Gemüse würfeln. Gelbe und rote Karotten, Paprika, Zucchini. Lauch in Scheiben schneiden. Brokkoli in Röschen teilen. Zwiebeln fein hacken. Die Cashewnüsse in der Pfanne ohne Öl anrösten. Vom Herd ziehen, salzen und mit ein wenig Honig karamellisieren. Auskühlen lassen. Fein gehackte Zwiebeln in Kokosöl anschwitzen. Das Gemüse nach Härte hineingeben, zuerst die Karotten, ein paar Minuten mitschwitzen lassen, dann die Brokkoli, Lauch, Paprika, Zucchini. Alles ein bißerl mitschwitzen lassen. Die Curry-Sauce hineingeben, verrühren und mit 400 ml Kokosmilch aufgießen. Ein paar Minuten köcheln lassen. Zum Schluß vor dem Servieren Spinatblätter und gehackte Petersilie unterheben. Mit gekochtem Reis und den Cashewnüssen servieren.
Allfällige Ähnlichkeiten mit anderen Currys sind rein zufälliger Natur, der Schlichtungs-/ Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Traditionen soll man hochhalten, besonders dann, wenn sie drauf und dran sind, unabdingbar im Strudel der Zeit umzukommen. Die VW-Currywurst, Synonym für Schaffenskraft, Emsigkeit und Sparsamkeit, hat im Betriebsrestaurant von Volkswagen ausgedient, so wie das Schnitzel und die Königsberger Klöpse. Der Laie staunt und der Betriebsrat wundert sich. Bei der Durchsicht der Küchenereignisse haben wir festgestellt, daß Curry gar nicht so selten bei uns auf den Tisch kommt. Doch dieses Mal haben wir es gewagt, für die Currypaste ein Fertigprodukt zu nehmen, allerdings eines im Glas, das in Wien hergestellt wird, mit Zutaten ohne E-Nummern, ayurvedisch und back to the roots, nach einem alten indischen Rezept, von einem jungen indischen Koch, ders kann. Curry muß schnell gehen, sonst ist es kein Curry.
Rezept Schnelles Hähnchencurry
In einer Paellapfanne (man kann auch einen Wok nehmen) etwas Kokosöl heiß werden lassen und Zwiebeln darin anschwitzen. Dann die gewürfelte Hähnchenbrust von allen Seiten darin braten. Dann die Currypaste hinein. Und einen Mix aus grünen und roten Paprika, Zuckererbsenschoten, Zucchini, Chinakohl und Jungerbsen dazugeben. Mitschwitzen lassen auf mittlerer Hitze. Immer kräftig umrühren. Dann die Fischsauce hineinschütten, mit Kokosmilch aufgießen. Cashewkerne dazu. Ein paar Minuten köcheln lassen und vom Herd nehmen. Spinat- und Korianderblätter dazu geben. Dazu den fertig gekauften Blumenkohlreis erwärmen im Backrohr und extra dazu servieren.
Inspiriert von Pete Evans, Die Paleoküche, Robb Wolfs Schnelles Hähnchencurry, S. 132
Conclusio
Das hat geschmeckt und deshalb werden wir in den nächsten Tagen noch öfters mal was mit Curry machen. Das Glas mit Currypaste ist ja noch nicht leer. Die Currypaste ist so mittelscharf, grad richtig.
Eigentlich wollten wir Fisch-Curry machen. Aber dann waren die Rotbarsch-Filets so schön, dass wir sie nicht im Fisch-Curry untergehen lassen wollten. So entstanden aus einem Gericht dero zweien und so kam es zu diesem Fisch-Überraschungsmenü! Aus Eins mach Zwei ganz ohne Hexerei*.
Seeuteufelchenbäckchen-Suppe
Für 2 Personen
Eine kleine, feingehackte Zwiebel in zerlassener Butter hell anschwitzen. Einen Esslöffel Mehl und zwei Teelöffel Curry-Pulver darüber streuen, kurz mitschwitzen und mit einem halbem Liter Fischfond aufgießen. Aufkochen. Zurückdrehen. Fünf Seeteufel-Bäckchen mit Limettensaft beträufeln und in den Topf geben. Einen geschälten, in Stücke geschnittenen Apfel, eine in Scheiben geschnittene Banane und eine halbe, gewürfelte Zucchini dazugeben. Etwa zehn Minuten ziehen lassen.
Rotbarsch Müllerin mit Kokosreis
Für 2 Personen
Reis Eine feingehackte Zwiebel in einem Topf anschwitzen. Mit zirka 200 ml Schlagobers aufgießen. Zwei Esslöffel Kokosraspel dazu geben, mit Salz abschmecken und auf die Seite stellen. Zirka 160 g Reis in Salzwasser kochen, bis es auf zwei Drittel eingekocht ist. Abgießen. Den Reis in die Schlagobers-Kokosraspel-Mischung einrühren, in kleine Formen füllen. Einen Klecks Butter obenauf geben und im Backrohr bei zirka 120 Grad überbacken. Die Zucchini mit dem Sparschäler in lange Scheiben schneiden. In der Bratpfanne beidseitig braten. Fisch Rotbarschfilets mehlieren und in der Pfanne auf der Haut knusprig braten. Beim Wenden vom Herd ziehen, kurz braten und schon servieren.
Über das Gericht
Durch die Kokosraspeln und das Schlagobers wurde der Reis so süß, dass er als Nachspeise durchgegangen wäre. Der Rotbarsch war so knusprig, dass wir uns spontan vorgenommen haben, in Zukunft vermehrt Fisch nach Müllerinnenart zu braten. Die Kombination „süß, mit knusprigem Fisch“ erinnert mich an die typischen Gerichte eines Asia-China-Restaurants, aber vermutlich liege ich da falsch. So etwas Gutes gibt es nicht, in keinem Lokal.
*Hexeneinmaleins
„Du mußt verstehn!
Aus Eins mach’ Zehn,
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach’ gleich,
So bist Du reich.
Verlier’ die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach’ Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmal-Eins!“
Daraufhin Faust: „Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.“
Diesen Unsinn hat J.W. Goethe in seinem „Faust“ verfasst.
Auch in der weihnachtlichen Kekse-Backzeit kann man ein Kokos-Pilz-Curry essen. Mit Buchenpilzen, Champignons und Erbsen, etc. und Hühnerfleisch, abgerundet mit Chili und Knoblauch. Dazu ein bisschen Reis.
Sprossen sind in der kalten Jahreszeit ein guter Ersatz für frisches Gemüse. Sie sind frisch und knackig und ein Vitaminlieferant. Man kann sie aber auch einfach zusätzlich über Gemüse streuen, so wie wir das taten bei diesem Hähnchen-Curry mit Brokkoli, Schwarzkohl, Zuckerschoten und Chinakohl. Umso mehr wird das Knackige betont.
Eine Hühnersuppe ist das Hausmittel schlechthin, mit dem man eine Erkältung wieder los wird. Das dafür notwendige Suppenhuhn eignet sich bestens zur Weiterverwendung als Curry-Huhn.
Ein Fischcurry-Salat mit unserem Lieblingscurry, dem Jaipur. Ein knackiger Radieschen-Fenchelsalat mit geräucherter Forelle. Und ein Waldorf-Salat. Die Salate für die Woche, urlaubsbedingt sind es nur drei.
Streut man da noch Kokos-Cashewnüsse drauf, sowie Sprossen und Crevetten und serviert man dazu schwarzen Reis, wird daraus ein Geschmackserlebnis. An dem hat der grüne Pfeffer einen erheblichen Anteil, seine grasgrüne Frische und feine Schärfe verbindet sich aufs Angenehmste mit dem Curry. Man muss Tanja Grandits unumwunden Recht geben, wenn sie frischen grünen Pfeffer in diesem Gericht verwendet. Nachdem ich dieses Gericht genossen habe, muss ich sagen, man müsste grünen Pfeffer noch viel mehr einsetzen. Tanja Grandits schreibt in ihrem wunderbaren „Tanjas Kochtagebuch“*, dass grüner Pfeffer ebensogut zu Gemüse und Fleisch passt wie zu Fisch, Hauptsache grüner Pfeffer!
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