Fenchel- und Tomatenchutney-Brote

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Wenn man eine Menschentraube vor dem noch geschlossenen „Sisi Museum“ warten sieht, und das am Sonntag, um 9:00 morgens in aller Herrgottsfrüh,… wenn die Ballkinder wie verlorene Federn über den Gehsteig wehen, im rauschenden Ballkleid oder im festlichen Frack,… ist das ein untrügliches Zeichen dafür daß man in Wien ist; man kann sogar den Tag bestimmen: Faschingssonntag. Unser Weg führte an ihnen vorbei zum Michaelerplatz durch die Hofburg dann durch das Schweizertor, zur Hofburgkapelle, wo wir an der Hl. Messe teilnahmen: Anton Bruckner, Messe Nr. 1 in d-Moll, dargeboten mit berauschender Kraft und herzergreifender Klarheit von den Wiener Sängerknaben und Mitgliedern des Orchesters & Herrenchors der Wiener Staatsoper. Als kleines Zuckerl kommen die Wiener Sängerknaben nach der Messe von der Musikempore herunter sodaß man sie auch selbst sehen kann; und singen das „Ave Maria“ von Zoltán Kodály. Als Nachspiel („Postludium“) gab es noch eine Ouvertüre von Mozart auf der Orgel. Die Messe wurde auf Latein, Deutsch und ein bisserl Englisch gehalten für unsere ausländischen Gäste aus Nah und Fern vor allem aus sehr Fern: aus Japan und China. Auf dem Rückweg begegneten wir den Lipizzanern, die aus dem Michaelertrakt der Hofburg über die Straße zu den Stallungen geführt wurden.

Zu Hause angekommen gab es eine kleine Stärkung:

Fenchelscheiben-Vollkornbrot

Fenchel in feine Scheiben schneiden, kurz in einer Marinade aus Zitronensaft und Olivenöl, Ahornsirup und Salz ziehen lassen. Die Fenchelstreifen auf ein Stück Brot legen und mit der Marinade etwas beträufeln, dann Ziegenkäse darauf legen und ein bißchen von oben draufgrillen.

Tomaten-Chutney-Vollkornbrot

Tomaten-Chutney wie hier machen und ein Brot damit bestreichen und mit etwas Ziegenkäse belegen und ebenso draufgrillen.

Brot: Sauerteigbrot mit Emmer- und Dinkel-Vollkornmehl


Der Fenchel-Orangensalat hat uns so gut geschmeckt, daß die Idee geboren wurde, einmal Brot mit Fenchel zu versuchen. Genauso kam der Küchenfee in den Sinn, das Tomaten-Chutney, das wir bei den gebackenen Auberginen hatten, siehe hier, auf Vollkornbrot zu streichen. Eine gute Idee, wie sich herausgestellt hat.

Weiterführende Links:

Geschichte der Wiener Hofmusikkapelle

St. Florianer Brucknertage

Wiener Sängerknaben

Anton-Bruckner-Lexikon

Musikwissenschaftlicher Verlag der Int. Bruckner-Gesellschaft Wien

Bruckner Society of America

Hühnerpaté mit Pistazien und Cranberrys auf Radicchio

Wer glaubt, man kann mit Salat keine Haut-Cuisine-Küche machen, sollte sich diesen Salat mal anschauen. Hier wird eine Hühnerpaté mit Pistazien gemacht und in einem Wasserbad gegart. Klingt sehr aufwendig und ist es auch.

Hühnerbrust würfeln,  eine Stunde in den Tiefkühl legen und anschließend in der Zauberette pürieren. Ricotta, Salz, Cayennepfeffer, Abrieb einer Zitronenschale dazu geben, und nochmal durchpürieren. In eine Schüssel geben, mit steif geschlagenem Schlagobers unterheben, Pistazien und Cranberry einrühren, in einer mit Butter ausgestrichenen ofenfesten Form die Masse geben. Mit Alufolie abdecken und in einer Auflaufform legen, mit heißem Wasser bis zur Hälfte aufgießen, und bei 100° etwa 40 Min. garen. Herausnehmen, auskühlen lassen und in Scheiben schneiden. Dazu ein Cranberry Chutney: feingehackte Zwiebel, Knoblauch, Ingwer auf Olivenöl anschwitzen. Cranberry, Reissirup dazu geben und mitschwitzen. Mit Rotweinessig ablöschen und mit wenig Wasser etwa eine Viertelstunde köcheln lassen. Zum Schluß Dijonsenf und Salz dazu geben und mit einem Stabmixer kurz mixen, es soll noch etwas stückig bleiben. Dazu ein Radicchiogrüne-Salatmischung machen, mit einem Essig-Senf-Dressing.

Nach Anne Fleck, Salate der Superlative, S. 113. Mehr Details siehe dort.

Schweinsripperl mit Tsatsiki und Chutneys

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Schweinsripperl salzen und mit Knoblauch einreiben. In einen Bräter legen und darauf Butterstücke legen. Etwa eineinhalb Stunden bis 180 Grad im Ofen garen lassen. Tsatsiki Salatgurke raspeln und mit Salz und Knoblauch verrühren, ein bißchen ziehen lassen. Ausdrücken. Mit Joghurt vermischen. Dazu ein Kirsch-, Marille- und Paprika-Tomaten-Chutney. Dazu kommen Bratkartoffeln aus dem Ofen und eingelegte Fisolen.


Die Schweinsripperl kommen bei uns ganz ohne Marinade aus. Dadurch entfällt auch das Warten bis die Marinade eingezogen ist, was oft einen Tag dauert. Nichts gegen eine Marinade. Aber dafür, daß man auf das Marinieren verzichtet, wird man mit einem unverfälschten Geschmack belohnt. Dafür bedarf es natürlich eines Fleisches, das geschmacklich so gut ist, daß es ohne Geschmackshelfer auskommt. Und außerdem gibt es ja gute, handgemachte Chutneys dazu, die schon genug Geschmack beisteuern, dann braucht nicht auch noch das Fleisch mariniert werden. Und die Fisolen, etc. pp.


Wurzelchips mit Birnen-Dörrfeigen-Chutney

Beim Gemüse gibt es Teile, die man nicht verwendet und die man doch essen kann. Dass man nicht nur die Blättchen vom Petersilie oder Kerbel abzupfen, sondern auch die Stängel verarbeiten kann, ist hinlänglich bekannt. Aber dass man daraus gleich ein ganzes Buch machen kann, das sich dieser Idee widmet und sie weiter treibt, erstaunt schon ein bisschen. Andererseits: warum sollte nicht das gleiche Prinzip gelten wie beim Fleisch, wo es heißt „From Nose to Tail“?  Dieses Kochbuch handelt von diesem Prinzip in bezug auf Gemüse, es heißt „From Leaf to Root“.

Schweinskarree mit Senf-Marillen-Chutney und Apfelkraut

Das Schweinskarree (Rücken vom Schwein ohne Knochen) wird 2 Stunden lang bei nur 80 Grad gegart. So wird es schön saftig. Dazu ein Chutney aus grobem scharfen Senf und Marillenmarmelade (Aprikosenkonfitüre). Sowie gebratenes Apfelkraut mit Boskoppäpfel. Darüber frisch geriebener Kren und eingelegte Senfgurken.