…mit Pistazienöl. Mehr Pistazie geht nicht!





Gschichtln rundum Gustostückln
…mit Pistazienöl. Mehr Pistazie geht nicht!





Sag niemals nie, wer sich an diesen in sich selbst widersprüchlichen Spruch nicht hält, ist selber schuld. Wir sind veggie gegangen! Wie man auf gut Denglisch sagen würde. Wir haben zwar nie Niemals werden wir Vegetarier gesagt, aber im Stillen haben wir das so fix angenommen. Und so sagen wir heute schon gar nicht, daß wir nie mehr Fleisch essen werden. Obwohl ich schon sagen muß, das Bedürfnis nach Fleisch hat sich eo ipso abgeschwächt.
Heute gibt es mal was mit Tofu. Damit haben wir den Heiligen Gral der vegetarischen Zunft erreicht. Kaum ein Lebensmittel ist dermaßen mit dem Vegetarismus verbunden wie Tofu. Nach einem Rezept von Bettina Matthaei. Den Tofu muß man mindestens 2 Stunden lang marinieren, in einem Zitronensaftbad mit Honig, Miso, etc. Gründlich, wie wir sind, wurde um 8:00 früh mit dem Marinieren begonnen. Der Tofu wird zerzupft und nicht zerschnitten, so nimmt er die Marinade besser auf. Der Tofu wird im Ganzen ausgedrückt, dann zerzupft, nochmal ausgedrückt und in die Marinade eingelegt. Am Nachmittag, nachdem wir von unserer Reise durch die Buchhandlungen zurückkamen, wurde er weiterverarbeitet. Eine Hälfte der Marinade wird zum Braten des Tofus verwendet, die andere zur Salatmarinade mit Apfelessig, etc. angemacht und mit Staudensellerie, Rucola und Avocado und Heidelbeeren vermischt.
Die Küchenfee sagt, bei Bettina Matthaei werde sie zum Tofu-Fan!
Bettina Wer? Ich buchstabiere. Marta Anton Thomas Thomas Hugo Anton Emil Ida. Wir haben 6 Buchhandlungen abgeklappert, um das Toppings-Kochbuch von Bettina Matthaei zu kaufen; aber das gab es nirgends; – nicht einmal in einer ausgewiesenen Kochbuchhandlung kannte man Bettina Matthaei.
Ich hätte mir schon gedacht, daß irgendeine den Spiegel-Bestseller auf Lager hat. Dafür gab es andere Bücher: FLEISCH VEGAN Man soll als Veganer Fleischersatz selbst herstellen. – Achso? Warum? Oder BRIGHTON THE VEGAN CAPITAL, mit Jimi Hendrix auf dem Buchdeckel. – Dem Gitarre spielenden Küchengott? Wem fallt sowas ein?
Trotzdem sind wir mit 2 Büchern von Bettina Matthaei nach Hause gekommen: „Gewürze,“ ein kleines unscheinbares GU-Büchlein, indem neben der Theorie die Gewürze mit einem Rezept vorgestellt werden, genau unsere Kragenweite. Und „Low Carb Die 77 besten 15-Minuten-Rezepte“, das auch Brotrezepte enthält, die ohne Mehl auskommen. Bisher waren wir von Brotrezepten eher enttäuscht. Nun sind wir gespannt, wie die von Bettina Matthaei schmecken.
7JJI7W






Aufgrund dieses bedenklichen Vorfalls hat die Küchenfee den Notstand ausgerufen. Sie hat keine Kosten und Mühen gescheut und mir dieses Menü zubereitet, zur Mitnahme morgen:
Das morgige Mittagessen ist gerettet. Keine Zeit für Experimente in der Art von “wir bestellen etwas und hoffen, es wird schon gut gehen“.
Das Leben ist zu kurz, um schlechte Speisen hinzunehmen.
Sagte der Paladin der guten Küche, die kulinarische Steinwüste hinter sich lassend




Als Aperitif gab es einen Gewürztraminer aus Südtirol1. Auf dem Klebeschild der Flasche ist vermerkt, daß er zu schmackhaften Vorspeisen, Pasteten und asiatischer Küche paßt. Und tatsächlich, der Wein paßt zu diesem Gericht mit der Marillenmarinade1 gar köstlich.
Zuerst die Marinade zubereiten, damit sie Zeit hat, ihren Geschmack an die Marille weiterzugeben.
Marillenmarinade 3 EL Weißweinessig, 4 EL Olivenöl, 2 TL Senf, Salz, 6 klein gewürfelte getrocknete Marillen, gut verrühren. Bis zum Servieren ziehen lassen. Rucola waschen, Tomaten halbieren und bis zum Essen auf die Seite stellen.
Erdäpfel-Spargel-Rösti 6 weiße Spargel, 6 grüne Spargel 400 g Erdäpfel, schälen, grob raspeln, mit Salz und Stärke verrühren und in Sonnenblumenöl beidseitig knusprig anbraten.
Anrichten Erdäpfel-Spargel-Rösti auf den Teller legen, dann die Tomatenhälften, mit einer Handvoll Rucola bestreuen und mit der Marillenmarinade reichlich beträufeln.
1 Marille, die Aprikose



Lange bevor Odenthal und Kopper nach getaner Arbeit sich in ihre WG-Küche1 zurückzogen und Spaghetti mit Tomatensoße2 und Rotwein1 schlürften, gab es einen Kommissar Maigret, dessen Vorliebe für gutes Essen nicht vor der Bürotür Halt machte; und der Vernehmungen gerne mal in einem Bistro oder einer Brasserie durchführte3. Bei einem absehbar längeren Verhör im Büro ließ er sich und seinen Kollegen Sandwich und Bier aus der nahegelegenen Brasserie4 auffahren5.
Heute gibt es einen Sandwich wie ihn Jean Gabin, der den Kommissar verkörperte, geschmeckt haben könnte: das Sandwich mit Entenbrust und Rucola aus dem Buch „Gabin à table“, mit den Lieblingsgerichten des Schauspielers, erzählt von Jean Gabins Enkel, Alexis Moncorgé und den Rezepten aus der Feder eines Profikochs, Yves Camdeborde.
Zutaten:
1 große Entenbrust (700 g) von der Barbarie-Ente
2 schönes knuspriges Baguette
Marinade:
2 g gemahlener schwarzer Pfeffer
1 TL Honig
5 g Salz
1 g Piment d‘Espelette
Die Garnitur:
2 Tomaten
Olivenöl
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Rucola
Parmesanspäne
Umsetzung
1. Die Entenbrust 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Die Haut vorsichtig entfernen (die Haut mit dem Entenfett aufheben und später bei einem anderen Gericht anstelle von Butter oder Öl zum Anbraten verwenden).
2. Die Zutaten der Marinade vermischen.
3. Die Entenbrust in der Marinade mit den Gewürzen einreiben und 1 Stunde bei Raumtemperatur marinieren lassen.
4. Die Entenbrust mit 1 Eßlöffel Olivenöl in eine große, heiße gußeiserne Pfanne geben und bei hoher Hitze (weniger als 2 Minuten Garzeit!) schnell von allen Seiten scharf anbraten.
5. Vom Herd ziehen und ruhen lassen.
6. Die gehackten Tomaten, 10 cl Olivenöl, 2 Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer verrühren, bis es schön cremig ist.
7. Das Baguette halbieren, mit dem Tomatenpüree dick bestreichen.
8. Die Entenbrust in dünne Scheiben aufschneiden und auf das Püree legen..
9. Mit Parmesanspänen belegen.
10. Mit Rucolablättern belegen.
11. Einen Faden Olivenöl darüber gießen und den Baguette-Deckel darauf geben.
12. Serviette um den Hals und spachteln.
Inspiriert von „Gabin à table“, S. 69
Ein gefülltes Baguette ißt man ohne Besteck, man halbiert es nur vorher.
Ob ein Baguette für 4 Portionen reicht, wie das im Buch steht, ist die Frage. Wir hatten 1 ½ Baguette zu zweit. Die Baguette in Frankreich sind sicher viel größer. (Anders kann es gar nicht sein!)
Die Bruschetta befeuchtet ziemlich rasch den unteren Teil und ergibt eine Kombination aus naß und knusprig. Wenn man das nicht haben will, ein Salatblatt drunterlegen.
Dazu ein Glas Rotwein, zB einen Bordeaux.
Uns hat’s geschmeckt, gerne wieder!
2 https://www.rnd.de/medien/letzter-auftritt-im-tatort-ciao-kopper-PYN2QTM5UHQVLU7YJHXKKWQKSU.html
3https://fr.wikipedia.org/wiki/Commissaire_Maigret,
4 Brasserie de la place Dauphine à la PJ, au 36 quai des Orfèvres.
5« Gabin à table », p. 66, https://www.maigret.de/docs/register/brasserie_dauphine








Für 2 Personen
Béchamelsauce (Milcheinmachsauce) 50 g Butter in einem Topf zerlassen. 2 kleine, fein gehackte Schalotten dazu geben, glasig anschwitzen. Mit 20 g Mehl verrühren, um eine Einmach (helle Mehlschwitze) herzustellen. Mit 50 ml Weißwein ablöschen. Mit einem halben Liter Milch aufgießen. Mit Salz, weißem Pfeffer und Muskatnuss würzen. Bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen. Häufig umrühren. Fertigstellen In der Zwischenzeit 100 ml Schlagobers (Sahne) halbsteif schlagen und 20 g Parmesan reiben. 120 g Rucola, den Parmesan, das Schlagobers und die Béchamelsauce in ein Standmixgerät geben und pürieren. In den Topf zurück geben. Mit Salz, weißem Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, Suppe wärmen. In die Kaffeetassen füllen und mit frischem Rucola servieren.
Inspiriert von „40 Fastensuppen“, St. Benno Verlag.
Diese Suppe ist italienischer Herkunft, das erkennt man am Rucola und am Parmesan. Früher wuchs Rucola am Straßenrand, unbeachtet als Beikraut von der großen Allgemeinheit. Nur wer es sich nicht leisten konnte, von den Feldern Geerntetes zu speisen, zupfte ihn ab. Eine Parmesanrinde an der nächsten Haustür geschnorrt, etwas Milch dazu und man hatte die wesentlichen Bestandteile dieser Armensuppe beisammen. (So stelle ich mir das zumindest vor.) Es braucht nicht viel für dieses Süppchen, mit den beiden, sich so gut ergänzenden, in der Summe wohlschmeckenden Polen: dem scharfen Rucola und der beruhigenden Béchamelsauce. Bei deren Einnahme man gleichzeitig, auf natürliche Weise, Jod zu sich nahm, das anderswo erst unters Salz gemischt wird, um die gröbsten Mangelerscheinungen zu bekämpfen. Manchmal hatten die unteren Bevölkerungsschichten den anderen etwas voraus, um gesund zu bleiben, wenn auch unwissend.


Dazu etwas Knäckebrot. Darüber ein paar getrocknete Algen.
Mit Tomaten, Rucola und Pistazien. Der Camembert wird halbiert. Diese Schälchen werden gebacken, sodass das Innere zu fließen beginnt. Dazu Weißbrot mit Olivenöl.
Das Graue Steppenrind ist ganz typisch für die Region. Wir haben es zwar nicht leibhaftig angetroffen. Aber wir haben uns ein Hüferl mitgenommen, als Souvenir an den Seewinkel sozusagen.
Eierschwammerl, Frisee, Rucola, Kirschtomaten, Schafskäse, geröstete Cashewnüsse, gebratener Speck, Spiegelei. Und Felsenschnittlauch (Rock Chives): das sind die Halme in der Tasse, auf denen etwas hängt, das so aussieht wie kleine schwarze Kugerln. Mit einer Rotweinessigmarinade. Petersilie, darüber streuen. Über das Ei etwas Paprikapulver. Und das war es schon. Kalte Küche. Als Begleitung Zitronenlimo. Es ist Hochsommer.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.