die sommerlichen Temperaturen, die wir haben.

Und was passiert nun mit dem Dorfspeck? Der kommt in die Spaghetti carbonara hinein, heute am Abend.

Der fahrende Fleischhauer Gerald Schuh

Firma Woll, Hersteller edler Pfannen aus Saarbrücken

https://woll.de/serien/aluminium-kochgeschirr/titan-best/36/diamond-titan-best-guss-grillplatte/teppan-yaki-platte?number=243TB

Hansagfood


Gai-Fahrer

https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/gai-fahrer-brot-milch-und-ein-offenes-ohr/789.247


Angusrind – ein Gaumengenuß

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Eigentlich hatten wir geplant, nur schnell ein Steak abzubraten. Ein herrliches Steak natürlich, aus Oberösterreich, von einer herrlichen Rinderrasse, dem Angus. Aber bevor man eine industriell gefertigte BBQ-Sauce kauft und damit dieses ausgesuchte Angussteak beleidigt, macht man sie lieber selber, aus den besten Zutaten, deren man habhaft wird. Und wenn gerade strahlend gelbe Eierschwammerl (Pfifferlinge) Saison haben, dann kommen die auch noch mit. Irgendein Plätzchen auf dem Teller wird sich schon finden lassen, zwischen Steak und Kartofferln etwa, nun da wurden sie gleich mit den Butterkartoffeln vermischt, in Rosmarin und Thymian gebadet und anschließend gebraten. Und dann müssen natürlich noch gegrillte Paprika sein. Ein Mangosalsa wäre auch nicht schlecht. So kommt eines zum anderen und man steht wieder eine Weile in der Küche. Aber – es hat sich ausgezahlt. Das war ein Traum, ein Gaumengenuß.


Gegrillter Paprika: Paprika entkernen, im Ofen angrillen, die verkohlte Haut abziehen, in Streifen schneiden und dann mit Zitronensaft und Olivenöl, Salz und ausgedrückten Knoblauch ein Dressing zubereiten, die Paprikastreifen darin marinieren. Mangosalsa  Mangos schälen und klein würfeln. Mit Salz und Zitronensaft und geräuchertem Chili abschmecken. Bratkartoffeln mit Pfifferlingen die kleinen Erdäpfeln längs halbieren. Die Eierschwammerl putzen, mit Salz und gehacktem Rosmarin und Thymian die Erdäpfeln und Eierschwammerl damit vermischen. Nur die Erdäpfeln in den Ofen schieben und wenn sie zu zirka Dreiviertel fertig sind, die Eierschwammerl dazu geben und fertig braten. Eine BBQ-Sauce zubereiten wie hier, nur ohne Augenchili und ohne flüssigen Rauch.