Nicht ein Mal, mehrmals die Woche hat es früher Rindfleisch gegeben, in Wien. Nicht selten die ganze Woche, außer am Sonntag, da aß man dann etwas Besonderes. Rindfleisch war in aller Munde, so sehr, daß es in den Sprachgebrauch Eingang fand. So erzählt Alma Mahler-Werfel in ihren Memoiren „Mein Leben“, daß „Mahler einmal den Komponisten Karl Goldmark [traf], von der Opernprobe kommend, auf dem Ring. Er lud Goldmark für den Abend zum Tristan in seine Loge ein. Goldmark dankte: er wolle sich nicht zu sehr dem Einfluß Wagners aussetzen, da er diese Gefahr in sich fühle … Mahler antwortete lächelnd: „Sie essen doch auch Rindfleisch und werden kein Ochs.“ (Alma Mahler-Werfel „Mein Leben“, 1960, S. Fischer, S. 47)
Bei uns ist das Rindfleischessen nicht ganz so selbstverständlich wie damals, aber schon wieder gibt es Beinfleisch!
Dieses Mal auf zwei verschiedene Arten; – nämlich, um dahinterzukommen, was am Beinfleisch so besonders ist, – einmal als Suppenfleisch lange gekocht, und ein zweites Mal als eigenständiges Fleisch, um des Fleisches selbst Willen, nur kurz gekocht.
Zutatenbild: Links Beinfleisch ohne Knochen (Angus) am Stück rechts Beinfleisch mit Knochen als Suppenfleisch.
Das Beinfleisch mit Knochen war 4 Stunden im Suppentopf, bei Halbzeit wurde das Beinfleisch ohne Knochen eingelegt. Das Suppenfleisch fiel vom Knochen, das Fleisch fiel auseinander, doch ist es genießbar. Das Beinfleisch ohne Knochen wurde nur 2 Stunden gesotten, es war fest, wie man sich gekochtes Rindfleisch vorstellt, kräftig im Geschmack.
Die Suppe war dunkelbraun, aber davon darf man sich nicht täuschen lassen: das kam von den angerösteten Zwiebelhälften. Sehr geschmackvoll war sie vom Beinfleisch!
Als Neuheit gab es Topinambur-Rösti: Topinambur kochen, schälen und in Scheiben schneiden, in Olivenöl anbraten.
Dazu Wurzelgemüse.
Am besten macht man es wohl genauso, wie wir heute: Beinfleisch als Suppenfleisch für eine kräftige Rinderbrühe, in die dann das eigentliche Rindfleisch kommt. Das Beinfleisch für die Suppe ist aber auch genießbar und darf auch auf den Teller kommen.
Hans Denk
Heute (21. April 2025) vor 6 Jahren ist der Weinpfarrer Hans Denk verstorben; – damals 2019 war das der Ostersonntag. In seinem Buch „Legendäre Weine Österreichs“, Pichler Verlag, 2011, ist von einem Pinot Noir von Paul Achs, Gols, Burgenland, die Rede… den würde ich gerne mal probieren. Ob das der ist, den sie am Flughafen haben, bei Wolfgang Puck?









Fotos und Text © 2025 https://kuechenereignisse.com





























Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.